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analoge 'visuals' auf der transmediale

Joshua Light Show auf der Eröffnungsveranstaltung der transmediale 12 © Genz, Lindner / transmedialeJoshua Light Show auf der Eröffnungsveranstaltung der transmediale 12 © Genz, Lindner / transmediale

Auf der diesjährigen transmediale konnte man ein medienhistorisches Event der besonderen Art erleben: die 'Joshua Light Show', die zwischen 1969 und 1971 im New Yorker Filmore East Theater Live-Auftritte von Musikgrößen wie Janis Joplin und Frank Zappa begleitete. Ihr 'Erfinder', Joshua White, tritt, begleitet von jüngeren Lichtkünstlern, in den letzten Jahren wieder auf verschiedenen Festivals auf, gemeinsam mit Musikern der Psychedelic-Generation, aber auch jüngeren DJs. Die Kuratorin des Performance-Programms des Club Transmediale, Sandra Naumann, hat die 'Joshua Light Show' nun erstmals nach Europa geholt.

 

Das Interessante an dieser als Rückprojektion konzipierten Show ist die Tatsache, dass hier die Echtzeit-Erzeugung von abstrakten Bewegtbildern so gestochen scharf, farbecht und in einer Komplexität möglich ist, dass sie die allermeisten digitalen 'visuals' in den Schatten stellt. Mittels Overhead- und Diaprojektoren, Farbrädern und Spiegeln werden dynamische Farb- und Formkompositionen erzeugt, wobei besonders faszinierend die so genannten 'wet show'-Elemente sind, bei denen farbige Öle in Wasser getropft werden. Was hier live und nur bedingt kontrollierbar entsteht, muss den Vergleich mit späten bzw. aktuellen abstrakten Arbeiten von Polke oder Richter nicht scheuen. Hier ein Video, wobei youtube weder die Bildschärfe noch die Farbtiefe des Live-Erlebnisses vermitteln kann…

 

http://www.youtube.com/watch?v=kdLHxTU3_9Y

 

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