blog.arthistoricum.net

3 Fragen an ... Harald Sack

1) Wie erklären Sie den Knowledge Graph für Einsteiger?

Rohe Daten an sich sind vollkommen nutzlos. Ihre eigentliche Bedeutung erschließt sich erst, sofern diese miteinander in Bezug gesetzt werden können, und zwar auf eine Weise, dass sie einen Zweck erfüllen. In und über einen Wissensgraphen können Daten, beliebige Dokumente und Wissen miteinander verknüpft werden. Die Besonderheit liegt dabei daran, dass ein Wissensgraph es ermöglicht, die Bedeutung (Semantik) der darin repräsentierten Daten explizit (über sogenannte Ontologien) zu hinterlegen. Dadurch können diese Informationen automatisch weiterverarbeitet werden. Die Datenverarbeitung wird dadurch weitaus flexibler und weniger wartungsaufwändig. Desweiteren ermöglicht die im Wissensgraphen repräsentierte explizite Semantik die Implementierung intelligenter Such- und Empfehlungssysteme. Moderne Suchmaschinen aber auch die großen Social Media Dienste oder E-Commerce Plattformen setzen heute Wissensgraphen ein, um die Suche oder das Generieren von Vorschlägen passgenau auf den Nutzer hin zu optimieren.

2) Sehen Sie bzgl. des Knowledge Graphs Spezifika für Kulturdaten?

Die Verknüpfung von Kulturdaten mit Wissensgraphen führt zu neuen Wegen der Erschließung von kulturbezogenen Informationen. Kulturdaten unterscheiden sich als Daten betrachtet kaum von anderen Daten, jedoch durch das "Kulturwissen", das mit diesen verknüpft wird. Dies ermöglicht neue Formen des Zugangs, der Analyse oder auch der Visualisierung.

3) Welche weiterführende Literatur können Sie empfehlen?

Für einen "leichtgewichtigen" Einstieg in das Thema Linked Open Data:
C. Bizer, T. Heath, T. Berners-Lee: Linked Data - the Story So Far, Int. J. Semantic Web Inf. Syst. 5 (2009): 1-22


Für den, der tiefer in die Technologie einsteigen möchte:
P. Hitzler, M. Krötsch, S. Rudolph: Foundations of Semantic Web Technologies, Chapman & Hall/CRC, 2014.





0 Kommentar(e)

Kommentar

Kontakt

Kommentar

Absenden