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Der Wert geistigen Eigentums

Als vor vielen Jahren aus der Veröffentlichung einer Kommilitonin ganze Sätze von einem Journalisten für einen Artikel in einer Tageszeitung abgeschrieben wurden und sie mir berichtete, dass sie letztendlich keine Handhabe gegen den Mann hatte, weil der Fall als geringfügig eingestuft wurde, ist mir zum ersten Mal klar geworden, wie wenig der Urheber geachtet wird: Geistiges Eigentum hat nur geringen Wert (Und ich spreche bewusst von "geistigem Eigentum", solange es nicht in der Art materieller Güter behandelt wird - d.h. mit angemessener Vergütung und Markenrecht).

 

Je mehr man selbst Urheber ist und je mehr Urheber man aus anderen Sparten kennen lernt, desto sensibler wird man: Denn die Produzenten stehen am Ende der Kette, verdienen tun andere. Nur das Populäre kann den Besitzstand mehren (Bestseller und Charts-Platzierungen aller Art). Der Rest sind die Verlierer der "Umsonstkultur".

 

Andererseits ist der freie Zugang zu allem Geschriebenen, Hör- und Sehbaren etwas Wunderbares, dass ich nicht mehr missen möchte. Der Wert dieser Güter lässt sich heute nicht daran festmachen, ob etwas ohne Kosten und Barriere zugänglich ist.

 

So wünsche ich mir ein Recht, das geistiges Eigentum dem materiellen gleichstellt. Vielleicht wird irgendwann ein Weg gefunden, alle Seiten glücklich zu machen, die Komplexität des Ganzen lässt mich aber schwer daran zweifeln. Und Fälle, wie oben beschrieben, wird all das nicht verhindern können.

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