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Massive Open Online Courses

Der allerneueste Hype nach oben

Alle Welt spricht von MOOSc. Das sind "Massive Open Online Courses", kurzweilige und kurze Lehreinheiten, mit denen man über die traditionelle Studierendenschaft vor Ort hinaus kommen und Menschen erreichen will, an die man ansonsten mit Bildungsangeboten nie herankommen würde. Auch die Münchener LMU mischt jetzt in dem Geschäft mit, und zwar unter dem Label des kalifornischen Anbieters Coursera, bei dem vor allem Universtitäten versammelt sind, die zu den weltweit bekannteren gehören.

Die LMU beginnt mit Kursen in BWL, Vulkanologie, Biologie und - man höre und staune - Philosophie. Letzteres ist vor allem insofern auffällig, als üblicherweise behauptet wird, geisteswissenschaftliche Inhalte eigneten sich nicht für die Form der Internet-gestützten Aufbereitung.

Der Erfolg ist groß. Bei den meisten der Kurse melden sich weltweit mehrere 10.000 Teilnehmer an, darunter Offiziere aus dem Oman und junge Leute aus Indien, die sich eine Uni nicht leisten können. Eine andere Frage ist, wie viele von ihnen tatsächlich den ganzen Kurs machen. In Sachen Organisation dieser Kurse und Anrechnungsfähigkeit im Studienalltag sind noch sehr viele Dinge zu klären - eigentlich alle. Und die Didaktik scheint auch nicht gerade auf dem neuesten Stand, stellen doch die meisten Kurse den Dozenten oder die Dozentin in den Mittelpunkt, die in traditioneller Frontallehre ihr Wissen zu vermitteln suchen. Dabei würde sich doch gerade das Internet für moderne, kooperativ angelegte Vermittlungsformen eignen. Aber wie dem auch sei: Es wäre sicherlich nicht schlecht, wenn die Kunstgeschichte bei so etwas mindestens experimentierend auch mitmachen würde.

15 Kommentar(e)

  • Staci
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  • saketh
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  • Anne Fischer
    05.07.2013 14:10
    Pädagogik

    Sorry, Sabine. Habe Deinen Beitrag zum pädagogischen Verständnis übersehen. Das ist ein weites Feld, worüber ich gerne nochmal an anderer Stelle mit Dir weiter diskutieren würde. Grundsätzlich kann ich Dir zustimmen, bin allerdings kritisch geworden zum Thema: Das Pferd zum Rennen tragen. Und das sehe ich leider - gerade im Bereich der weiterführenden - Schulen für alle Beteiligten hinderlich. Ich finde es auch nicht schön, wenn bestimmte Schüler hinnehmen müssen, dass "man mit Ihnen eigentlich einen ganz anderen Unterricht machen könnte". Das gilt i. d. Fall für einen Lehrerausspruch an einer Regelschule. Zurück zum Thema: für mich bleibts für heute bei der Alma Mater digital. Ich finde, da ist alles drin. Derweil bilde ich mich selber weiter digital und pädagogisch.

  • gefolgt

    Doch, doch! Ich bin zwar nicht in allen Details aber im Großen und Ganzen gefolgt. Ich genieße es, kompetente Kommentare zu lesen und Diskussionen im Blog beizuwohnen. Tschüss, bis zum nächsten Mal, :)

  • Anne Fischer
    05.07.2013 13:37
    Wechselwirkungen

    Fortsetzung: und übrigens ist der Milchfluss, umso stärker, je stärker der Saugreiz bzw. je öfter "gestillt" wird. Weniger matriarchalisch ausgedrückt: für beide Seiten ist reges Interesse anregend. Im Digitalen würde ich den Fragen folgen anstatt Konzepte auszuarbeiten und vorzusetzen. Und jetzt entziehe ich mich dieser Diskussion, falls mir überhaupt noch jemand gefolgt ist. Auf jeden Fall bleibts dabei: Viel Erfolg den Machern und natürlich auch Konsumenten!

  • Anne Fischer
    05.07.2013 12:37
    die Alma Mater digital

    Nachtrag: Bei Kaffee und Keksen in der Mittagspause ist mir jetzt das passende Bild eingefallen: Alma Mater. Es ist ein Angebot und die "Stärksten" (was zu definieren bleibt), gedeihen am besten. Das fängt mit Fragen, Fragen, Fragen an.

  • Anne Fischer
    05.07.2013 11:00
    Diskussionen

    Da wird leider auch viel zu viel idealisiert - nichtzuletzt vor dem von mir bemerkten Hintergrund der Passivität der Lernenden. Für mich als "Lehrende" von eigenen Kindern und seit Jahren mit der universitären Vorstufe, dem Gymnasialbetrieb, sehr vertrauten Teil einer sog. "Schulfamilie" kenne ich diese Diskussionen, aber auch diesen Ruf nach "Helfen"oder "Helfern". Das sind Lehrer nicht. Lehrer oder ich als Mutter kann am besten durch Vorbild erziehen und im Übrigen durch Zumutung. Das gefällt mir nach - zugegebenem eigenen Erkenntnisprozess - immer besser und fördert nach meinen Erfahrungen am besten. Da steckt Mut und Zutrauen drin. Das macht Lernende stark. Im Übertritt hieß es dazu: Selbständigkeit, hier nenne ich es Eigenverantwortung. Ich bekomme genau soviel, wie ich mir hole, also mich beteilige. Ich sehe das alte Billd der Schule vor mir, wo viel diskutiert wurde -vielleicht auch ein Ideal?! So stelle ich mir das mit dem digitalen, aber auch analogen Universitätsbetrieb vor, den ich übrigens vor 20 Jahren auch nicht anders und nur analog erlebt habe. Das lag und liegt auch heute am wenigstens an den Lehrenden, zumindest ab einer bestimmten, erreichten Stufe nicht (also ehemals Hauptstudium). Ich nehme mich da natürlich in keinster Weise aus! Ist unsere Diskussion hier eigentlich noch am Thema dran? Gerade im Digitalen ließe sich doch Eigeninitiative hervorragend ermessen und "belohnen". Das ist dann survival of the strongest - was ja auch nicht unbedingt verkehrt wäre - s. wieder im Hinblick aufs berufliche Überleben.

    • Sabine Scherz
      05.07.2013 12:58
      Idealisierung oder Normalität?

      Ich finde nicht, dass hier idealisiert wird. Von der Aktiven Schule Petershausen, einer Grundschule, die ein alternatives Lernkonzept hat und an der ich mit den Kindern zeitweise der Vorschule und im Moment der Grundschule arbeiten darf, weiß ich, dass das Normalität ist.

      Ich bin dort Mutmacherin, Ideengeburtshelferin, Bestärkerin, Kreativitätsförderin, Anregerin und Bewunderin. Auch vermittle ich Wissen und bin durch meine Rolle Vorbild. Das Verhältnis zu den Schülern ist ganz anders als ich es aus meiner eigenen Schulzeit kenne. Wertschätzend. Wohltuend.

      Schule und Lernen kann anders sein. Wenn ich sehe, wie begeistert die Kinder dort sind, dann bricht es mir ehrlich gesagt das Herz, wenn ich im Geiste die angenervten und völlig desillusionierten Schüler höherer Klassen der Regelschule sehe, die alles interessanter finden, außer Schule. Das muss nicht sein. Zumal bekannt ist und die Hirnforschung heute weiß, wie Lernen gestaltet werden müsste, so dass Schüler Spaß dran haben und stolz auf sich sein können.

      > Gerade im Digitalen ließe sich doch Eigeninitiative hervorragend ermessen und "belohnen". Das ist dann survival of the strongest - was ja auch nicht unbedingt verkehrt wäre - s. wieder im Hinblick aufs berufliche Überleben.

      Das ist genau das traditionelle Verständnis von Lernen und Leistung, das auf eine für das Maschinenzeitalter bisher erfolgreiche Lehrmethode gründet. „Hier werden nicht länger Menschen gebraucht, die fast so gut wie Maschinen funktionieren, sondern solche, die mitdenken und mitgestalten, die sich einbringen, die Fehler machen, um daraus zu lernen, die mit anderen gemeinsam nach neuen Lösungen suchen, die Lust darauf haben, gemeinsam mit anderen über sich hinauszuwachsen“ (Gerald Hüther aus „Was wir sind und was wir sein könnten“, S. 106).

      > ...am besten durch Vorbild erziehen und im Übrigen durch Zumutung... Da steckt Mut und Zutrauen drin. Das macht Lernende stark.

      Genau! Ich stimme dir völlig zu. Das ist eine sehr positive und schöne Auffassung von Zumutung.

      Abschließend möchte ich sagen, dass Lernen ein selbstablaufender automatischer Prozess ist. Aufgabe eines Lehrenden wäre demnach, diesen Prozess zu beobachten, zu stabilisieren, zu korrigieren und vor allem: anzufachen und dem Lernenden Vertrauen zu schenken.

      Digitale Medien - vor diesem Hintergrund angewandt - stehen meiner Meinung nach, dazu nicht im Widerspruch.

  • Anne Fischer
    03.07.2013 16:55
    Modelle

    Bei Tolksdorf hieß das neulich doch "Wissensarbeiter", also verarbeiten von Wissen statt sammeln und verbreiten. Welche Rolle hat dann der Professor in der Lehre? Übrigens möchte ich noch nachtragen, dass mir bei diesem "Lehr"modell die Wahl der Sprache gefällt. Das ist doch die Zukunft und das hat schon mal etwas sehr Verbindendes - auch wenn es - natürlich auch mich - schon aus einer gewissen Komfortzone herausholt.

    • Sabine Scherz
      04.07.2013 16:57
      Zur Rolle des Professors

      > Welche Rolle hat dann der Professor in der Lehre?

      Es gibt Methoden, die den Lernenden zu mehr Aktivität auffordern. Eine davon ist das „Lernen durch Lehren (LdL)“ von Jean-Pol Martin. Hier wird der Lehrende zum Helfer. Näheres dazu kann man auf dem Blog von Herrn Martin erfahren: http://jeanpol.wordpress.com/.

  • Sabine Scherz
    03.07.2013 13:55
    Moocs als Teil des Bildungssystems

    Am besten lernt man, in dem man etwas macht, etwas tut, also aktiv ist. Dann ist, wie die Lernpsychologie weiß, die Behaltensleistung am höchsten und gegenüber dem, was wir nur hören und/oder aufschreiben, weit überlegen.

    Lernkonzepte, die das berücksichtigen, haben Zukunft. Das setzt aber eine Veränderung der Person des Lehrers/Professors voraus. Weg von dem personenzentrierten wissensvermittelnden Frontalunterricht, bei dem das Lerntempo für alle einheitlich festgelegt ist und bei der Noten nach einer Gauss-Kurve vergeben werden müssen, weil es sonst Ärger gibt (sh. http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/strafversetzt-wegen-guter-noten-grundschul-rebellin-erhaelt-courage-preis-a-628411.html).

    Hin zu einem selbstverantwortlichen Lernen durch Erfahrung, das Schülern und Studenten Mut macht und ihre Begeisterung am Lernen aufrecht erhält. Gerald Hüther beschreibt die Rolle von Lehrern in einem solchen System als "Potentialentfalter" (sh. folgendes Video http://www.youtube.com/watch?v=FmbCgaLAQiU).

    Moocs können hier, so meine ich, in der Rolle als Wissensvermittler durchaus ihren Platz haben. Dabei muss man überlegen, für welche Altersklassen welche Art von Moocs sinnvoll wären. Außerdem ist es nötig, dass die Schüler/Studenten ihre bisher passive Rolle ("Schüler werden bewertet, behandelt, unterrichtet" (Gerald Hüther)) in eine neu zu lernende aktive Rolle verändern. Denn mit dem Konsum von Moocs allein ist es nicht getan, um den Lernstoff zu beherrschen. Das eigentliche Lernen geht erst danach los, denn der Stoff muss verarbeitet, angewendet, in Frage gestellt, diskutiert, bewegt, in andere Zusammenhänge gebracht werden, etc.. Die Möglichkeiten dafür zu schaffen, liegt in der Verpflichtung der Institution, die Moocs einsetzt.

    Die Rolle des Lehrers / Professors ändert sich zwangsläufig, denn von der klassischen Wissensvermittlung z.T. entbunden, entstehen Freiräume, die z.B. für die Potentialentfaltung bei den Lernenden genutzt werden müssen. MÜSSEN! Denn es wäre falsch zu glauben, dass man Moocs als neues Fertigmodul einsetzen und damit Lehrpersonal sparen kann. Wer das tut, macht unser Bildungssystem, von dem wir alle wissen, dass es wirklich nicht das beste ist, nur noch schlimmer.

  • Anne Fischer
    03.07.2013 12:01
    Wer sind die Teilnehmerzahlen?

    Angebote finde ich gut, Experimentelles sowieso und Wachstum auch. Das ist auch bottom up, oder?! Allerdings sehe ich die Problematik in der Beteiligung der Adressaten, so wie hier in diesem blog auch abgebildet. Es bleibt irgendwie immer das Füttern, Konsumieren. Mich irritiert, dass zu oft dieses Schweigen auf einer Seite herrscht. Dieser stockende, mühsame Zustand wird auch mit großen Teilnehmerzahlen nicht ausgeglichen. Für bestimmte universitäre Angebote macht das keinen Sinn, im Digitalen schon gar nicht, so weit ich das als wissenschaftsdigitale Grundschülerin bis hierher ermesse. Teilnehmen sollte eigentlich nur, wer sich auch beteiligt. Grundsätzlich finde ich beide Wirklichkeiten wichtig und in ihrer Wirkung gleichberechtigt, für mich ergänzend. Es ist für mich nur eine Frage des Einsatzes, wann und wie. Mir gefällt am Digitalen vor allem das Tempo der Kommunikation und der schnelle Fluss von Informationen, auch die Unkonventionalität oder Lockerheit, mit der Kommunkiation möglich ist und Impulse gesetzt werden oder der Zugriff möglich ist. Für die Vertiefung arbeite ich eher konventionell. Aber wie gesagt oder auch bekannt: ich bin im digital-wissenschaftlichen Grundschulalter (... insbesondere gemessen an dem, was mir jüngste Neuerscheinung eröffnet). Oft genug und auch diesmal kann ich nur bekräftigen, was ich mal von einem Abiturienten erklärt bekam: "Das Internet ist wie ein riesengroßer Wertstoffhof. Manchmal findet man da auch etwas Brauchbares." Allen, die sich um Qualifizierung kümmern, kann ich da nur immer wieder viel Erfolg wünschen und meine Offenheit entgegenbringen. Als Expertin für Nachwuchsfragen möchte ich immer wieder zu bedenken geben, dass sich Entwicklungen nicht bremsen lassen. Wer sich daran nicht beteiligt, ist nicht dabei. Fürs Berufsleben fatal, fürs Private eine legitime Entscheidung. Für universitäre Angebote finde ich vor dem Hintergrund eine erste Differenzierung sinnvoll nach dem Vorbild: Bildungsangebot oder Berufsausbildung, gerade für die Geisteswissenschaften/Kunstgeschichte und dies nichtzuletzt zur Orientierung für alle, die sich bereits in jungen Jahren dieser Leidenschaft hingeben.

  • Hubertus Kohle
    03.07.2013 09:17
    Ist ja erst ganz am Anfang

    Die LMU beginnt ja erst, und die BWL hat gerade gestern ihren Kurs online geschaltet. "Weit mehr als 10.000" ist übrigens noch untertrieben. Ich habe von Kursen in den USA gehört, die auf weit mehr als sogar 100.000 Teilnehmer kommen. Im übrigen würde mich natürlich interessieren, ob das Unternehmen von allen so positiv eingeschätzt wird!

  • Kulturgeschnatter
    02.07.2013 15:39
    Bildung für Alle?

    Das Projekt klingt spannend, und es klingt vor allem erfolgreich. Die Frage stellt sich mir nun: Weit mehr als 10 000 Teilnehmer, aber wie war die Verteilung? Was wurde mehr in Anspruch genommen, Naturwissenschaften oder eben auch Philosophie?
    Und natürlich sollte die Kunstgeschichte da mitziehen, und ich würde sagen, nicht nur die, sondern eigentlich alle Geisteswissenschaften.

    Denn das wäre ja eigentlich ein Schritt in die richtige Richtung, ein Schritt auf die Möglichkeite zu, Bildung zu schaffen und die sozialen oder wirtschaftlichen Barrieren zwischen "Bildungsempfängern" abzubauen.

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