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Spektakelarchitektur. Ein Irrweg?

Wer hätte gedacht, dass man über Denkmäler, einer klassischen Leitgattung des langen 19. Jahrhunderts, heute noch so diskutieren kann... Über eine interessante Architekturdebatte, wohl die Debatte der modernen und aktuellen Architektur schlechthin berichten gerade u. a. The American Spectator im Blogpost "Monumental Egos" und Architectural Record in ihrem Blogbeitrag "A Monumental Debate. Will the Frank Gehry-designed Ike Memorial ever get built?".

 

Dass man einen der berühmtesten Architekten der Gegenwart mit diesem zentralen Denkmalsprojekt für Washington beauftragt hat, erstaunt sicherlich niemanden. Eher schon, dass die Kritik an seiner Architektur immer lauter wird, zumal er doch bisher jedes seiner Gebäude zu einem skulpturalen Denkmal ausarbeitete. Gerade dieser Aspekt ist für viele image-orientierte Kommunen und Instiutionen besonders wichtig: zum Bilbao-Effekt gibt es mittlerweile sogar einen Wikipedia-Artikel.

 

Interessanter Weise wurde in der letzten Zeit auch immer häufiger über einen anderen Weg aufsehenerregender Architektur berichtet: über die Pappgebäude von Shigeru Ban, dem Schöpfer des Centre Pompidou-Metz (2010). So postete BauNetz unlängst über eine preisgünstige Kirche Bans für das erdbeebenzerstörte Christchurch: "Kirche aus Karton. Shigeru Ban baut in Neuseeland".

4 Kommentar(e)

  • Martin Höppl
    04.06.2012 13:04

    Der Kampf um das Eisenhower-Nationaldenkmal scheint sich immer mehr zu einer nationalen Streitfrage auszuwachsen. Auf patriotische Art und Weise arbeitet die Seite "The Truth About The Eisenhower Memorial" das Thema auf: http://www.eisenhowermemorial.net/

    Frank Gehry hat die Anregungen der Eisenhowerfamilie zur Umarbeitung seines Entwurfs bereits teilweise aufgegriffen, wie die Washington Post jüngst meldete. Vgl. dafür den Beitrag: "Architect offers Eisenhower Memorial revisions that stress leadership over youth" (http://www.washingtonpost.com/lifestyle/style/architect-offers-eisenhower-memorial-revisions-that-stress-leadership-over-youth/2012/05/15/gIQAVEGDSU_story.html).

    Allerdings hat die Familie bereits abgelehnt, wie nun letzte Woche bekannt wurde:
    http://archrecord.construction.com/news/2012/05/Eisenhower-Family-Still-Unhappy-with-Gehrys-Memorial-Design.asp

    Siehe auch:
    http://www.architravel.com/architravel/papernews/eisenhower-family-still-unhappy-with-gehry-s-memorial-design

    Dass die Familien der Verehrten oft eine wesentliche Rolle bei der Umsetzung von Denkmälern und Gedenkstätten spielen, zeigt schon die Entwicklungsgeschichte des bürgerlichen Denkmals im 19. Jahrhundert. So wurden etwa die Entwürfe für Kaiser Friedrich III.-Denkmäler in enger Abstimmung mit der Kaiserin Wittwe entwickelt. Bei herausragenden Wissenschaftlern, wie etwas Justus von Liebig hatte der Kreis der Schüler ein gewichtiges Wort mitzureden bzw. gehörte zu den maßgeblichen Initiatoren.

  • Martin Höppl
    19.04.2012 11:43

    "An interactive electronic memorial for visitors":
    http://eisenhowermemorial.org/menu.php?mid=26

  • Martin Höppl
    19.04.2012 11:41

    http://eisenhowermemorial.org/menu.php?mid=19

  • Martin Höppl
    19.04.2012 11:37

    "[...] why the man's achievements merit a memorial better than the proposed one."

    http://www.heraldtribune.com/article/20120219/COLUMNIST/120219556

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