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Beyond the White Cube? Ausstellungsarchitektur, Raumgestaltung und Inszenierung heute. Symposium am 25. März 2011 in der Berlinischen Galerie

 

Wien und Berlin, Graz und Ludwigsburg, Braunschweig und Karlsruhe – die Liste der Hochschulen, die seit einigen Jahren Studiengänge wie Ausstellungsmanagement und Ausstellungsdesign, kuratorische Praxis oder Szenografie anbieten, wächst stetig. Es scheint, als wäre die Fähigkeit, Ausstellungsgegenstände kunstvoll zu arrangieren oder sie unkonventionell zu präsentieren, heute mehr denn je gefragt. Und als wäre das Angebot, diese Fähigkeit zu erlernen deshalb ein geradezu notwendiger Bestandteil von Kunstakademien und internationalen Universitäten.

 

Ein Blick auf praxisbezogene Studiengänge wie „Ausstellungsdesign und kuratorische Praxis“ (Hochschule für Gestaltung, Karlsruhe) zeigt aber auch, dass das Kuratieren von Ausstellungen heute weit über den Anspruch hinausgeht, Kunst als ästhetisches Ensemble an der Wand und in Vitrinen zu präsentieren. Kuratorische Praxis ist vielmehr ein breitgefächertes und interdisziplinäres Feld, in dem sich Künstler und Kunsthistoriker ebenso bewegen wie Architekten und neuerdings die – bisher im Theaterbereich angesiedelten – Szenografen.

 

Dieses Feld in seiner Vielfalt zu erkunden, ist die Intention des Symposiums „Beyond the White Cube?“, das am 25. März 2011 in der Berlinischen Galerie stattfinden wird. Dabei sollen sowohl die historischen Wurzeln zeitgenössischer Inszenierungsbedürfnisse aufgedeckt 

 

 

als auch ihre heutige Ausprägung und die Gedanken dahinter diskutiert werden. Schließlich ist der Konsens darüber, wie man Ausstellungsobjekte präsentieren sollte, längst Geschichte und der Facettenreichtum von Ideen und Ansätzen, wie man mit Ausstellungen umgehen darf und muss, zu einer Mischung aus individuellen Ansichten und ehrgeiziger Selbstdarstellung geworden. Was also ist aus dem modernen Ideal des „White Cube“ geworden?

 

Es sprechen:

Charlotte Klonk über innovative Raumgestaltungen in der Vergangenheit, Ellen Blumenstein über die Entwicklung vom modernen White Cube zu alternativen Ausstellungsdisplays, Beatrix von Pilgrim über Szenografie und Ausstellungsraum, Wilfried Kuehn über Curatorial Design, Rein Wolfs über Analogien und Divergenzen zwischen Wechselausstellungen und Sammlungspräsentationen sowie Friedrich von Borries, Susanne Pfeffer, Dieter Scholz, Thomas Willemeit und Nikolaus Bernau in einer abschließenden Podiumsdiskussion zum Thema „Stellwände allein reichen nicht mehr“.

 

Mit dem Symposium soll eine Plattform für professionelle und künftige Architekten, Galeristen, Kuratoren und Designer geschaffen und der Dialog zwischen beiden Gruppen angeregt und gestärkt werden.

 

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Ort: Berlinische Galerie, Alte Jakobstraße 124-128, 10969 Berlin

Termin: 25.03.2011, 10-17 Uhr

Teilnahmegebühr: 18 Euro, ermäßigt 9 Euro bei Überweisung vorab bzw. 20 Euro, ermäßigt 10 Euro bei Barzahlung am Veranstaltungstag

Anmeldung: bis 17.03.2011 unter whitecube@berlinischegalerie.de oder per oder per Anmeldeformular (PDF-Datei)
Ansprechpartnerin: Christina Landbrecht, Tel.: 030 / 78902-843

2 Kommentar(e)

  • Meiner Vorkommentatorin stimme ich sehr zu. Das Symposium hätte mich auch sehr interessiert, zumal ich an div. Stellen die "Buntheit" mancher Ausstellungsgestaltung kritisiert habe. Wäre auch ein Thema für den Kunsthistorikertag gewesen, der ja nicht gerade mit "aktuellen" Themen - sieht man einmal von der "Bildung" ab - aufwarten kann.

  • Ioana Herbert
    13.03.2011 06:09

    Leider werde ich zu dem Termin wenn nicht schon in, dann doch unterwegs zu einer anderen europäischen Hauptstadt sein und der Veranstaltung an der Spree diesmal nicht beiwohnen können. Auch deckt sich der Termin mit dem diesjährigen deutschen Kunsthistorikertag und viele interessierte Zunftgenossen werden nicht gleichzeitig an der Spree und in Unterfranken sein können. Das ist sehr schade, weil das Thema des Symposiums, wie ich finde, nicht nur aktuell sondern auch spannend ist. Aus meiner Sicht ist es zu begrüßen, dass die Zeit minimalistischer, Grau-in-Grau, möglichst unauffälliger und manchmal sogar suprematistischer Gestaltung von Ausstellungen abklingt und sich ein neuer, optisch auf alle Fälle interessanterer Trend bemerkbar macht (selbst wenn damit auch nicht übertrieben werden sollte). Ich sehe da auch einen großen Nachholbedarf bei der visuellen Bildung des Publikums und die Debatte um die Inszenierung von Ausstellungsräumen, um Präsentation von Artefakten, auch um bildnerische Erschließung von Kunst wird mit Sicherheit nicht mit diesem Debüt in der Hauptstadt enden. Vielleicht werden die Wortbeiträge des Symposiums anschließend gedruckt oder ins Internet gestellt, so dass man sich auch aus der Ferne an dem Diskussionsforum beteiligen kann. Auf jeden Fall, vielen Dank erstmal für den Hinweis hier auf diese Konferenz. :)

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