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Jugendstil in Europa digitalisiert

Jugendstil in Europa digitalisiert nach oben

Das Institut Mathildenhöhe Darmstadt kündigt gerade das Projekt „Partage Plus“ an, das in Zusammenarbeit mit dem Deutsche Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg der Philipps-Universität Marburg eine internationale Forschungsinfrastruktur aufbaut. Zu den Kooperationspartnern in Deutschland gehören neben dem Institut Mathildenhöhe Darmstadt das Bröhan-Museum Berlin, die Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin, das Glasmuseum Hentrich der Stiftung Museum Kunstpalast und das Hetjens-Museum, Deutsches Keramikmuseum der Stadt Düsseldorf. In der Presseverlautbarung der Mathildenhöhe heißt es: 

Nach zweijähriger Projektlaufzeit wird das bereits viele Millionen Einträge umfassende Portal „Europeana“ durch den deutschen Beitrag um 12.000 qualitätsvolle Abbildungen und Beschreibungen von Werken des Jugendstils reicher sein. Insgesamt 75.000 Werke wird das Projekt „Partage Plus“ europaweit nachweisen. Für die Auffindbarkeit der über viele Länder verteilten Bestände in „Europeana“ entwickelt das Bildarchiv Foto Marburg einen mehrsprachigen Fachwortschatz.

Die Digitalisierung von Werken des Jugendstils geht einher mit einer freien Zugänglichkeit für die Nutzer. Welche Zeitersparnis bedeutet das für die Forschenden im Vergleich zu dem früher üblichen Blättern durch Fotokarteien oder ungenügend und langsam arbeitenden Datenbanken!

www.partage-plus.eu

3 Kommentar(e)

  • Georg Hohmann
    10.12.2012 11:20
    Re: Art Nouveau über Partage Plus erst ab März in der Europeana sichtbar

    Vielen Dank für die Klarstellung. Könnten Sie auch noch einige Worte zur Lizenzthematik sagen? Was wird in welchem Umfang und welcher Qualität unter welcher Lizenz für die Forschung verfügbar sein?

  • Georg Hohmann
    06.12.2012 16:12
    Freie Zugänglichkeit?

    Worauf bezieht sich die Aussage "Die Digitalisierung von Werken des Jugendstils geht einher mit einer freien Zugänglichkeit für die Nutzer"?

    Auf der Website des Projekts konnte ich (auf die Schnelle) keine dedizierte Aussage zur verwendeten Lizenz finden. Man kann dort im Moment nur ein "flüchtigen Blick" erhaschen, die Bilder in den Highlights sind kaum größer als Thumbnails. Über das Blog kommt man zu einigen Online-Ausstellungen mit größeren Bildern, deren Qualität stark schwangt (s. http://www.partage-plus.eu/blog/?attachment_id=112) und denen ebenfalls keine Copyright-Notice hinzugefügt ist. Über den Eintrag "Search Europeana" kann ein erster Bestand in der Europeana recherchiert werden. Die derzeit ca. 1630 Datensätze, die dort gezeigt werden, rekrutieren sich aber nicht alle aus dem Projekt selbst, da eine einfach eine Suche nach "Art Nouveau" in der Europeana durchgeführt wird. Schon die erste Ergebnisseite zeigt ein Bild, das im Rahmen der Inititative "Wiki Loves Art Nouveau" entstanden ist. Welche Datensätze bzw. Bilder vom Projekt beigesteuert wurden, lässt sich zumindest in der Übersicht nicht erkennen.

    Der erste Treffer führt zu einer Virtuellen Ausstellung mit dem Titel "Art Nouveau". In der Detailansicht des Datensatzes (http://www.europeana.eu/portal/record/2021401/872543AB883BD13F5065DE48022C15FB74863ACF.html) prangt auf dem Bild ("Sarah Bernhard" von Paul Berthon) deutlich der Hinweis "Free Access". Wer darauf klickt, wird aber enttäuscht; man gelangt in die Ausstellung (http://exhibitions.europeana.eu/exhibits/show/art-nouveau-en), in der wieder keine Bilder in einer nutzbaren Auflösung zu finden sind. Das verwundert eigentlich auch nicht, da die meisten der in der Ausstellung vertretenen und auf der Projektwebsite unter "Highlights" genannten Künstler noch keine 70 Jahre tot sind.

    Natürlich sind diese Ausstellung und die Datensätze "frei zugänglich". Ihr (wissenschaftlicher) Nutzen hält sich aber doch (noch) stark in Grenzen.

    • Christiane Pagel
      07.12.2012 10:49
      Art Nouveau über Partage Plus erst ab März in der Europeana sichtbar

      Nur kurz einige Hinweise, um ein wenig Licht in die Verwirrung um die Wahrnehmung des Projekts Partage Plus zu bringen. Im Portal Europeana ist derzeit noch kein im Projekt Partage entstandenes Material zu finden. Zum Ende des ersten Projektjahres Ende Februar wird der erste Teil an die Europeana geliefert werden. Das dort aufgefundene Material hat nichts mit dem Projekt Partage zu tun. Alle im Zusammenhang mit Partage entstandenen Datensätze werden im Hinblick auf diesen Kontext kenntlich und filterbar sein; wir müssen also noch um ein wenig Geduld bitten und freuen uns über Rückmeldungen zu Beginn des Frühjahres. Aktuelle Informationen zur Entwicklung des Projekts sind über die Projektwebsite (www.partage-plus.eu) abrufbar. Dort wird auch in Kürze das zur Optimierung des Retrievals entwickelte, auf die im Projekt erschlossenen Objekte zugeschnittene, kontrollierte Vokabular veröffentlicht werden. Angesichts der 17 beteiligten Sprachen der Projektpartner wurde ein multilingiualer Minithesaurus für die Gattungsbezeichnung entwickelt; das kontrollierte Vokabular zur Differenzierung der Objektbezeichnung und für weitere Kernfeldbereiche der Metadaten wie Material/Technik, sowie Rollen der beteiligten Personen wird ebenfalls mehrsprachig angestrebt, ausgehend von einer Bereitstellung auf Englisch. Die Übersetzung dieser Bereiche ist derzeit noch in Bearbeitung. Wir hoffen, dass die Recherchierbarkeit in der Europeana auf diese Weise gewinnen wird.