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Kinderemigration aus Frankfurt - eine Ausstellung des Deutschen Exilarchivs 1933-1945

weitergeleitet von der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main

 

Die Deutsche Nationalbibliothek erinnert gemeinsam mit der Stadt Frankfurt am Main an die Kindertransporte aus Deutschland zwischen November 1938 und dem Beginn des 2. Weltkrieges. Etwa 20.000 Kinder und Jugendliche entkamen dem Nationalsozialismus, darunter mindestens 600 aus Fankfurt am Main. Die Ausstellung ist vom 2. September 2021 bis zum 15. Mai 2022 im Deutschen Exilarchiv zu sehen.

 

Die Eltern wollten ihre Kinder in Sicherheit wissen und schickten sie fort - sie hinterlassen Lücken in ihren Familien, in der Schule, im öffentlichen Leben. Doch auch wenn die Rede davon war, dass es sich um eine eher kurze Trennung handeln würde, sahen die meisten dieser Kinder ihre Eltern, Geschwister und Verwandten nie wieder. Angekommen in einem fremden Land, mussten sie nicht nur diese Trennung verarbeiten, sondern sich häufig möglichst schnell den Gepflogenheiten in ihrer neuen Heimat anpassen und eine neue Sprache lernen. Diese traumatischen Erfahrungen waren lebensprägend - für die eigene Biografie und hatten Auswirkungen auf die eigene spätere Familie.

 

 Im Zentrum der Ausstellung stehen die Biografien von sechs damaligen Frankfurter Kindern, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Renate Adler (später Renata Harris), Elisabeth Calvelli-Adorno (später Elisabeth Reinhuber-Adorno), Lina Liese Carlebach (später Lee Edwards), Josef Einhorn (später Josef Karniel), Lili Fürst (später Lili Schneider) und Karola Ruth Siegel (später Dr. Ruth K. Westheimer).

 

Die Ausstellung richtet zugleich den Blick auf die lokalen Gegebenheiten in Frankfurt am Main, auf die Situation in den Aufnahmeländern sowie auf die bürokratischen Aspekte und die Helfer*innen bei der Auswanderung. Den Rahmen bildet die Frage, wie wir uns heute an die Kinderemigration erinnern können.

Die Ausstellung Kinderemigration aus Frankfurt  kann auch als virtuelle Ausstellung über das Ausstellungsportal der Deutschen Digitalen Bibliothek angesehen werden.

 

Begleitend zur Ausstellung erscheint im Herbst im Wallstein-Verlag der Katalog Kinderemigration aus Frankfurt – Geschichten der Rettung, des Verlusts und der Erinnerung, den das Deutsche Exilarchiv gemeinsam mit der Stadt Frankfurt herausgibt. Er widmet sich der Ausstellung und dem Frankfurter Denkmal an die Kindertransporte.

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