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Datenbank zur historischen Kunstsammlung der Académie royale de peinture et sculpture im Louvre, Paris, online

Das Deutsche Forum für Kunstgeschichte Paris stellt eine neue Datenbank zur wohl wichtigsten Kunstsammlung europäischer Kunst des 18. Jahrhunderts online (zur Datenbank). Die Académie royale de peinture et sculpture hat von 1648 an bis zu ihrer Zerstreuung im Zuge der französischen Revolution 1793 Gemälde, Zeichnungen, Drucke, Skulpturen, Abgüsse und Medaillen ihrer Mitglieder vereint und zum Zwecke der Lehre und Repräsentation in den Räumen der Académie im Louvre , Paris, ausgestellt. Die Kunstwerke waren überwiegend die Aufnahmestücke (morceaux de réception) der jungen Künstler, die sich in einem Wettbewerb um ihre Aufnahme bemühten. Daneben fanden sich aber auch mit dem Prix-de-Rome ausgezeichnete Gemälde und Flachreliefs sowie in Auftrag gegebene Porträts von Mäzenen der Académie und weitere Kunstwerke in der Sammlung.

Obwohl die Académie unbestreitbar von immenser Bedeutung für die Entwicklung der europäischen Kunst und damit auch ihrer Genre war, ist nur wenig über die Anordnung der Werke in den Räumen des Louvre bekannt. Dies ist umso bemerkenswerter, als die Hängung von Gemälden und Drucken, ebenso wie das Arrangement von Skulpturen und Abgüssen ebensosehr nach praktischen Überlegungen zur Beleuchtung angelegt war, wie auch dem Gerschmack und den intendierten Wirkungen der Werke.

Die nun online zugängliche Datenbank versammelt rund 650 der Werke und gruppiert sie entlang der räumlichen Zusammenhänge, die zwei Inventaren des 18. Jh. entnommen wurden. Es sind dies die Description de l'Académie Royale des arts de peinture et de sculpture (1715), erstellt von dem Sekretär der Akademie Nicolas Guérin, und die Description sommaire des ouvrages de peinture, sculpture et gravure exposés dans les salles de l'Académie Royale (1781), angefertigt vom Kunstliebhaber Antoine-Nicolas Dezallier d'Argenville. Versehen mit den Hinweise zu den Inventaren und der Nennung der Werke in den Process Verbaux der Académie ist ein Werkzeug zur Recherche entstanden, das zur intensiven Beschäftigung mit der Sammlung anregen soll. Vereinfacht wird das wissenschaftliche Arbeiten durch die Verlinkung auf die Digitalisate der Quellen und umfangreichen Filtermöglichkeiten.

Die Datenbank ist Teil eines laufenden Forschungsprojekts des Deutschen Forums für Kunstgeschichte in Kooperation mit dem Centre Vivant Denon, Musée du Louvre, den Beaux-Arts de Paris und dem Institut national d’histoire de l’art (INHA)) (mehr zum Projekt). Die Datenbank wird im Laufe des Projekts weiter entwickelt und um Module zur besseren Vergegenwärtigung der einstigen räumlichen Situationen in 1715 und in 1781 erweitert werden.

 

Hinweise zu den Inhalten und zur Nutzbarkeit der Datenbank nimmt das Team (Markus A. Castor, Sofya Dmietrieva, Anne Klammt und Moritz Schepp (wendig.io)) unter collection-academieroyale@dfk-paris.org entgegen.

 

Marcus A. Castor, Deutsches Forum für Kunstgeschichte Paris
Sofy Dmietrieva
Anne Klammt, Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung

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