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Philipp Hainhofer: Reiseberichte & Sammlungsbeschreibungen 1594–1636

Edition und Datensammlung zur Kunst- und Kulturgeschichte der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts nach oben

Ein Beitrag von Michael Wenzel und Martin de la Iglesia

 

Die Reiserelationen Philipp Hainhofers spiegeln seine vielfältigen Tätigkeiten wider: Zwischen 1594 und 1636 bereiste der Augsburger zahlreiche Orte zwischen Stettin und Italien, um dabei diplomatischen, kaufmännischen und gelehrten Interessen und Aufträgen nachzukommen. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts gab es in einer solchen Funktion nördlich der Alpen keine bedeutendere Figur als Hainhofer. Dadurch stellen seine Reiserelationen eine reichhaltige und hochrelevante Quelle für Kunstgeschichte und Geschichtswissenschaften der Frühen Neuzeit dar, vor allem für solche Forschungsgebiete, welche sich auf Kunst- und Wunderkammern, höfische Kultur oder interkulturelle Prozesse beziehen.

 

Die digitale Edition "Philipp Hainhofer: Reiseberichte & Sammlungsbeschreibungen 1574 & 1636" wird die erste vollständige Edition von Hainhofers Reiserelationen sein. Die digitalisierten Handschriften und transkribierten Texte werden dabei ergänzt durch textkritische Apparate, ausführliche Stellenkommentare und Register. Eine solch umfassende und tiefe Erschließung der Reiserelationen ist ein schon lange bestehendes Desiderat.

2020 endete die erste Phase des an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel angesiedelten und von der DFG geförderten Projekts. Im selben Jahr ging die Editionswebsite hainhofer.hab.de online. Sie umfasst die zwischen 1603 und 1636 entstandenen Beschreibungen der fünf Reisen Hainhofers an den Münchner Hof. Anschließend sollen in einem zweiten Abschnitt bis 2023 die Reisen nach Eichstätt, Nürnberg, Regensburg, Neuburg, Heidelberg (und Oberrhein) sowie Stuttgart, daraufhin in einer dritten Förderperiode die Reisen nach Stettin, Innsbruck und Dresden herausgegeben werden. Die letzte Projektphase wird das Reisetagebuch der Studien- und frühen Erwachsenenjahre sowie einige kleinere Kuraufenthalte zum Thema haben. Der Abschluss des Langfristvorhabens ist für 2029 vorgesehen.

 

Eine ausführlichere Projektvorstellung findet sich in einem 2019 erschienenen Beitrag in den Mitteilungen der Residenzen-Kommission der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen sowie online auf ART-Dok, der Publikationsplattform für Kunst- und Bildwissenschaften der Universitätsbilbiothek Heidelberg. Die der Edition zugrundeliegenden Forschungsdaten – also vor allem die in TEI/XML codierten Transkriptionen und Kommentare sowie die daraus abgeleiteten Formate PDF, TXT und XHTML, außerdem die Register in PDF und XHTML – werden auf dem Repositorium für Forschungsdaten arthistoricum.net@heiDATAder Universitätsbibliothek Heidelberg dauerhaft archiviert. Während die Editionswebseite hainhofer.hab.de bis zum Ende der Projektlaufzeit kontinuierlich um neue Inhalte ergänzt wird, werden neue Versionen des Datensets auf arthistoricum.net@heiDATA in größeren Abständen bereitgestellt.

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