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10 Jahre sehepunkte

Wir sind sehr stolz, dass wir mit den sehepunkten vor 10 Jahren eine online Rezensionszeitschrift gestartet haben, in denen inzwischen an die 8500 Besprechungen aus allen Bereichen der Geschichte und Kunstgeschichte veröffentlicht wurden. Diese Menge, die monatlich einem ganzen Buch entspricht, ist nur möglich, weil Dutzende von Herausgebern und "verteilten Redakteuren" mitarbeiten, die dieses logistisch komplexe Projekt über eine sehr ausgereifte Datenbank verwalten, und natürlich deshalb, weil inzwischen tausende von Rezensenten das digitale Medium wie selbstverständlich für ihre Publikationen nutzen. Aus Anlass der für Internet-Verhältnisse ausgesprochen ungewöhnlichen Langlebigkeit des Projektes haben wir eine Festveranstaltung organisiert. Dabei werde ich ein wenig zur Geschichte erzählen, Thomas May, Generalsekretär des Wissenschaftsrates, wird die Position seiner Organisation zum digitalen Medium in der Wissenschaft präsentieren, und Florian Rötzer, der Papst der digitalen Kulturwissenschaft in Deutschland, wird über das Ende der Gutenberg-Gesellschaft reden. Das Ganze steigt am 17.11. in Hörsaal M 018 der Münchener Universität. Sie sind alle herzlich eingeladen - natürlich auch zu dem nachfolgenden Empfang im Historicum

7 Kommentar(e)

  • Schade! :( Sie hatte mit dem Titel etwas sehr Aktuelles. Gestern sah ich in München eine Ausstellung zum nordalpinen Renaissance-Portrait (s. http://www.hypo-kunsthalle.de/newweb/dch.html), die erstaunlicherweise ganz ohne neue Medien auskommt (übrigens auch fast ohne Italien), aber nicht ohne Kupferstiche. Man kann natürlich viel dazu sagen. Zum Beispiel, dass der Besucher von heute ein wenig auf der Strecke bleibt und sich nachträglich im Netz die Hintergrundinformationen heraussuchen muss. Sicher zur Renaissance und zu Italien (u.a. auch mit Hilfe des Epochen-Readers Renaissance auf arthistoricum.net) aber auch zu so manchem Spruch, der während des Besuchs auffällt. "Vivitur ingenio cetera mortis erunt" stand da einfach so (ich sage nicht, auf welchem Portrait), während daneben lauter naturgetreue Gemälde von reichen Leuten hingen, die viel Wert auf goldenen Schmuck und kostbare Stoffe legten. Also was nun? Kommt man auch ohne "ingenio" aus oder nicht? Wenn man sieht und hört, wie manche Leute heute am Gedruckten hängen, könnte man meinen, dass es auch ohne "ingenio" geht. Seltsam! Aus Liebe zu den Spuren, die Geist in Materie hinterlässt, kann mancher leicht zum Fetischisten werden. Dann ist es aber um den Geist erst richtig schlecht bestellt. Das wird auch dem Nürnberger Humanisten von vor 500 Jahren wohl nicht entgangen sein, als er das mit dem Geist auf seinem Bildnis schreiben ließ, denke ich. Vielleicht war ja auch der Buchdruck damals so etwas wie das Internet heute und der Reliquienkult von damals so etwas wie der Buchdruck heute? Man lebt eben doch durch den Geist und alles andere ist vergänglich... :)

  • hubertus kohle
    20.11.2011 07:53

    ich glaube gar nicht!

  • Wo findet man den Festvortrag von Florian Rötzer zum (Nach-)Lesen?

  • Nun, das Fest wurde gefeiert. Die Aussichten - zunächst düster! So Florian Rötzer in der Festrede: gelesen wird weniger als früher und es wird voraussichtlich noch weniger werden. :(

    So bleibt also alles wieder einmal an den Kunsthistorikern hängen, heute bei "sehepunkte" die schwindende Minderheit. Denn, wenn weniger Menschen lesen, dann nimmt der "Konsum" von Bildern zu und dann werden verstärkt Kunsthistoriker gebraucht werden, die jene Bilder lesen können, deren Sprache vergessen wurde. Aber danach wird man darauf kommen, dass man wieder lesen können sollte, auch um jene Bilder zu lesen, die nur eine Minderheit noch während der starken Digitalisierung lesen kann. :(

    Zum Glück leben wir aber in Zeiten der Simultaneität, so dass diese Prozesse gleichzeitig verlaufen und sich überschneiden und wir alles noch erleben und/oder daran mitwirken werden. :)

  • Das beste an "sehepunkte" ist doch, dass man einen so umfassenden Blick bekommt für die Neuerscheinungen auf dem Gebiet der historischen Wissenschaften. Die Rezensionen helfen da auch vielfach zur Orientierung, da weiß man nach der Lektüre, ob man das Buch lesen muss oder nicht. Also, ich finde, Sie haben da eine gute Sache gemacht! Gratuliere für die Ausdauer und für den Erfolg! :)

  • http://www.artigo.org/searchShowSingle?resultNumber=3&queryString=blumenstrauss&pageNumber=7&cid=65447&conversationPropagation=join

    :)

  • Danke! Sehr schön! Alles Gute zum 10jährigen Jubiläum!

    Bei photo.rmn.fr gibt es 56 Seiten à sechs Bilder alles nur Blumen. Die ganz berühmten Blumen der Kunstgeschichte sind noch gar nicht dabei! Wie viele Links darf ich hier schicken?

    :)

    http://www.photo.rmn.fr/cf/htm/CSearchZ.aspx?o=&Total=423&FP=13644895&E=2K1KTSUBPJ0I4&SID=2K1KTSUBPJ0I4&New=T&Pic=205&SubE=2C6NU03VJ5BY

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