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Berliner Museumswirrnisse
Im Berliner Kulturleben bahnt sich mal wieder ein zweifelhafter coup an. Das Museum am Kulturforum - überflüssig daran zu erinnern, dass es eine der weltweit besten Sammlungen alter Kunst beinhaltet - soll zugunsten der Sammlung Pietzsch ausziehen und in "komprimierter" Form im Museum Bode untergebracht werden. "Deutlich nach 2018" (Originalton Presseerklärung der Bundesregierung, die das Projekt mit 10 Millionen Euro unterstützt und das schlagende Argument liefert, die Sammlung Pietzsch sei rund 150 Millionen Euro wert; eine andere Formulierung wäre: nie) sollen die Werke dann in einem Neubau präsentiert werden.
Die Sammlung Pietsch ist eine Stiftung, die vor allem Werke des Surrealismus beinhaltet. Aus vielen Gründen scheint das Projekt umstritten. Es belegt die zweifelhafte Priorisierung des Moderne, führt aber gleichzeitig zu deren Ghettoisierung am Kulturforum, das bisher auch von dem Kontrast Neue Nationalgalerie - Museum lebte. Aber vor allem demonstriert es doch eine Vernachlässigung alter Kunst, die offenbar vor allem dem angeblich mangelnden Publikumsinteresse geschuldet ist. Denn im Bode-Museum würden natürlich nur beschiedene Teile gezeigt, da es viel zu klein ist.
Verschiedene - durchaus auch kritische - Pressebereichte finden Sie hier, hier und hier.
2 Kommentar(e)
Dankenswerterweise hat Jeffrey Hamburger von der Harvard University eine Petition ins Internet gestellt, die man auch unterschreiben kann:
http://www.change.org/petitions/stiftung-preussischer-kulturbesitz-berlin-reconsider-the-plan-to-empty-the-gem%C3%A4ldegalerie-of-old-masters?utm_campaign=mailto_link&utm_medium=email&utm_source=share_petition#
... und heute auch in der Süddeutschen: "Mehr Geld und Sorge"
http://www.sueddeutsche.de/A5F38e/694342/Mehr-Geld-und-Sorge.html