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#arthistoCast Folge 9: Vernetztes Wissen – LOD und Knowledge Graph für die Kunstgeschichte

Sind wir in der Kunstgeschichte schon bereit sind für ein im Digitalen offenes, vernetztes Wissen? Haben wir die notwendigen Kompetenzen im Fach, um mitgestalten zu können? Oder haben wir es eher mit einem Knowledge Gab als mit einem Knowledge Graph zu tun?

In dieser Folge spricht Jacqueline Klusik-Eckert mit Harald Sack und Holger Simon über den Knowledge Graph und seine Bedeutung für die Kunstgeschichte. Schon jetzt finden sich viele Informationen über Kulturgüter und Geschichte digital im Netz. Datenbanken und Repositorien bieten zwar verstärkt Zugang zu Informationen, sind aber oft in isolierten Silos verstreut. Institutionen nutzen unterschiedliche Systeme zur Datenbereitstellung, was zu einer fragmentierten Landschaft führt. Meta-Datenbanken wie Europeana und die Deutsche Digitale Bibliothek versuchen, diese Fragmentierung zu überwinden, aber ihr Erfolg ist begrenzt. Es scheint, als bräuchten wir eine Meta-Meta-Datenbank, um diese Silos zu durchbrechen. Die Grundidee des Internets und das Konzept Linked Open Data (LOD) versprechen hier Abhilfe zu leisten.

Die Herausforderung besteht darin, dieses vernetzte Wissen digital abzubilden. Hier kommt der Knowledge Graph ins Spiel. Im Rahmen des NFDI4Culture Projekts entsteht ein solcher Wissensgraph, über den ich mit Harald Sack und Holger Simon spreche. Wir diskutieren das Konzept hinter dem Wissensgraphen und seine Vision. Wir erkunden die Hürden jenseits der reinen Technik und fragen uns, ob die Kunstgeschichte bereit ist für ein offenes, vernetztes Wissen oder ob es dabei eher zu einer Wissenskluft kommt, weil gewisse digitale Kompetenzen nicht vermittelt werden. Abfragesprachen wie SPARQL spielen eine entscheidende Rolle bei der Datenabfrage im Knowledge Graph.

Während in anderen Bereichen die Technologie des Knowledge Graphs schon länger im Einsatz ist – Google hat seit 2012 einen solchen Graphen etabliert –, befindet sich die Kunstgeschichte möglicherweise noch am Anfang dieser Entwicklung. GLAM-Institutionen (Galleries, Libraries, Archives, Museums) haben eine wichtige Rolle bei der Datenbereitstellung, müssen aber auch Anreize für den Austausch schaffen und erhalten.

Für die Forschung eröffnet der Knowledge Graph neue Horizonte. Er ermöglicht nicht nur andere Fragestellungen und Visualisierungen von Datenmassen, sondern auch eine komplexere Anreicherung von Museumsinformationen. Aber letztendlich gewinnt der Mensch durch die Erkenntnisse, die aus diesen Daten gezogen werden.

Von der Modellierung im Graphen bei der Digitalisierung bis hin zur Unterstützung durch die NFDI gibt es verschiedene Wege, sich einzubringen. Doch letztendlich liegt die Herausforderung darin, wie wir als Gemeinschaft von Forschenden und Kulturerbebewahrenden diese komplexe Datenlandschaft gemeinsam gestalten und nutzen können.

 

Prof. Dr. Harald Sack ist Bereichsleiter für Information Service Engineering bei FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur und Professor am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institut für Angewandte Informatik und Formale Beschreibungsverfahren (AIFB) mit der Forschungsgruppe „Information Service Engineering“ sowie NFDI4Culture Co-Spockesperson von FIU Karlsruhe.

Prof. Dr. Holger Simon ist Sprecher im AK Digitale Kunstgeschichte, Geschäftsführer der Pausanio GmbH & Co. KG. Er ist darünber hinaus außerplanmäßiger Professor an der Universität zu Köln und im Culture Steering Board NFDI4Culture. 

 

Unseren Podcast kann man auf vielen Wegen hören. Der auf dieser Seite eingebundene Player ist nur einer davon. 

Die Folge ist mit persistentem Identifier im Repositorium heidICON abgelegt und kann nach Belieben heruntergeladen und nachgenutzt werden

unter https://doi.org/10.11588/heidicon/1738702

 

Man kann den Podcast aber auch gerne über die Plattform des Vertrauens hören. Folge einfach den Links auf den Icons.

Bei Fragen, Anregungen, Kritik und gerne auch Lob kannst du gerne per Mail an uns schicken unter

podcast@digitale-kunstgeschichte.de

Culture Knowledge Graph von NDFI4Culture nach oben

Der Culture Knowledge Graph hat zum Ziel, eine Verbindung zwischen allen Forschungsdaten herzustellen, die in den NFDI4Culture Fachgebieten erzeugt werden.

Der Culture Knowledge Graph hat zum Ziel, eine Verbindung zwischen allen Forschungsdaten herzustellen, die in den NFDI4Culture Fachgebieten erzeugt werden, um so die Auffindbarkeit, Zugänglichkeit, Interoperabilität und Wiederverwendbarkeit von Kulturerbe-Daten innerhalb der 4Culture Domäne zu verbessern. Als zentraler Zugangspunkt vernetzt der Culture Knowledge Graph von NFDI4Culture selbst erzeugte Daten mit solchen, die von den adressierten Forschungsgemeinschaften als vollwertige Linked Open Data oder als auf Grundlage des Culture Graph Interchange Format (CGIF) strukturierte Daten bereitgestellt werden. Wir verwenden sowohl anerkannte W3C Standardtechnologien und standardisierte Metadatenformate, die bereits in der Culture Community Anwendung finden, als auch die NFDIcore Ontology, die basierend auf den Bedürfnissen der Konsortien der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) entwickelt wurde (siehe Knowledge Graph-basierte Forschungsdatenintegration in NFDI4Culture).

Startseite mit Einführung und Linkliste: https://nfdi4culture.de/de/dienste/details/culture-knowledge-graph.html

 

 

 

Vertiefter Einstieg in das Wissensfeld Knowledge Graph nach oben

Auf der eLearning-Plattform stellt Harald Sack einen Kurs über das Thema zur Verfügung. Dieser kann im Selbststudium absolviert werden.

Kurs Knowledge Graphs - Foundations and Applications unter https://open.hpi.de/courses/knowledgegraphs2023 

 

 

Die Videos sind auch auf Youtube in einer Playlist veröffentlicht worden

 https://youtube.com/playlist?list=PLNXdQl4kBgzubTOfY5cbtxZCgg9UTe-uF&si=HjlBFJ1LhW4IlqCt

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