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Roderich Fick (1886–1955) in der Reihe "Hitlers Architekten, Historisch-kritische Monografien zur Regimearchitektur im Nationalsozialismus"
Gastbeitrag von Lioba Schmitt-Imkamp.
In Anknüpfung an das DFG-Projekt „Hitlers Architekten: Troost, Speer, Fick und Giesler – Historisch-kritische Studien zur Regimearchitektur des Dritten Reiches“ ist nun der dritte Band zum Architekten Roderich Fick (1886–1955) erschienen. Ziel des Projektes, betreut von Prof. Nerdinger, Technische Universität München, und Prof. Rosenberg, Universität Wien, war es, anhand von vier Dissertationen über Paul Ludwig Troost, Albert Speer, Hermann Giesler und Roderich Fick in Form von Monografien Leben und Werk der Architekten zu beleuchten, die so eng und intensiv mit Hitler zusammengearbeitet haben, wie keine anderen Baumeister dieser Zeit. Obwohl sie als die zentralen Exponenten der Repräsentationsarchitektur im Nationalsozialismus anzusehen sind, fehlten monografische Untersuchungen ihres jeweiligen Werks. Ihre Bauten und Projekte für Hitler fanden fast ausschließlich in Gesamtdarstellungen zur Architektur der Zeit und im Kontext von allgemeiner historischer Einordnung Berücksichtigung. Materielle Grundlage für die Aufarbeitung von Leben und Werk waren die jeweiligen Architektennachlässe, die erstmals wissenschaftlich ausgewertet wurden, sowie die verschiedenen Archivbestände im In- und Ausland und Quellen in Privatbesitz.
Roderich Fick (1886–1955), der von Beginn seiner Tätigkeit als Architekt einer handwerklich geprägten, traditionalistischen Bauweise verpflichtet ist, wurde im Nationalsozialismus neben Paul Ludwig Troost, Albert Speer und Hermann Giesler zu einem mit Hitler eng vertrauten Architekten. Er zeichnet für die Bebauung des Obersalzbergs verantwortlich und wird in Hitlers Jugendstadt Linz als Reichsbaurat eingesetzt. Bis zu seinem Tod 1955 lebte Fick in Herrsching und hat auch in der Gemeinde und ihrer Umgebung sichtbare Spuren hinterlassen. Die Diskussion um seine umstrittene Person ist bis heute nicht beendet.
Der Kulturverein Herrsching, das Institut für Zeitgeschichte und der Geschichtsverein Pullach laden am 22.1.2015 zu einer Podiumsdiskussion und der Präsentation des Buches über den Architekten Roderich Fick in der Reihe „Hitlers Architekten“ ein. Nach einer kurzen Vorstellung des Buches folgt eine Podiumsdiskussion über die Rolle Ficks, die er unter Hitlers Architekten sowie innerhalb der süddeutschen Bautradition einnimmt. Auf dem Podium sitzen Fachleute zur Geschichte und Architekturgeschichte von Herrsching, München, Pullach, Obersalzberg und Linz, den wichtigsten Wirkungsorten Roderich Ficks: PD. Dr. Magnus Brechtken, Stellvertretender Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München, Dr. Susanne Meinl vom Geschichtsverein Pullach, Dr. Timo Nüßlein von der Bayerischen Schlösserverwaltung München, Dr. Friedrike Hellerer, Gemeindearchivarin von Herrsching, und Dr. Lioba Schmitt-Imkamp, Autorin des Buches über Roderich Fick. Die Moderation übernimmt PD Dr. Christian Fuhrmeister vom Zentralinstitut für Kunstgeschichte München.
Die Veranstaltung und Podiumsdiskussionmit dem Titel „Weltenbummler und Traditionalist – Hitlers Architekt Roderich Fick“ findet am Donnerstag, den 22.1.2015 um 19.30 Uhr im Kurparkschlösschen in Herrsching am Ammersee (Scheuermannstraße 3) statt. Der Eintritt ist frei.
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- Tags: roderich fick, ns-architektur, historisch-kritische studie, podiumsdikussion
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