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Die Museumsbibliothek – ein Raum im Wandel der Zeit

von Martin Zangl (LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster)

Seit 1908 gibt es Räume für die museumseigene Büchersammlung des LWL-Museums für Kunst und Kultur. Museumsbibliothekar Martin Zangl nimmt uns mit auf eine Zeitreise zu verschiedenen Stationen seit der Gründung bis in die Gegenwart. Wer mehr wissen möchte, kann eine ausführlichere Fassung als PDF herunter laden!

Am Anfang war die „Pantoffelbibliothek“ – gleich neben dem Direktorenzimmer, mit direkter Zugänglichkeit des Magazins, großen Tischen, Bild- und Textquellen an einem Ort.   

 

Wie Eintrittskarten für das Museumsgebäude aus der Zeit zwischen Oktober 1938 und Frühjahr 1941 zu entnehmen ist, gab es damals einen öffentlichen Lesesaal mit äußerst publikumsfreundlichen Öffnungszeiten: von 9 bis 13 Uhr und 15 bis 22 Uhr.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das zerstörte Gebäude bis 1950 wieder so hergestellt, dass ein Lesesaal in deutlich einfacherer Ausstattung zur Benutzung zur Verfügung stand. Die Ausstattung erinnert an einen Klassenraum und die Bestände wurden magaziniert – die Kathederbibliothek. 

Mit der Eröffnung des neuen Gebäudekomplexes im Jahr 1974 wurde auch ein neuer Bibliothekslesesaal eingerichtet. Ein Ausstellungsraum wurde (zunächst) provisorisch als öffentlicher Lesesaal genutzt. Nichts ist dauerhafter als ein Provisorium: die Bibliothek blieb 34 Jahre an diesem Ort, geriet aber wegen der Platznot, ihrer ungünstigen Lage und der relativ späten Einführung der EDV bei externen Benutzer/innen mehr und mehr in Vergessenheit.

Während der Abriss- und Neubauphase des Museums zwischen 2008 und 2014 war die Bibliothek komplett ausgelagert und auf verschiedene Standorte verteilt. Die Nutzung der Bestände war nur intern möglich und wurde vor allem für die Planung der neuen Dauerausstellung und die Erarbeitung der Publikationen zur Neueröffnung genutzt.

Mit der Neueröffnung des Museums im September 2014 hat die Museumsbibliothek eine direkte Anbindung an das zentrale Foyer und ist viel sichtbarer in der Öffentlichkeit. Auch die Ausstattung wurde modernisiert und dem veränderten Nutzerverhalten angepasst. Die Bibliothek bietet nun umfangreiche Recherchemöglichkeiten, die nicht nur vor Ort, sondern auch von zu Hause aus über den OPAC genutzt werden können: über oder über den Link auf der Webseite des Museums.

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