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"Allen Kunst- und Tugendliebenden zu Ehren und Nutzen" - Die Ausstellung »Unter Minervas Schutz. Bildung durch Kunst in Joachim von Sandrarts Teutscher Academie« in Wolfenbüttel

Wolfenbüttel lohnt allein schon wegen seiner pittoresken Altstadt einen Besuch. Die Ausstellung »Unter Minervas Schutz. Bildung durch Kunst in Joachim von Sandrarts Teutscher Academie« in der Herzog August Bibliothek bietet in den kommenden Herbst- und Wintermonaten einen Grund mehr, in die niedersächsische Residenzstadt zu reisen. Bis zum 24. Februar 2013 präsentiert die Schau von Anna Schreurs-Morét und ihrem Kuratorinnenteam (Julia Kleinbeck, Carolin Ott, Christina Posselt und Saskia Schäfer-Arnold) das facettenreiche Werk der Teutschen Academie von Joachim von Sandrart. Einflüsse, Vorläufer und Vorlagen für diesen bedeutenden Quellentext zur Kunst wie zur Kunstrezeption des 17. Jahrhunderts werden anhand von Originalzeichnungen und diversen druckgraphischen Publikationen vor Augen geführt. Der Künstler, Kunstschriftsteller und Kunstsammler wird zudem mit wichtigen Lebensstationen und im Umfeld seiner Zeit vorgestellt.

 

Die Ausstellung geht aus dem mehrjährigen Forschungsprojekt Sandrart.net der Goethe-Universität Frankfurt am Main und dem Kunsthistorischen Institut Florenz (Max-Planck-Institut) in Kooperation mit weiteren kunstwissenschaftlichen Institutionen hervor (http://ta.sandrart.net). Ziel des bis September dieses Jahres laufenden Projektes war die Erstellung einer kommentierten Online-Edition von Sandrarts Teutscher Academie.

 

Joachim von Sandrart (1606-1688) publizierte in den Jahren 1675 bis 1680 in Nürnberg die dreibändige Enzyklopädie »Teutsche Academie der Edlen Bau-, Bild- und Mahlerey-Künste«. Inhalt der Kompilation aus Übersetzungen und Kommentaren sind Abhandlungen zur Kunst der Antike, eine Sammlung von Viten antiker und moderner Künstler, Erläuterungen zu zeitgenössischen Kunstsammlungen, Ausführungen zur antiken Mythologie und Ikonographie sowie illustrierende und das Wissen kompilierende Kupferstiche.

 

Über die datentechnische Aufbereitung des Projekts berichtete Thorsten Wübbena im März auf diesem Blog. Zum Ende dieses Jahres wird die Edition zur Langzeitarchivierung der Herzog August Bibliothek überantwortet.

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