Ich sitze hier in der Getty Research Library in Los Angeles und erlebe in der Bibliothek wie in der Stadtöffentlichkeit einen ausgesprochen nonchalanten und selbstverständlichen Umgang mit den neuen Medien. Dabei fällt mir ein Text ein, der irgendwann auch einmal gedruckt werden soll, der dann aber wahrscheinlich längst überholt ist. Daher vorweg schon einmal hier.
I
Murnau am Staffelsee, Ende März 2015. Eine für Kleinstadtverhältnisse gut bestückte Provinzbuchhandlung mit einer ihrer vielen Auslagen für diejenigen Sachbücher, von denen sich die Geschäftsleitung guten Verkaufserfolg verspricht. Es sind historische Werke dabei, alt gewordene Politiker geben ihre Auffassungen zu den Weltläuften ab, unvermeidbare Gegenwartskommentatoren beschweren sich über den Tugendterror, und auch die Wegwerfgesellschaft steht am Pranger. Die größte Gruppe von Büchern aber ist dem gewidmet, was man die moderne Digitalgesellschaft nennen könnte. Folgendes lässt sich hier ausmachen:
In der Mitte rechts Manfred Spitzers schon drei Jahre alter Bestseller zur "Digitalen Demenz", dessen Titel eigentlich schon alles sagt, insbesondere dann, wenn man den Untertitel noch hinzunimmt: "Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen" Glaubt man Spitzer, machen digitale Medien süchtig, sie schaden Körper und Geist, und sie sind lernfeindlich. Digitaladepten stumpfen ab, werden gewalttätig und schlafen schlecht. Ganze Heerscharen von verängstigten Eltern, deren vielleicht sogar allzu ausgeprägtes Engagement für Wohl und Erfolg ihrer Kinder in der Gegenwart ja schon notorisch geworden ist, haben ihre diffusen Ängste vor den ihnen unheimlichen neuen Medien in den Analysen des bekannten Gehirnforschers bestätigt gefunden und versuchen jetzt, daraus ihre Konsequenzen zu ziehen. Ob sie es mit Erfolg tun, darf man angesichts der Tatsache in Zweifel ziehen, dass anderweitig unbeschäftigte Jugendliche etwa während einer Straßenbahnfahrt heutzutage mindestens zu 80, eher zu 90% mit ihrem Smartphone herummachen.
Bert te Wildt, in unserm Büchertisch oben links, setzt hier - auch in seinem noch unzweideutigeren Titel - noch einen drauf: "Digital Junkies" sind für den Bochumer Arzt derartig verpeilt, dass sie praktisch und emotional unfähig sind, in der Realität zu überleben. Andre Wilkens (links unter te Wildt) ist mit seinem „Analog ist das neue Bio“ weniger radikal, aber auch sein Titel ist schon sprechend genug: Ins echte Leben kehrt man dort zurück, wo man das Internet hinter sich lässt und wieder wirklich Greifbares in die Finger bekommt. Und so geht es weiter: Wenn Harald Welzer (auf dem Büchertisch oben rechts) vom Widerstand redet und zum selbst denken auffordert, dann meint er eben gerade die digitalen Medien und ihre Silicon Valley-Protagonisten, denen dieser Widerstand gelten muss und die Tatsache, dass google und Konsorten das Denken irgendwie in sich aufsaugen. Und dann die Überwachungs-Kritiker, an erster Stelle Glenn Greenwald mit seinem Buch über Edward Snowden und die digitale Überwachung (zweite Reihe etwas nach links verrückt), aber auch ein gewisser Markus Morgenroth mit seinem reißerisch formulierten Titel „Sie kennen Dich, sie haben Dich, sie steuern Dich. Die wahre Macht der Datensammler“ (unter dem Buch von Greenwald) und das nicht minder apokalyptisch „Der NSA Komplex. Edward Snowden und der Weg in die totale Überwachung“ genannte Buch rechts neben Greenwald auf dem Büchertisch. Und ganz links ziemlich unten dann der Megaseller des vorletzten Jahres, Frank Schirrmachers „Ego. Das Spiel des Lebens“, in dem die Entmündigung des Menschen durch eine digital gesteuerte Ökonomiemaschine sprachmächtig perhorresziert wird - begleitet von dem fast allgemeinen Applaus des deutschen Feuilletons. Der Fairness halber will ich hier am Ende dieser Aufzählung auch noch das eine Buch nennen - in Murnau liegt es auf unserem Büchertisch rechts neben den drei Überwachungsbüchern -, das eine entschieden positivere Deutung der modernen digitalen Medien liefert. Markus Hofmanns "Denken Sie neu. Mentales Überlebenstraining in der digitalen Welt" von 2014. Aber mal ehrlich: Von Schirrmacher, Spitzer und Greenwald hatten wir alle schon einmal gehört, aber von Hofmann?
Dabei ist der Murnauer Büchertisch ja nur der Ausschnitt einer publizistischen Realität, dessen Charakteristik noch viel deutlicher aufscheint, wenn man sie um die Verkaufsschlager der letzten Jahre ergänzt. Jerome Lanier, eigentlich ein Vordenker der digitalen Zukunft, hat 2014 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhalten, und dies u.a. für seine Kritik an der Schwarmintelligenz, der open source-Bewegung und der Umsonst-Mentalität im Internet. Andrew Keen hatte und hat ebenfalls Erfolg auf dem deutschen Buchmarkt, und zwar mit Titeln, deren Offenheit ebenfalls keinen Zweifel lässt: Etwa „Die Stunde der Stümper. Wie wir im Internet unsere Kultur zerstören“ oder zuletzt „Das digitale Debakel: Warum das Internet gescheitert ist - und wie wir es retten können.“ Und Evgeny Morozov verbreitet sich nicht nur in Büchern über die fatale Macht der Silicon Valley-Monster vom Typ google, amazon und apple, seine Stimme wiegt vor allem deswegen schwer, weil er im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die unter der Leitung des inzwischen verstorbenen Frank Schirrmacher häufig zu einer apokalpytischen Maschinenstürmerei neigte, immer wieder umfangreichen Raum für seine Kritiken erhalten hat.
II
Keineswegs soll hier die jeweils individuelle Berechtigung mancher der in den genannten Büchern geäußerten Thesen in Zweifel gezogen werden. Dass allzu intensiver Gebrauch des Internets negative Konsequenzen haben kann, wird niemand bestreiten. Allerdings ist auch das allzu intensive Lesen von Romanen im späten 18. Jahrhundert schon für gefährlich gehalten worden, und jede übertriebene Ausschließlichkeit in der Beschäftigung mit irgendetwas dürfte sich allgemein als nicht empfehlenswert herausstellen. Dass in der NSA-Überwachung etwas Wirklichkeit wird, das die schlimmsten Erwartungen von George Orwells "1984" bei weitem übertrifft und die Grundlagen der modernen liberalen Demokratie aushöhlt, ist ebenso wahr. Und dass allgemein das Digitale eine Dimension darstellt, die in allen möglichen Bereichen disruptive Effekte zeitigt, stimmt gleichfalls. Fraglich scheint mir nur die geradezu apokalyptische Unvermeidbarkeit, mit der die genannten Entwicklungen bei den intellektuellen Gatekeepern in Deutschland wahrgenommen werden. Problematisch die Lust, mit der sich eine - ob linke oder rechte - Schicht von Gebildeten in eine Vergangenheit zurücksehnt, die sie bei genauerer Betrachtung eigentlich auch immer schon verachtet hatte. Bedrohlich die Entschiedenheit, mit der gerade die einflussreichen Wortführer jede positive Zukunftsperspektive kleinreden. Typisch dafür ist eine Rede, die die Kulturstaatsministerin Monika Grütters auf der 4. Berliner Stiftungswoche über das Internet gehalten hat: Nach jedem kleinen Ja ein großes Aber, eine Ansammlung von kulturkonservativen Klischees, die angesichts der Tatsache, dass es sich hier um das offizielle Statement eines Mitglieds der Bundesregierung handelt, doch sehr nachdenklich macht.typo3/
III
Nun könnte man natürlich einwenden, dass es die Aufgabe der Intellektuellen ist, neben die Ebene der Machbarkeit eine der Reflexion zu setzen und vor Entwicklungen zu warnen, die die Modernisierung mit sich bringt. Hinzugefügt wird dann meistens, dass die Digitalisierung ja ohnehin mächtig voranschreite, und dass es doch immerhin möglich sein müsste, wenigstens ein paar Warnungen abzugeben. Das stimmt zweifellos, aber die in Deutschland veröffentlichte Meinung zu dem Thema - an der Spitze diejenige der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (ihr Feuilleton wohlgemerkt, nicht der Wirtschaftsteil) ist doch derartig einseitig, dass sie eine allgemeine Skepsis gegenüber der Technisierung nicht nur reflektiert, sondern eben auch befördert. Hierfür nur zwei Beispiele, das eine aus dem wirtschaftlichen, das andere aus dem kulturellen Bereich. In beiden Fällen ist die Entwicklung sehr vergleichbar abgelaufen.
In seinem Buch über das Silicon Valley - ebenfalls ein Werk mit apokalyptischen Grundton, aber doch überzeugend in der Aufforderung, aus europäischer Sicht etwas entgegen zu halten, nennt Christoph Keese das Beispiel von MyTaxi.(Silicon Valley. Was aus dem mächtigsten Tal der Welt auf uns zukommt, München 2014, S. 154) Hätte - so Keese - diese Unternehmung nicht mit der mangelhaften Unterstützung durch Risikokapital zu kämpfen gehabt, wäre sicherlich auch noch mehr daraus geworden. Später dann - so füge ich hier hinzu - kam uber und mit ihm eine tatsächlich nicht eben zimperliche Macht, deren Zerstörungspotential für die heimische Taxiwirtschaft von den Berufspessimisten, die sich leider immer wieder in deutschen Feuilletons tummeln, mit drastischen Worten beschrieben wurde. Aber die europäische Alternative vom Typ MyTaxi, eine die eben auch europäische Standards einhielt, war ja eben auch nicht eben großzügig unterstützt worden. Hätte vielleicht uber hier gar keine Chancen gehabt, wenn ein funktionierendes und flächendeckendes Online-System vorhanden gewesen wäre? Jetzt ist es an vielen Stellen verboten worden, wobei doch sehr die Frage ist, ob man mit Verboten einer Entwicklung entgegentreten kann, die auch Schwachstellen des Alten aufdeckt und nicht nur das Böse inkarniert.
Das zweite Beispiel dürfte noch schlagender sein, zumal es die Malaise der kulturellen Sphäre klarer in den Blick rückt und das eigentliche Problem evoziert, das sich aus der verbreitet negativen Grundeinstellung ergibt. Um die Jahrtausendwende herum schlugen progressive deutsche Bibliotheken vor, in einer verteilten Aktion historische Buchbestände zu digitalisieren und im Internet zur Verfügung zu stellen. Ein erstaunliches Projekt, wenn man den frühen Zeitpunkt bedenkt. Und eben auch eines, das nicht realisiert wurde, weil die Gutachter, die die Finanzierung dieses Projektes hätten genehmigen müssen, dagegen waren. Was dann kam, wissen wir alle, google hat sich vor einem Jahrzehnt daran gemacht, große Sammlungen von Buchbeständen online zu stellen. Die Reaktion der insbesondere deutschen Intellektuellenschaft und der politisch Einflussreichen klingelt uns allen im Ohr: Die Privatisierung der Kultur wird moniert, es herrscht vielfach Heulen und Zähneklappern darüber vor, dass jetzt die Geistesgeschichte sich in den Händen der kalifornischen Datenkrake befände. Aber dass man bei umsichtigem und zukunftsorientiertem Handeln schon viel früher eine Alternative hätte haben können, wird natürlich verschwiegen. Dass ein verantwortliches Handeln zu einem Glanzpunkt öffentlich getragener Kultur hätte führen können, davon will heute niemand mehr etwas wissen. Dabei ist doch eigentlich völlig klar, wie man mit der Digitalisierung umzugehen hat: Anstatt dahinter zurückzufallen und so zu tun, als ginge das Internet schon irgendwie wieder vorbei, wäre es doch viel sinnvoller, es anzugehen und europäischen Standards anzupassen. Auf allen möglichen Ebenen müsste es also darum gehen, sich offensiv mit dem nicht mehr so neuen Medium zu befassen und die eigenen Ansprüche darin zu realisieren. Und dass die Möglichkeiten der Digitalisierung in den Wissenschaften exorbitant sind, wird jedem einleuchten, der sich auch nur ein wenig mit der Materie befasst hat.
IV
Für das, was in einer Reflexion über die Wissensspeicher der Zukunft von Interesse ist, könnte das Folgendes heißen:
Der freie Zugang zu wissenschaftlichen Texten sollte selbstverständlich werden und die schon vielfach von den deutschen Wissenschaftsorganisationen geforderte Veröffentlichung im Open Access muss endlich auch in die Tat umgesetzt werden. Dafür gibt es eine ganze Reihe von Gründen:
Am verbreitetsten ist das Argument, dass der Steuerzahler nicht zweimal bezahlen soll, also erstens für das Personal an den öffentlichen Universitäten und Forschungsinstitutionen, das die Wissenschaften betreibt, und zweitens dann für die Veröffentlichungen, in denen die wissenschaftlichen Ergebnisse enthalten sind.
Neben dieses finanzielle tritt aber auch ein wissenschaftstheoretisches, das meines Erachtens viel bedeutsamer ist, nämlich die Tatsache, dass wissenschaftliche Innovationen häufig aus Querverbindungen zwischen Bereichen erfolgen, die institutionell weit voneinander entfernt liegen und bei denen daher in den versäulten traditionellen Publikationsformen kaum Möglichkeiten bestehen, dass der Funke überspringt. Hier haben die online-Veröffentlichungsmedien, deren Verbindung über einfache links herzustellen ist, einen klaren Vorteil.
Drittens und selten erwähnt wäre auch zu überlegen, ob nicht eine freie Zugänglichkeit wissenschaftlicher Ergebnisse im Netz als eine noble Form von Entwicklungshilfe zu bewerten wäre. Selbst Schwellenländer können sich heute die teuren Produkte aus den großen wissenschaftlichen Verlagen des Westens kaum leisten und bitten immer wieder darum, dass man der einheimischen Intelligenzia die Chance geben sollte, auf dem state of the art aufzubauen und eigene wissenschaftliche Ergebnisse zu erzielen. In jedem Fall dürfte eine solche Form von Entwicklungshilfe langfristig mindestens so effektiv sein wie die bisher praktizierten.
Online im open access zu veröffentlichen hat im übrigen den großen Vorteil, dass es sekundäre Publikationsformen nicht ausschließt, dass also auch gedruckte Bücher eine selbstverständliche Zweitverwendung darstellen können. Die kommerziellen Gründe auf seiten der Verlage, die hinter den Plädoyers für die Erhaltung des status quo stehen, sollten auf jeden Fall nicht dazu führen, eine voreingenommene Diskussion über das zu führen, was der Wissenschaft am meisten nützt. Einmal ganz davon abgesehen, dass viele Probleme des wissenschaftlichen Bibliothekswesens auf diesem Wege zu lösen wären: Als Räume für Menschen werden Bibliotheken zwar sicherlich noch lange ihre Daseinsberechtigung behalten, aber Container für Bücher müssten sie nicht mehr sein, so dass überall drängende Platzprobleme entfielen. Seriöse Untersuchungen haben zudem ergeben, dass eine kostenneutrale Umstellung vom jetzigen auf ein flächendeckendes open access-System durchaus möglich wäre.
Open Access scheint mir aber nicht nur für die geläufige Publizistik das Mittel der Wahl, sondern es bietet auch die Chance, das gesamte Wissenschaftssystem transparenter zu machen. Einmal abgesehen davon, dass das gesamte Plagiatsunwesen bei systematischer Veröffentlichung im open access obsolet wäre, weil es sich leicht nachweisen ließe, gilt die Aussage insbesondere im Hinblick auf die Forschungsdaten. Wenn von den zitierten Sekundärliteraturen bis hin zu Messdaten alles online in Repositorien vorliegt, stehen sich ganz andere Überprüfungs- und Legitimierungsmöglichkeiten zur Verfügung, als dies bis jetzt der Fall ist.
V
Ob insbesondere in den Geisteswissenschaften die Chancen einer im europäischen Geist vollzogenen Digitalisierung ergriffen werden, steht in den Sternen. Zwar wird inzwischen auf Projektebene viel unternommen, aber eine grundlegende Skepsis gegenüber dem Digitalen in den Geisteswissenschaften ist doch nicht zu übersehen. Die Praktiken des US-amerikanischen Geheimdienstes haben nicht dazu beigetragen, diese Skepsis zu reduzieren. Lieber identifiziert man sich hier mit den Thesen der kulturkonservativen Ritter-Schule, dass die Kultur kompensatorisch-retardierend gegenüber der nur am Machbaren interessierten und immer stärker beschleunigten Technik auftreten müsse. Ich bin der festen Überzeugung, dass dies letztlich in einer Marginalisierung und dann im Absterben der geisteswissenschaftlichen Disziplinen münden wird.
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Inzwischen ist in der Januar-Ausgabe 2016 von Spektrum der Wissenschaft das "Digital Manifest" erschienen, in dem neun internationale Experten vor einer Aushöhlung der Demokratie durch die rasante digitale Revolution warnen. Irgendwann zwischen 2020 und 2060 werden, so die Annahme, Supercomputer in fast allen Bereichen die menschlichen Fähigkeiten übertreffen. "Wir steuern demnach geradewegs auf die Automatisierung unserer Gesellschaft und die Fernsteuerung ihrer Bürger durch Algorithmen zu, ihn denen sich 'Big Data' und 'Nudging'-Methoden zu einem mächtigen Instrument vereinen." (SdW, 1/16, S. 51)
http://www.spektrum.de/news/wie-algorithmen-und-big-data-unsere-zukunft-bestimmen/1375933
Sehr interessant ist auch der Artikel "Faule Äpfel in der Datenbank" im selben Heft, S. 14-17 über künstlich erzeugte Unsinns-Artikel in wissenschaftlichen Datenbanken. Offenbar wird inzwischen manchmal auch auf ein menschliches peer-review verzichtet.
Wie dem auch sei
Für meine Begriffe ist die einzige Lösung für das Problem, sich nicht wegzuducken und alles über sich kommen zu lassen, sondern sich damit zu beschäftigen. Nur dann haben wir wenigstens die Chance , die Zukunft einigermaßen human zu gestalten
Avantgardisten
Menschen, die die Welt bewegen, sind nicht unbedingt die, die das Bildungsbürgertum ersehnt oder versteht. Um in besagtem Ort zu bleiben, verweise ich auf Gabriele Münter. Deren Namen trägt ein Museum, das zum Publikumsmagneten geworden ist und das einem der renommiertesten Münchner Museen angegliedert ist. Wenn man sich vor Ort mit Einheimischen unterhält, erfährt man, dass Münter zu Lebzeiten mehr durch deren Mildtätigkeit überlebt hat, indem nan ihre Bilder zwar als Gegenwert für Naturalien entgegen nahm, diese dann jedoch z. B. als Toilettendekoration entwertet wurden und man damit letztlich nichts anzufangen wusste. Es ließen sich hier noch weitere ähnliche Beispiele über Kreativköpfe nicht nur aus der Kunstgeschichte hinzufügen. Vielleicht ist ja alles auch eine Frage der Zielgruppendefinition, so ich unternehmerisch denken will (Gastbeitrag über Gründerseminar in Bonn vom VdK 23./24.10. folgt). Und dann gibt es da ja auch noch die Geschichte vom Propheten im eigenen Land ...
einfach nur danke!