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Ai Weiwei

Das Internet ist ein Aggregationsmedium. Es ist sehr leicht möglich, Nachrichten, welche auf Servern gespeichert sind, die sich auf die ganze Welt verteilen, zusammenzufassen. Dadurch können kleinste Informationsmengen zu gewaltigen Wissens- und Meinungsfluten zusammenwachsen. So gesehen könnte mein Anliegen weniger rührend-hilflos sein, als es auf den ersten Blick erscheint. Ich lade die Leser/innen ein, ihre Meinung zum Fall Ai Weiwei hier kundzutun und dazu die Kommentarfunktion noch fleißiger zu nutzen, als das in manchen anderen Fällen schon jetzt der Fall ist. Zur Hinführung empfehle ich folgendes Video. Basisinformationen bekommen sie hier.

20 Comment(s)

  • ih
    01.10.2011 08:31

    Wieso "ins Netz stellen"?! arthistoricum.net ist doch im Netz... Hat China ein spezielles Intranet?! Da fühlt man sich bestimmt sicher und braucht vor dieser gefährlichen Welt keine Angst zu haben. Vor niemanden! Das war ja auch im Ostblock nicht anders. Da war man sicher! Es gab so gut wie keine Kriminalität, Arbeitslosigkeit war ein Fremdwort, weit und breit keine Gefahren für den "neuen Menschen". Sozialismus hat schon was! Vor allem die Utopie!

    Und wie war es hier? Recht nett, stelle ich es mir vor. Zuweilen unterhaltsam. Diese freudige Stimmung begleitet vom sonnigen Blick auf die Schönheiten der Welt reicht ja bei manchen bis heute, selbst wenn es zwischenzeitlich gegenstandslos geworden ist.

    Schön, dass Ai WeiWeis Bücher so viel aufgelegt werden und es sie überall zu kaufen gibt. Vielleicht wird das ja auch irgendwann in Ost wie in West verinnerlicht...

  • Lydia Haustein
    01.10.2011 05:24

    Das kann man ohne Probleme in China ins Netz stellen. Und im Künstlerquartier "798" liegen stapelweise Ai WeiWeis Bücher.
    Ich glaube vor arthistoricum.net fürchtet sich niemand in China!!!

  • ih
    23.09.2011 14:33

    Danke für diese wunderbare Nachricht! War diese Seite auch dort abrufbar? Ich meine, wieso haben Sie diese positiven Zeilen nicht von vor Ort gesendet?

  • Lydia Haustein
    23.09.2011 13:59

    Ich komme gerade aus China. Die Bücher von AiWeiWei sind überall erhältlich.
    Leider verdeckt die Konzentration auf AiWeiWei den Blick auf die vielen, vielen noch Anonymen, die wunderbare Kunst machen.
    Themen wie Retraditionalisierung oder neuer Nationalismus, aber auch die Wiederkehr der Religionen nehmen einen breiten Raum ein.

  • Orkus
    26.06.2011 06:52

    Und jetzt wurde ein echter Menschenrechtler in die Freiheit entlassen. Er saß mehr als drei Jahre in einem wirklichen Gefängnis.

    Und mehr siehe:

    China: Bürgerrechtler Hu Jia freigelassen

    Vier Tage nach der Freilassung des chinesischen Künstlers und Aktivisten Ai Weiwei ist ein weiterer prominenter Bürgerrechtler auf freien Fuß gekommen. Nach Verbüßung einer dreieinhalbjährigen Haftstrafe sei Hu Jia seit Sonntagfrüh wieder bei seiner Familie, teilte die Frau des 37-Jährigen, die sich ebenfalls für Menschenrechte einsetzt, am Sonntag via Twitter mit.

    Hu war 2008 wegen „Anstiftung zur Untergrabung der Staatsgewalt“ verurteilt worden. Menschenrechtler sahen die Verurteilung als Teil einer „Säuberungsaktion“ vor den Olympischen Spielen.
    Für andere Bürgerrechtler eingesetzt

    Der Aktivist hatte in einem Internetblog Informationen über das Schicksal von Bürgerrechtlern gesammelt und die Korruption und das Versagen der kommunistischen Parteikader kritisiert. Außerdem setzte er sich für HIV-Infizierte und Umweltschutz ein. Im Dezember 2008 ehrte ihn das Europa-Parlament in Straßburg in Abwesenheit mit dem Sacharow-Preis für die Freiheit des Geistes.

    Hu, der mit Zeng eine dreijährige Tochter hat, leidet unter anderem an chronischer Hepatitis B und unter einer Leberzirrhose, die sich während seiner Haft weiter verschlechterte.

    Am vergangenen Mittwoch war der 54-jährige Ai Weiwei, einer der international bekanntesten Gegenwartskünstler Chinas, nach 80 Tagen Haft unter strengen Auflagen freigelassen worden. Nach Ansicht von Menschenrechtsgruppen könnte die Freilassung der Regimekritiker mit dem Europabesuch des chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao zusammenhängen. China bestreitet dies aber.

    (Quelle: Website ORF news)

  • ih
    22.06.2011 16:52

    http://www.sueddeutsche.de/kultur/chinesischer-regierungskritiker-staatsmedien-ai-weiwei-auf-freiem-fuss-1.1111577

    :)

  • C.M.
    26.05.2011 07:48

    Herzlichen Dank für die objektive Berichterstattung!

  • Orkus
    26.05.2011 06:18

    Und das geschieht mit den Kritikern Ai Weiweis:

    http://www.taz.de/1/wahrheit/artikel/1/alles-so-harmonisch-hier/

  • Orkus
    26.05.2011 06:06

    Dann muss halt wieder eine offiziell verarbeitete Meldung das bringen.

    Ai Weiwei ist einfach dem Wohlstand erlegen.

    Steuerhinterziehung!

    http://www.theeuropean.de/wolfgang-kubin/6808-steuerhinterziehung-ai-weiwei

  • C.M.
    25.05.2011 16:18

    Meine Meinung: Sollte sich das alles als großer Irrtum und tatsächlich als Inszenierung entpuppen, selbst dann hat er als Künstler auf die Gefahr von undemokratischen Systemen aufmerksam gemacht. Und die Tatsache, dass so viel positive Reaktionen auf ihn sind, zeigt deutlich, dass gerade wir Deutschen, mit einer nicht gerade rühmlichen Vergangenheit, fähig sind, aus der Vergangenheit zu lernen und wir die Freiheit der Kunst, wie im Grundgesetz verankert, respektieren.

  • ih
    25.05.2011 09:58

    Natürlich! Darf man aber in einem kunsthistorischen Blog (wo denn sonst?!) auch erwarten, dass das Decorum (zumindest bei einigen Themen) gewahrt bleibt? Danke!

    http://de.wikipedia.org/wiki/Decorum

  • Orkus
    25.05.2011 09:05

    Es wird doch noch debattiert werden dürfen!
    Auch im Westen!

    Mit der Zeit kommen ja doch auch diverse Meinungen zu Tage, wie z.B.

    http://www.theeuropean.de/debatte/6704-menschenrechte-in-china

  • ih
    23.05.2011 14:24

    Wer glaubt den so was?!

  • Orkus
    23.05.2011 13:39

    Das ist doch alles Inszenierung eines Konzept-Künstlers!

    Seinen Erfolg kann man ja jeden Tag nachlesen.

    Wenn er wieder aus der "Haft" entlassen ist, wird er sich vor Aufträgen und Ehrungen nicht retten können.

    Wieder was dazu gelernt.

    Wo hat er denn dieses "Haft"-Gebäude errichtet, zu dem selbst seine Frau geführt wurde ohne dass sie sagen konnte, wo es war. Von ihr nur so viel, dass Ihr Mann bei guter Gesundheit ist.

  • Dieter
    23.05.2011 08:39

    Eine klasse Übersicht zu aktuellen Berichten und Kommentaren zum Fall Ai Weiwei gibts auf der Website des Haus der Kunst: http://www.hausderkunst.de/aktuell/aktuell/ai_weiwei.php

  • ih
    23.05.2011 08:37

    Gut, ich sehe es ein, die Zeiten haben sich doch geändert! In den 1980er Jahren war ein so zahlreicher und prominenter Einsatz seitens des Westens nahezu unvorstellbar. Damals hingen oft einzelne Mitarbeiter von amnesty in der Leitung und telefonierten nach verschwundenen Dissidenten, um die sich sonst niemand kümmerte... Das ist zum Glück heute anders, zumindest in diesem Fall! Hat wahrscheinlich auch mit dem o.g. Internet zu tun... Sehr gut!

  • C.M.
    23.05.2011 07:33

    Good news:

    "Ai Wiewei: Ude protestiert. OB wird wegen des inhaftierten Künstlers bei Chinas Konsul vorstellig

    München wird sich verstärkt für den in China inhaftierten Künstler Ai Weiwei einsetzen. Unter anderem soll Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) beim chinesischen Generalkonsul Protest gegen die Festnahme des Künstlers einlegen. [...] Ergänzend dazu setzten die Koalitionspartner SPD und Grüne gemeinsam durch, dass die Stadt Ai Wiewei sogar offiziell zur Umsetzung weiterer Kunstwerke nach München einlädt. Die Einladung wird über das Auswärtige Amt zugestellt. Unabhängig davon wird das Kulturreferat gemeinsam mit dem Haus der Kunst und anderen Münchner Museen wie dem Lenbachhaus und der Pinakothek der Moderne eine Veranstaltung zu Ai Weiwei durchführen. Erste Gespräche dazu fanden bereits statt." (Münchner Merkur von heute)

  • Franz Hefele
    22.05.2011 18:22

    Eine Zeit lang schien es, als könnte die große Popularität in Zusammenspiel mit der Familiengeschichte Ai Weiwei vor den ärgsten Gefahren der Verfolgung schützen. Schrecklich wie man sich dabei getäuscht hat. Ich habe ihn, der sein Land ungeachtet aller Schikanen und trotz der gegen ihn verübten Gewalt nicht verlassen hat, stets für diesen Mut bewundert. Angesichts der Freiheitsberaubung und Unterdrückung, welcher sich nicht "systemkonforme" Künstler, Intellektuelle und Demonstranten in China ausgesetzt sehen, sind die halbgaren Kommentare und die inkonsequenten "Verurteilungen" von westlicher (politischer) Seite eine Schande.

  • Orkus
    22.05.2011 17:22

    Wenn jemand genügend Lobby im Westen hat, dann ist es WeiWei.

    Lieber sich für all die Anonymen einsetzen, denn die sind wirklich verschwunden.

  • ih
    22.05.2011 15:12

    Fälschlicher Weise meinte man, gewisse Themen seien mit dem Fall der Berliner Mauer vom Tisch. Aber nein, sie kommen wieder!

    http://action.amnesty.de/l/ger/p/dia/action/public/;jsessionid=AAFD42A26612285E800D3670445B1650-n2?action_KEY=402&d=1

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