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Treffen der Kulturstiftungen der Länder in Berlin

Cranach.net als zukunftsweisende Datenbank in der Diskussion nach oben

BERLIN, 23.10.2014

Auf Einladung der Kulturstiftung der Länder referierte Michael Hofbauer vor Vertretern der Kultur fördernden Stiftungen in Berlin zum Thema interaktive Werkverzeichnisse als innovatives Werkzeug moderner kunstgeschichtlicher Forschung. Ein sehr interessiertes Auditorium zeigte sich aufgeschlossen gegenüber dem System eines dynamischen Arbeitsprozesses innerhalb eines wikis, das mithilfe (beliebig vieler) eigenverantwortlich mitarbeitender Fachkollegen zu einer deutlichen Beschleunigung des wissenschaftlichen Diskurses führt. Als weiterer Vorteil wurde neben der systemimmanenten Verknüpfbarkeit der Inhalte die Lösung des Problems möglicher Persönlichkeitsrechte durch Vorhaltung eines zugangsgeschützten Bereichs herausgestellt. Von verschiedenen Seiten kam die Anregung einer konsequenteren Institutionalisierung und Erweiterung des Systems durch andere Datenbanken und Werkverzeichnisse. So vereinbarten die Teilnehmer mit der Gastgeberin und Generalsekretärin der Kulturstiftung der Länder, Isabel Pfeiffer-Poensgen, intensivierende Gespräche zu führen. Gleichzeitig wurde die internationale Relevanz betont und Möglichkeiten einer europaweiten Projektierung erörtert.

Zur Einführung in die Thematik der Werkverzeichnisse als wissenschaftliche Grundlage nicht nur bei Ankaufsförderungen, stellte die Dezernentin und Organisatorin der Kulturstiftung, Stephanie Tasch, die Referenten vor, deren inhaltliche Schwerpunkte wohlüberlegt aufeinander abgestimmt waren.

Mit einem geschichtlichen Abriss über die Entwicklung des Werkverzeichnisses stellte Antoniette Friedenthal, Berlin, mittels illustrierter Beispiele sowohl dessen historische Wurzeln als auch aktuelle Fallbeispiele vor. Auf die Probleme bei der Erstellung eines analogen Werkverzeichnisses wies Aya Soika, Berlin, hin, die innerhalb von sechs Jahren die Ölgemälde Max Pechsteins zu einem Werkkatalog zusammenfasste. Aus juristischer Sicht beleuchtete Friederike von Brühl, Berlin, die Rechtsproblematik der Haftung, die im Zusammenhang mit der Erstellung von Werkverzeichnissen oder Expertisen entstehen kann.

Zusammenfassend bestand nach einem gelungenen Tagesprogramm sowie ausführlicher Diskussion Einigkeit darüber, dass sich die Stiftungen ihrer Verantwortung als Stiftungsgeber im Zusammenhang mit der Erarbeitung von Werkverzeichnissen bewusst sind. Als Kompetenzpartner bei der Institutionalisierung zu planender Kooperationen wurden sowohl die Universitäten als auch die Bibliotheken zur Sprache gebracht. Da gerade im Bibliothekswesen Digitalisierungsprojekte seit Jahren mit zunehmendem Erfolg verwirklicht werden und somit bereits Grundlagen existieren, wurde auf die dort vorgehaltenen Ressourcen als mögliche Synapsen verwiesen.

 

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