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Aufbruchstimmung beim 3. Vernetzungstreffen Open Access in den Künsten am 21. April 2021

von Margret Schild (Theatermuseum + Filmmuseum Düsseldorf)

In Kunst- und Museumsbibliotheken gewinnt OA an Bedeutung. Neben der Bereitstellung von digitalen bzw. elektronischen textorientierten Ressourcen verwalten diese Bibliotheken schon lange analoge Sondersammlungen – so Bildarchive, grafische Sammlungen, Künstlerbücher, Ephemera, Autografen und Nachlässe. Die Beschäftigung mit OA in den Künsten kann als Schritt bei der digitalen Transformation, als Erweiterung des Sammlungsprofils und des Informationsangebots angesehen werden.  

Anika Wilde (Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch) und Friederike Kramer (Universität der Künste Berlin), die Gründerinnen des Netzwerkes, hatten zu einem virtuellen Treffen eingeladen und freuten sich über knapp 40 Teilnehmende.  Die Impulse zur anschließenden lebhaften Diskussion setzte Dietmar Kammerer, einer der Koordinatoren von NFDI4Culture, mit seiner Präsentation des Konsortiums.

Die Nationale Forschungsdaten-Infrastruktur for Culture ist ein bundesweites Projekt, mit dem ein Konsortium aufgebaut wird, das sich an die Geistes- und Kulturwissenschaften richtet, anschlussfähig an andere geisteswissenschaftliche NFDI-Konsortien (Text+, Memory, Objects) sowie die Natur- und Sozialwissenschaften. Zum Konsortium gehören eine Vielzahl von Partnern (Universitäten, Akademien und Institutionen des Kulturerbes, Bibliotheken, Galerien, Archive und Museen) sowie Fachgesellschaften. Auf diese Weise werden Forschung, Expertise und Bestände, aber auch die entsprechenden Akteure und Adressaten zusammengeführt.

Nachhaltigkeit und Qualität bei der Erschließung, die Sicherung, Zugänglichkeit und Vernetzung sind die wesentlichen Ziele. Das Konsortium entwickelt anhand des Bedarfs der Forschungsgemeinde digitale Ressourcen, Tools und Serviceangebote, stellt diese inklusive beratender Dienstleistung bereit. Dazu gehört die Implementierung langfristiger Modelle für die garantierte Verfügbarkeit und Veröffentlichung der Forschungsdaten. NFDI4Culture setzt sich zudem mit der im Umgang mit Kulturgut komplexen Rechtslage auseinander, so Fragen zu Provenienz oder Urheberrechten.

 

In der anschließenden Diskussion wurden viele Themen angesprochen: Wie sich kleine und mittlere Einrichtungen einbringen können, vergleichbare Initiativen im Ausland, die Einbindung von künstlerischen Produktionen und künstlerischer Forschung, der Dschungel der Zuständigkeiten, Auswirkungen (beispielsweise auf Prüfungsordnungen) und der häufig als exotisch bezeichnete Status wegen der Vielfalt oder Komplexität der Medien und Objekte – auch in kleineren Einrichtungen, häufig mit wenig Personal. Die Lösungsvorschläge waren vor allem pragmatisch: sich über die Webseite und Mailingliste des Konsortiums informieren, Verbündete suchen, bereits im Vorfeld Rat bei den potentiellen Fördereinrichtungen suchen und bei der Finanzplanung neue Aufgaben mitdenken. Aber auch: einfach mal fragen, mit Selbstbewusstsein das Besondere der eigenen Bestände und Arbeit vertreten, die Vielfalt, Aufgeschlossenheit sowie Kreativität und Neugierde in den Mittelpunkt stellen, Best Practice-Beispiele und Problem-/Sonderfälle sammeln und bei Workshops oder den Beratungsangeboten vorbringen.

Den Abschluss des Gesprächs bildete die Frage nach dem Fortbildungsbedarf.  Das Netzwerk wurde über persönliche Kontakte zum Vorstand innerhalb der AKMB als Fachgruppe integriert und präsentiert sich dort auf eigenen Unterseiten. Dort findet man auch Hinweise auf weitere Materialien und Informationen!

 

 

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