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Neues vom Ebook-Markt oder: Was koennen Verlage tun, um die Bibliotheken noch mehr auszuquetschen als sie das bisher schon tun
Harper Collins ist auf die geniale Idee gekommen, die Lizenz fuer ein Ebook nach 26 Ausleihen auslaufen zu lassen und den Kaeufer erneut zur Kasse zu bitten. Phantastisch, Verleger haette man werden sollen! Die Leistungen, welche die Verlage bringen, werden immer bescheidener, aber das, was sie dafuer haben wollen, immer umfangreicher!
Zweifellos: So macht man die tolle Ebook-Idee gleich wieder kaputt. Dabei ist der Grundgedanke - wenn man ihn nur gerechter vertritt - vielleicht gar nicht so schlecht. Die Bibliothek kauft ein elektronisches Buch zu deutlich niedrigerem Preis als die gedruckte Version, also sagen wir mal 5 statt 20 Euro. Wenn es dann mehr als 50 mal in einem Jahr ausgeliehen wird, dann bezahlt sie drauf, gerechterweise dann auch mehr als sie bezahlt haette, haette sie gleich das Buch in traditioneller Form angeschafft. Also vielleicht 30 Euro. Das waere mal ein gesunder Wettbewerb.
Oder noch besser: Wir nehmen den Publikationsprozess gleich selber in die Hand und veroeffentlichen open access. Klar, die Kunsthistoriker/innen muessten dann auf die Millionen-Einnahmen fuer ihre Bestseller verzichten, aber ihrem Auftrag waere damit in idealer Weise gedient: Ihren - meist aus oeffentlichen Mitteln finanzierten - Verdienst als Museums-Kustos, Professor oder sonst was wuerden sie in anderer (veredelter!?) Form an die Oeffentlichkeit zurueckgeben, ohne dass diese erneut dafuer bezahlte.
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- digitale kunstgeschichte, Publizistik
2 Kommentar(e)
Gestern, 14. März, veröffentlichte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels die erste breit angelegte E-Book-Studie in Deutschland, gemeinsam durchgeführt mit GfK Panel Services.
http://www.boersenverein.de/de/portal/index.html?meldung_id=431617
Da es dazu eine angenehm aufbereitete Digitale Pressemappe gibt, - siehe Pressebereich:
http://www.boersenverein.de/de/portal/Presse/158382
griffen dies so viele Medienvertreter auf, dass bei Eingabe des Suchbegriffs *Börsenverein des Deutschen Buchhandels* bei Google News am 14. März 120 Zeitungsartikel aufgelistet wurden, woraus ein breites Spektrum eigener Meinungen deutscher Journalisten ablesbar ist:
http://www.google.de/search?q=B%C3%B6rsenverein%20des%20Deutschen%20Buchhandels&oe=utf-8&rls=org.mozilla:de:official&client=firefox-a&um=1&ie=UTF-8&tbo=u&tbs=nws:1&source=og&sa=N&hl=de&tab=wn
Bei sueddeutsche.de wird auch von Amanda Hocking erzählt, die dank digitaler Lösungen noch zur Millionärin wurde, - zuzüglich treffender Leser-Kommentare:
http://www.sueddeutsche.de/digital/elektronische-lesegeraete-e-books-revolution-mit-hindernissen-1.1072129
Und in der heutigen kulturWelt auf Bayern2 spricht Barbara Knopf mit Michael Then, dem Marketing-Leiter des Piper-Verlags über die Zukunft des E-Book:
http://www.br-online.de/bayern2/kulturwelt/zukunft-des-e-book-michael-then-vom-piper-verlag--literatur-ID1300177927859.xml
Alles klingt recht frohgemut für den deutschen Markt: „2011 wird der Durchbruch für das E-Book kommen.“ so Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.
Aufstand der E-Book-Leser
http://orf.at/stories/2046246/2046242/