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Das "Buch der Narren" wird 140 Jahre alt

Digitalisierungsprojekt der Bibliothek des Museums für Kommunikation in Berlin von Claudia Loest

Was haben Narren mit dem Telefon(ieren) zu tun? Am 14. Juli 1881 erschien das erste „Verzeichniss der bei der Fernsprecheinrichtung Betheiligten“ der „Fernsprech-Vermittelungs-Anlage“ in Berlin, in den Anfängen umgangssprachlich auch „Buch der Narren“ genannt. Dieses enthielt 185 Einträge auf 37 Seiten – darunter Firmen, Bankhäuser sowie drei Zeitungen: das „Berliner Tageblatt“, die „National-Zeitung“ und den „Börsen-Courier“. Die Berliner Börse war mit neun Anschlüssen verzeichnet.

Die anfängliche Skepsis dem Telefon gegenüber war bald verflogen, erkannte man doch schnell die Vorteile des Fernsprechens. Entsprechend wuchs die Zahl der Interessenten und damit der Anschlüsse rasch, so dass nach der ersten Ausgabe noch im gleichen Jahr in kurzer Folge fünf weitere Lieferungen des Telefonbuchs erschienen: Am 1. August, 8. August, 1. September, 1. Oktober und 7. Dezember 1881. Ende 1881 beinhaltete das Verzeichnis bereits 458 Teilnehmende, vier Jahre später gab es schon über 4.000 Anschlüsse in Berlin.

Unter https://historische-telefonbuecher.de  kann man die Nummer 1 und weitere 47 durchblättern.

Die Bibliotheksleiterin Claudia Loest hat dem SWR 2 die historischen Ausgaben gezeigt und die Geschichte dazu erzählt. Hier geht es zum Audiofile!

Und wer gern wissen möchte, wie sich das Telefonklingeln vor 140 Jahren angehört hat, findet das Klingeln im Thread des Museums auf Twitter!

Ein ausführlicher Beitrag über das gesamte Digitalisierungsprojekt wurde im Heft 1 des aktuellen Jahrgangs der AKMB-news veröffentlicht.

Und die Deutsche Digitale Bibliothek, wo man die Telefonbücher ebenfalls findet,  widmet dem Projekt ebenfalls einen umfangreichen Beitrag!

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