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Die FAZ mal nicht destruktiv

Vor zwei Wochen schrieb der Dresdener Historiker Gerd Schwerhoff in der FAZ, man solle doch überlegen, ob nicht die vielen Tagungsbeiträge, die zur Zeit meistens in wenig verbreiteten Sammelbänden untergebracht werden und das wissenschaftliche Zeitschriftenwesen austrocknen, obligatorisch online veröffentlicht werden sollten. Und zwar unter einer Lizenz, die eine Weiterverwendung z.B. im Druck nicht ausschließt. Richtig so! Und wir können auch gleich das Medium anbieten, in dem das für die Kunstgeschichte perfekt zu realisieren ist, bzw. wo das auch schon mehrfach praktiziert wurde: Kunstgeschichte open peer! Weiteres hier

1 Comment(s)

  • ih
    27.08.2011 08:33

    Der Aufsatz von Röthke, Ulrich: »Die Farbe ist das Complicierteste…« Hölzels Farbenlehre im Kontext seines Kunstunterrichts. (Text zur Diskussion) In: Kunstgeschichte. Open Peer Reviewed Journal, 2011 (urn:nbn:de:bvb:355-kuge-211-4)ist sehr schön. Einen Kommentar für die gleiche Zeitschrift dazu zu verfassen ist leider nicht so einfach, wie hier in zwei Sätzen zu äußern, dass man die Lektüre genossen hat. :) Abgesehen von den formalen Aspekten, die man bei Kommentaren beachten muss, wie darf man sich den Inhalt vorstellen? Wie einen kritischen oder ergänzenden Text kleineren Umfangs mit Fußnoten? Dazu bedarf es schon eines fundierten Fachwissens. Gibt es Vergleichbares in anderen humanistischen Zeitschriften? Ich stelle es mir nämlich nicht so einfach, eine Diskussion da in Gang zu bringen, die formal und inhaltlich eines gewissen Standards entsprechen soll. Zumal es in der analogen Welt sich eine solche Diskussion ganz anders abspielt. Dieses "Hindernis" kommt dann noch hinzu. D.h. die Gewohnheit den Aufsatz zu lesen, allein zu verarbeiten, um viel Zeit verschoben, das Verarbeitete zu schreiben, dann zu publizieren, worauf dann wieder mit Zeitverschiebung an anderer Stelle reagiert wird. Wenn ich das richtig sehen, ist diese Zeitschrift doch so etwas wie zwischen die Formen wissenschaftlicher Debatten in der analogen Welt. Zwischen Tagung und der oben beschriebenen Form wissenschaftlicher Arbeit aber auch Austausches. Praktisch ist es schon, auch zeitsparend, die Kommunikation würde viel schneller fließen, aber ich stelle mir das nicht einfach vor, es durchzusetzen. Ist man als Wissenschaftler in den humanistischen Fächern schon so schnell? Denn Abstriche bei der Qualität will man ungern hinnehmen. Vielleicht eine andere Form der Wissensvermittlung, die weniger nach dem etablierten Muster der analogen Welt funktioniert? Sicher wünschenswert, aber das braucht auch seine Zeit, bis sich so etwas herausbildet. Zu einer bestimmten Stellungnahme habe ich beispielsweise die Argumente (Zitate, Fußnoten) nicht sofort parat. Wenn ich erst einmal danach zu Hause oder in der Bibliothek blättern muss, ist es auch nicht ideal. Im Netz kann man sicherlich vieles schon finden, aber ob man mit der Suche danach, inzwischen so schnell ist... Auf jeden Fall: so einfach wie das hier, ist es nicht!

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