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Kunstwissenschaftliche Texte vom Ghostwriter?

Spiegel online hat gerade unter der Rubrik Karrierespiegel einen Artikel ins Netz gestellt, der Magengrimmen verursacht. Da will ein promovierter Philosoph  in den Fächern Jura, Politik, BWL und  Soziologie als auch in Kunstgeschichte Dissertationen als Ghostwriter verfasst haben. Ich war ja immer der Ansicht, dass Plagiate in unserem Fach eher unwahrscheinlich sind - gleichwohl mir in kunsthistorischen Arbeiten ein paar Mal aufgefallen ist, dass Zitate oftmals nicht im Original gelesen worden sind, und es neben den sorgfältigen Gutachtern und auch einige bequeme  gibt, die so manches durchgehen lassen.

Ich habe immer gedacht, dass in unserem Fach die soziale Kontrolle größer ist, weil es für jedes Spezialgebiet mindestens zwei Fachleute gibt und daher jede veröffentliche Arbeit auch mindestens einmal gelesen wird. Und da schreibt ein Philosoph einfach mal innerhalb von ein paar Monaten eine Doktorarbeit in Kunstgeschichte? Das mag ich ja kaum glauben!

1 Comment(s)

  • PinselundFarbe
    10.07.2013 13:47
    Keine Seltenheit!

    Ich kann die Überraschung des Autors verstehen, jedoch ist es in der heutigen akademischen Welt gang und gebe, dass sich Studenten oder in diesem Fall Doktoranden sich von einem Ghostwriter ihre Doktorarbeit schreiben lassen. Auch, dass die Autoren fachfremd sind ist gang und gebe, jedoch ist dies den meisten Kunden nicht bewusst oder wird bewusst verschwiegen. Die Zahl der schwarzen Schafe unter den Ghostwritern ist also sehr hoch.

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