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Tabus, die solche bleiben sollen

Alle Jahre wieder das gleiche Spiel: Eine Stadt in Finanznot liebäugelt mit dem "brachliegenden" Werten der städtischen Kunstsammlungen. Diesmal ist es die Stadt Hagen, und Rainer Stamm, der dort aufgewachsen ist und heute das Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte in Oldenburg leitet, thematisierte dieses unerhörte Ansinnen auf den Schätzpreis von 10 Millionen Euro in einem Artikel in der FAZ, der kurz vor Weihnachten erschienen ist. Andere, wie Raimund Stecker, Direktor des Duisburger Lehmbruck-Museums machen sich weniger  Sorgen, sehen eher im Verkauf und Rückleihe an das Museum einen Weg, finanziell aus solchen Aktionen Kapital zu schlagen. Das kann aber auch schieflaufen, wenn der Leihgeber sich zurückziehen will, weil ein anderes Haus bessere Konditionen anbietet oder er seiner Sammlung ein Privatmuseum gönnen möchte. Das hatten wir schon. Auch wenn die Stadt Hagen nun dementiert, man hat den Eindruck, es wird solange immer wieder über Ungeheuerlichkeiten gesprochen, bis es irgendwann keine mehr sind.

 

1 Kommentar(e)

  • Mit Erstaunen stelle ich soeben fest, wie wenig bei wikipedia über "Sabotage" steht, wie wenig überhaupt darüber gearbeitet wurde (wenn die Einzelnachweise stimmen sollten) und - man kann es heute kaum noch glauben - wie positiv der Begriff belegt ist! Er gilt u.a. als Kampf der Arbeiterklasse gegen die aufkommende Industrialisierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts und sein Symbol ist der "wooden shoe", der Holzschuh eben. Ich frage mich in vielerlei Zusammenhängen, ob es nicht längste Zeit gewesen wäre, den Begriff neu zu definieren, zumal - wie ich mehrfach feststellen konnte - Saboteure heute nicht selten auch in so mancher leitender Position zu finden sind. Eigentlich war ich aber auf der Suche nach einer nationalen oder internationalen gesetzlichen Regelung bezüglich von vorsätzlichen Behinderungen oder Zerstörungen von Kulturgut und konnte leider im Netz nicht fündig werden. Für Hinweise aus der community wäre ich dankbar.

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