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Die Kölner Kunst- und Museumsbibliothek

Erneutes Ende? nach oben

Die Kölner Kunst- und Museumsbibliothek soll mal wieder geschlossen werden. So lange ich denken kann, ist das jetzt das zwölfte Mal. Kann auch sein, dass es das sechzehnte Mal ist. Die kunsthistorische Öffentlichkeit reagiert darauf wie immer: Mit larmoyanter Empörung. (Der Bericht heute in der SZ leider nicht online allgemein zugreifbar) Nicht, dass mir das in der Sache verfehlt erschiene. Im Gegenteil: Die mit über 400.000 Bänden viertgrößte kuntshistorische Bibliothek in Deutschland (Nach München, Nürnberg und Berlin) leistet insbesondere für den Rhein-Ruhr-Raum (wo immerhin jede/r zehnte Deutsche wohnt) Entscheidendes. Aber es wäre schön, wenn auch die kunsthistorische Öffentlichkeit der äußerst schwierigen Verschuldungssituation deutscher Städte im allgemeinen und der Stadt Köln im besonderen vielleicht mal etwas Produktiveres entgegenzusetzen hätte und zukunftsfähige Lösungen vorschlüge. Wenn also z.B. der kunsthistorische Dachverband, also der VDK, mal ein Statement für Open Access ventilierte, mit dem auf Dauer der teure innerstädtische Flächenverbrauch durch Bücher zu reduzieren wäre. Mal gespannt, ob da etwas zu hören sein wird. Ich bezweifele es. Zumal dieser Hinweis ganz sicher mal wieder als Konzilianz ausgelegt werden wird, der dem "Gegner" in die Hände spielt.

2 Kommentar(e)

  • Klaus Graf
    29.04.2013 19:22
    Petition gegen Schließung unterstützen!

    https://www.openpetition.de/petition/online/fuer-die-aufhebung-des-planungsstopps-fuer-den-neubau-des-historischen-archivs-der-stadt-koeln

  • Kulturgeschnatter
    29.04.2013 16:00
    Vom Verfall der Kultur in Nordrhein-Westfalen

    Sehr geehrter Herr Kohle,
    Es passt. Natürlich passt es, dass ein Bibliotheksbestand gerade JETZT in NRW geschlossen werden soll. Denn, wie man gerade in den letzten Wochen erlebt hat: In NRW ist das Geld für Kultur mehr als knapp.
    Vor einiger Zeit hat der Vorstoß der dortigen Regierung, die Denkmalpflege einfach einzustampfen, ja bereits für gewaltige Furore gesorgt, und alle im Bereichtätigen auf die Barrikaden gebracht (http://archaeologik.blogspot.de/2013/04/pressespiegel-zur-stutzung-der.html).
    Mehr als 18000 Stimmen sind bereits in den Onlinepetitionen zum Thema gesammelt worden, nicht nur aus NRW selbst, sondern von Archäologen und Historikern aus ganz Deutschland, ja z.T. sogar aus der ganzen Welt.
    Archäologen und Historiker...und auch Kunsthistoriker.
    Aber, so hört man aus letzterem Kreis, irgendwie herrscht dort mehr Stille, als manch einer der Fachkollegen erwartet hätte, und dass nun, da ein Sparstrumpf sich als erbitterter Knochen erweist, die Regierung beziehungsweise Köln kurzerhand auf einen anderen Kulturstreichposten ausweicht, liegt auf der Hand. Es heißt also: Kürzen wir die Kultur, egal wo...
    Und man fragt sich: Kann das wirklich so einfach gehen? Kann Kultur als Posten eher gestrichen werden, als andere?
    Natürlich, Kultur rettet keine Leben wie die wirtschaftlichen Posten im Sozial oder Gesundheitsbereich, Kultur ist eher runterschraubbar als etwa wirtschaftliche Subventionen zum Erhalt von Arbeitsplätzen...
    Aber, so fragt man sich, welchen Stellenwert hat "Kultur" im weitesten Sinne, und warum unterschätzt man die Wichtigkeit dieser Instanz für die Allgemeinheit so oft?
    Und, auch diese Frage von Ihnen ist berechtigt, wo bleibt der Widerstand?
    Traurig wenn man die Frage stellen muss, aber ich hoffe, dass jemand den Weg wählt, der scheinbar für die Denkmalpflege zumindest zum Teil gut funktioniert hat: Zur Petition aufrufen, Widerstand mit Stift und Unterschrift zeigen. Und auf die Wichtigkeit der Instanz hinweisen.
    Danke für Ihren Hinweis und Ihren Beitrag!

    http://kulturgeschnatter.blogspot.de/

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