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Geschultes Aufsichtspersonal in Museen

Am Pfingstmontag bei einem Besuch des Schlosses  Friedenstein in Gotha bewunderten wir in der dortigen Kunstkammer, die 2009 neu eingerichtet worden ist, die zahlreich ausgestellten Gegenstände -  Ostasiatika, Elfenbeinarbeiten, Naturalia. Die Aufsicht trat zu uns, als sie hörte, dass wir ein Objekt zuzuordnen versuchten und erklärte Herkunft und weitere Details. Sie begründete ihre Einmischung mit der fehlenden Beschilderung. Das war anregend, weil man die Begeisterung der Mitarbeiterin für die Sammlung und damit den Stolz auf ihren Arbeitsort deutlich spüren konnte. Wahrscheinlich hat man von Schildern abgesehen, da diese in den wunderbar arrangierten Vitrinen gestört hätten, und das Personal daraufhin geschult. Im Vergleich zu einem Audioguide, der in solch einem Fall die Alternative gewesen wäre, sind bei einem persönlichen Gespräch Nachfragen möglich, und es kann auf das individuelle Interesse der Besucher besser eingegangen werden.

 

Was für ein Unterschied zu den Häusern, in denen man auf uninteressierte (freilich aus Kostengründen eingesetzte) Zeitarbeitskräfte trifft, welche die ganze Zeit mit ihrem Mobiltelefon spielen, oder jenen, die aufgrund strenger Anweisungen um einen herumschleichen und einem das unbehagliche Gefühl vermitteln, ein potentieller Kunstdieb zu sein. Ein Hoch also auf kenntnisreiche, engagierte Aufsichtskräfte und besucherfreundliche Kunstvermittlung.

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