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Andy Warhols Bücher

Eine Ausstellung in München nach oben

Dieser Bericht kommt ein wenig spät, da die Ausstellung in knapp einem Monat schon wieder schließt, aber nachdem uns die Kuratorin Nina Schleif gestern darin geführt hat, will ich doch dringlich zum Besuch einladen: Reading Andy Warhol zeigt dessen Beschäftigung mit dem Buch. Das kann gut und gerne als Neuentdeckung durchgehen, die so gar nicht in unser übliches Popart-Bild passt, aber entsprechende künstlerische Aktivitäten verfolgte Warhol von Beginn seiner noch gebrauchsgraphisch orientierten Karriere in den frühen 50er Jahren an. Spannend zu verfolgen sind vor allem die vielfältigen graphischen Techniken, die Warhol im Buchmedium ausprobiert. Und die zuweilen nicht eben jugendfreien Illustrationen mit entsprechenden Kommentaren machen diese Ausstellung in der Brandhorst-Sammlung zu einem Muss.

 

P.S.: Die nach Auskunft der Kuratorin zuweilen abstrusen Copyright-Beschränkungen auch im Fall Warhol (ausgerechnet bei ihm!) halten mich davon ab, hier eine Abbildung zu bringen. Die Abmahnpraxis ist ja eingeschränkt worden, aber findige Anwälte finden sich immer, und ich brauche das Weihnachtsgeld für Geschenke

1 Kommentar(e)

  • Isa Bickmann
    16.12.2013 12:26
    Andy Warhol zum Zweiten

    Ergänzend sei auch noch auf die ungemein anregende Veranstaltungsreihe hingewiesen, die noch bis Juli 2014 in Frankfurt/M. läuft. Das Institut für Kunstgeschichte kooperiert mit dem Institut für Film- und Medienwissenschaft, der HfG Offenbach und der Städelschule und organisiert 15 Vorträge mit anschließendem Sichttermin, die im Frankfurter Filmmuseum stattfinden. Das Besondere daran: Die Filme (Leihgaben aus dem MoMA) werden auf 16mm-Kopien gezeigt. Der Titel der Reihe "Easier than Painting. Die Filme von Andy Warhol" vermittelt das, was auch meine Erkenntnis bislang ist: Warhol vermag mit der Kamera (auch wenn sich auf dem Bild vermeintlich stundenlang nichts tut) an die Substanz sowohl seiner Protagonisten als auch der Zuschauer zu gehen. Die These der Organisatoren, dass die Filme "der wichtigste Teil seines Werkes sind", scheint sich zu bestätigen.
    http://www.kunst.uni-frankfurt.de/files/pdfs/prange/Filmprogramm_Warhol.pdf

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