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Startschuss für die Akademie der Künste der Welt

Eigentlich müsste die in Köln initiierte, bundesweit neuartige Einrichtung den Namen ‚Akademie der internationalen Künstlergesellschaft’ tragen, sind doch die Gründungsmitglieder Künstler, Theoretiker und Kuratoren aus aller Welt. Jenseits jeglichen festgelegten Kunstbegriffs wird die nun ins Leben gerufene Institution ohne Residenz nach eigenem Bekunden „mit ihren Aktivitäten auf den gesellschaftlichen Wandel reagieren, sich gezielt mit globalen Themen in Kunst und Gesellschaft auseinandersetzen sowie den interkulturellen Dialog voranbringen“.  Wie und was genau geschehen wird, scheint allerdings bestenfalls konturiert. Nach Aussagen der Generalsekretärin Sigrid Gareis wird sich die Akademie zunächst schwerpunktmäßig am Gründungsort Köln profilieren, dies grundsätzlich in Kooperation mit kulturellen Institutionen der Stadt, wie  Museen, Theatern oder Clubs u.Ä., um so nicht nur eine möglichst große Präsenz und Bandbreite zu sichern, sondern auch  viele Altersschichten anzusprechen.

Noch hat die Akademie kein festes Haus, wo neben der intendiert klein gehaltenen Verwaltung zumindest Vortragsveranstaltungen oder Treffen stattfinden können, aber das soll sich in absehbarer Zeit durch die Unterstützung der Stadt, die das Gesamtprojekt trotz klammer Kassen mit 1 Mio. € jährlich fördert, ändern. Die dezentrale Organisation aber, auf die sich die bisher 14 Akademiemitglieder verständigt haben, darunter die Künstlerin Rosemarie Trockel, die Theaterregisseurin Monika Gintersdorfer, die in Australien lebende Komponistin Liza Lim, der Schweizer Kurator Hans Ulrich Obrist sowie der libanesische Künstler Walid Raad, ist Programm. So soll etwa den Fellows des hauseigenen Stipendiatenprogramms der Aufenthalt in und der Austausch mit der Stadt ohne zuvor festgelegtes ‚Ziel’ ermöglicht werden; das Ergebnis / Fazit, so es eines gibt, könnte dann aber durchaus an anderen Orten der Welt, dann unter dem Label der Akademie, präsentiert werden. Die ersten Fellows sind das palästinesische Künstlerpaar Basel Abbas und Ruanne Abou-Rahme, gefolgt von dem chinesischen Schriftsteller Ye Fu. Mit ihrer Auftaktveranstaltung „Cutting Edge. Ein Tag zum Thema Beschneidung“ begab sich die Akademie ins Zentrum eines brandaktuellen Diskurses – aus der Sicht der Künste: Literatur, Theater, Musik und einer Lecture Performance.

www.academycologne.org

 

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