blog.arthistoricum.net
„Kunst und Fälschung. Aus dem Falschen das Richtige lernen“
Eine Ausstellung im Kurpfälzischen Museum Heidelberg in Kooperation mit der Heidelberger Fälschungs-Studien-Sammlung HeFäStuS des Instituts für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg.
Vom 29. Februar bis 30. Juni 2024 macht die Heidelberger Fälschungs-Studien-Sammlung HeFäStuS einen großen Teil ihres Bestandes erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich. Die von Prof. Dr. Henry Keazor kuratierte Ausstellung „Kunst und Fälschung. Aus dem Falschen das Richtige lernen“ vermittelt dem Publikum anhand der Gegenüberstellung mit Originalen, was Kunstfälschungen definiert, welche Strategien und Methoden hinter ihnen stecken, welche Konsequenzen ihre Lancierung für Kunsthandel und Kunstgeschichte haben kann und welche Fehler letztendlich doch zur Enttarnung führen. Begleitet wird die Ausstellung von einer fünfteiligen Vortragsreihe, die das Phänomen Kunstfälschung aus der Perspektive von Expertinnen und Experten mit kunsthistorischem, kriminologischem und naturwissenschaftlichem Hintergrund beleuchtet. Das Kino Gloriette zeigt in vier Sondervorstellungen Filme zu fiktiven und realen Fälschungsfällen. Vor Ort informieren ein Begleitheft, ein Audioguide in deutscher und englischer Sprache sowie regelmäßige Führungen über die gezeigten Werke. Bei den Exponaten handelt es sich größtenteils um beschlagnahmte Grafiken und Gemälde, die HeFäStuS von den Landeskriminalämtern in Stuttgart, München und Berlin als Leihgaben für die Forschung und Lehre überlassen wurden. Aber auch Privatsammlungen sind zunehmend auf das 2021 initiierte Projekt am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Kunstgeschichte aufmerksam geworden und tragen zum Wachstum der mittlerweile rund 140 Objekte umfassenden Sammlung bei. Diese ermöglicht die bislang in der kunsthistorischen Ausbildung generell vernachlässigte Auseinandersetzung mit Kunstfälschungen. In wiederkehrenden Seminaren und Workshops, ergänzt von Gastvorträgen und Exkursionen, untersuchen die Studierenden ohne die üblichen Berührungsängste die Beschaffenheit und Provenienz gefälschter Kunst von der Frühen Neuzeit bis ins 21. Jahrhundert, von Cranach bis A. R. Penck. Die Ergebnisse dieser bisher nicht publizierten Objekte fließen sukzessive in die universitätseigene Objekt- und Multimediadatenbank heidICON, wo sie zukünftig auch einem erweiterten Kreis zugänglich gemacht werden sollen. Im Sommersemester 2024 wird sich zudem mit „F for Fake: Fälschungen (in) der Kunstgeschichte“ erstmals auch eine Vorlesung der Sammlung widmen.
Kunst und Fälschung. Aus dem Falschen das Richtige lernen
29. Februar bis 30. Juni 2024
Heidelberg, Kurpfälzisches Museum
Weitere Infos finden Sie auf der Homepage des Museums.
- Permalink
- Ansichten: 286
- arthistoricum.net, Kunstfälschungen
0 Kommentar(e)