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1500 verschollene Kunstwerke in München entdeckt

Es geht zurzeit eine wahrhaft unglaubliche Meldung durch den deutschen Blätterwald: In München-Schwabing wurden in einer Wohnung ca. 1500 Kunstwerke wiederentdeckt, die als verschollen galten. Darunter Bilder von Klee, Dix, Renoir, Chagall, Spitzweg, Picasso, Nolde, Kirchner, Grosz, Toulouse-Lautrec, Kokoschka, Beckmann, Liebermann, Heckel, Macke, Matisse, Barlach, Munch, Menzel, Kollwitz, Kirchner oder Campendonk. Einen ausführlichen Bericht liefern etwa die Münchener Abendzeitung oder die Süddeutsche Zeitung.

 

Die Werke waren im Besitz des 79jährigen Cornelius Gurlitt. In der Provenienzforschung Tätige werden bei der Nennung des Namens die Augenbrauen heben; Cornelius Gurlitt ist der Sohn von Hildebrand Gurlitt, der im Dritten Reich u. a. Kunstwerke für den Sonderauftrag Linz beschafft hat.

 

Anders als die Meldungen zunächst vermuten lassen, wurden die Werke bereits 2011 sichergestellt. Seitdem wird versucht, die Herkunft der Bilder zu eruieren. Etliche Einträge in der Lost-Art-Datenbank dürften damit geklärt werden.

5 Comment(s)

  • ih
    20.11.2013 11:32
    ja, danke...

    ... jetzt habe auch ich die Info bei www.lostart.de entdeckt, dass 590 Kunstwerke geprüft und erst nachher veröffentlicht werden. Das Thema bleibt spannend!

  • ih
    20.11.2013 09:33
    Könnte mir bitte jemand sagen...

    ... wo ich im Internet die Bilder sehen kann? Es sind immer nur die gleichen 25 Werke veröffentlicht. Oder gibt es nicht mehr davon? (Die sitzende Dame von Matisse ist einfach wunderbar, Chagall wie immer zauberhaft und Liebermann - schön.)

    • Franz Hefele
      20.11.2013 10:11
      Mehr gibts (noch) nicht!

      Nach meinen Informationen wurden bisher nur die ihnen bekannten 25 Bilder online gestellt. Es soll jedoch bald der Rest bzw. wenigstens ein Gutteil davon veröffentlicht werden.

  • Franz Hefele
    12.11.2013 14:57
    Gute Fotos, schlechte Fotos, wen interessiert das schon

    Seit heute kann man endlich einige der (zunächst einmal vorübergehend) konfiszierten Gemälde Gurlitts im Internet sehen. So etwa auf der Seite der Sueddeutschen (http://www.sueddeutsche.de/kultur/nazi-raubkunst-in-muenchen-neuheiten-von-dix-und-chagall-1.1810940). Das ist an und für sich ja eine feine und längst überflüssige Sache, aber: es gibt mittlerweile Smartphones, deren Kamera es auf über 40 Megapixel bringt; Googles Art Project lässt uns nicht selten auf dem Bildschirm Details erkennen, die am Original selbst kaum zu sehen sind; vor diesem Hintergrund sind die nun ins Netz gestellten Fotos geradezu eine Frechheit. Ein Bild von den Gemälden kann man sich auf diese Art und Weise auf jeden Fall nicht machen. Da fragt man sich fast: soll durch die bescheidene Qualität verlorenen gegangenes Vertrauen wiederhergestellt werden? Schließlich gelten "schlechte" Fotos häufig als besonders authentisch ...

  • Georg Schelbert
    06.11.2013 18:28
    Lost Art

    "... etliche Einträge in der Lost-Art-Datenbank dürften damit geklärt werden": ist das nur eine Vermutung, oder konnten schon irgendwelche Einträge aus der Lost-Art-Datenbank diesen Funden zugeordnet werden? Es würde mich mal interessieren, ob jemand den auf der Augsburger Pressekonferenz vom 5.11. von der Presse abfotografierten Bildern schon irgendwelche Spuren im Netz zuordnen konnte.

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