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Spanische Malerei um 1900 - war da was?

Klar war da was. Picasso natürlich. Aber der war in Paris. Dass daneben auch noch andere interessante Maler aus Spanien zu entdecken sind, zeigt jetzt das Musée de l'Orangerie in Paris, das zuletzt immer wieder mit originellen Ausstellungen hervorgetreten ist. Manche von ihnen, deren Namen heute auch Fachleuten nicht mehr unbedingt viel sagt - oder was verbinden Sie mit Zuloaga, Camarassa, Rusiñol, Sorolla oder Sunyer? - haben sich dem Symbolismus angeschlossen und eigenständige Versionen einer irgenwie Klimt ähnelnden Sprache gepflegt. Andere fühlten sich der Ideologie einer mediterranen Latinität verpflichtet und schlossen sich Cézanne an. Wiederum andere wählten Stoffe aus der Gegenwart und schreckten dabei auch nicht vor der misère de la vie moderne zurück - hier stellt man fest, dass der Picasso der blauen Periode gar nicht alles selber erfunden hat. Alle aber reagierten auf die tiefe Krise, die die spanische Kultur und Gesellschaft im Gefolge des endgültigen Verlustes des Weltmachtstatus gegen Ende des 19. Jahrhunderts ergriffen hatte. Also: mal wieder ein Grund, nach Paris zu fahren. Die Ausstellung endet am 9. Januar!

1 Comment(s)

  • he
    12.12.2011 18:43

    Warum alles Schöne und Wichtige immer in Paris stattfinden muss, verstehe ich nicht. :(

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