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Twittern im Museum

Diese Nachricht ist in erster Linie etwas für Münchener/innen. Man sollte es nicht für möglich halten, aber es gibt hier eine kleine, dafür eingeschworene Gemeinde, die in den neuen Medien eine Möglichkeit erblickt, die altehrwürdige Institution Museum auch bei den Jüngeren en vogue zu halten. Gerade erfahre ich, dass eine Twitter-Session geplant ist. Ich zitiere im Wortlaut:

 

Das Team des “aufbruch” lädt zum offenen Social-Media-Event und besucht ab jetzt regelmäßig Museen in Bayern zum gemeinschaftlichen Twittern (Hashtag: #mukomuc).

Das erste Event ist am Donnerstag, 15.09.2011 von 11.30 – 12.00h und führt in das

Deutsche Museum in München. Treffpunkt: Haupteingang 11.30h. Jeder, der ein twitterfähiges Smartphone besitzt und einen Account bei Twitter hat, ist zum gemeinschaftlichen Besuch willkommen! Über jede Aktion wird im Tagungs-Blog gepostet und via

Facebook informiert. 

 

Ich gebe ja zu, dass mich diese social media mental überfordern. Aber ich bin eben auch schon ein Senior und keineswegs ein digital native. In jedem Fall imponieren mir solche Aktionen. Also nichts wie hin - wenn Sie unter 30 sind, aber vielleicht auch sonst.

9 Kommentar(e)

  • Kunst (und Kultur) zu konsumieren, sollte eine Notwendigkeit sein, ich sehe das schon so. Hunger nach Kunst? Ja, so ähnlich könnte man es formulieren, was ich meine. :)

  • Christian Gries
    21.09.2011 10:04

    @Franz Hefele: Ich denke mal, dass grundsätzlich noch viel zu wenige Ausstellungen und Museen ausreichend gestürmt werden. Und selbst für die Blockbuster schafft der digitale Raum ja quasi ein Nebenquartier, einen digitalen Raum, der ebenfalls genutzt und bespielt werden möchte/müsste. Leider noch viel zu wenig: http://www.monopol-magazin.de/artikel/20103367/Deutsche-Museen-soziale-Netzwerke-Facebook-Twitter.html

  • Franz Hefele
    21.09.2011 09:52

    Ich hoffe, das wird mir nicht als latenter Elitismus ausgelegt, aber sollte man tatsächlich mit der gleichen Einstellung vor ein Bild treten, mit der man seinen Supermarkteinkauf tätigt? Zwischen weihevoller Distanz und Distanzlosigkeit gibt es ja durchaus noch einen großzügigen Zwischenraum. Aber das führt uns jetzt vom eigentlichen Thema weg. Sicherlich wird sich da in den nächsten Jahren weiterhin eine ganze Menge ändern und die Bereitschaft dazu ist anscheinend (in Maßen) sowohl bei den zuständigen Museumsleuten wie auch beim Publikum vorhanden.

  • @Franz Hefele
    Ich glaube, dass sehr wenige Jugendliche ein Museum oder eine Ausstellung mit der gleichen Selbstverständlichkeit betreten, mit der sie im Supermarkt an der Ecke ein Glas Nutella kaufen. Und das ist sehr, sehr schade, wie ich finde. Wenn diese Vertrautheit mit Kunst, diese Selbstverständlichkeit über den Umgang mit dem Smartphone und dem Web 2.0 vermittelt oder erworben werden kann, dann sollte man diese Chance nicht vergeben, sondern man sollte es versuchen. Und ich glaube tatsächlich, dass was dran ist. Wenn ich über Twitter mit Caspar David Friedrich so umgehen kann, wie über die Typen, die zwei Schulbänke hinter mir sitzen, dann schaue ich ihn mir bei Gelegenheit auch weniger verkrampft, dafür aber vielleicht etwas genauer an. :)

  • Hubertus Kohle
    21.09.2011 07:53

    Solche Überlegungen sind natürlich absolut legitim. Ich gehe einfach mal davon aus, dass man so etwas probieren sollte und dass sich dann später herausmendelt, ob es gewünscht ist und Erfolgsaussichten hat oder nicht!

  • Franz Hefele
    21.09.2011 07:34

    Ich mag mich irren, aber meinen sie nicht, dass viele, viele Ausstellungen bereits jetzt schon "hemmungslos und zahlreich gestürmt werden"? Zumindest diejenigen, deren Besuch sich gut beim nächsten Kaffeekränzchen macht? Und ob die Jüngeren wirklich so selten ins Museum gehen, da bin ich auch skeptisch.
    Die ganze Sache ist aber natürlich hoch spannend, wobei ich zugeben muss, dass sich mir, obwohl man mich sicherlich zu den "digital natives" rechnen kann, das tiefere Potential solcher Veranstaltungen nicht voll erschließt. Die tweets scheinen dann doch weit weniger interessant, als es das innovative Konzept verspricht. Offenbar geht es aber ohnehin mehr um das Erlebnis, als um das Ergebnis.

  • Der Bericht ist auf jeden Fall lesenswert und macht Lust darauf, am 29. September 2011, zwischen 12:00 h und 13:00 h, im Haus der Kunst, an dem angekündigten, nächsten Tweetup teilzunehmen, selbst wenn man keinen Smartphone und kein Twitteraccount besitzt. Diese neue Form der Vermittlung von Kunst und Kultur muss alle interessieren, die in diesem Bereich arbeiten, nicht nur weil sie neu und ungewöhnlich ist, sondern auch weil sie tatsächlich viele Besucherzahlen verspricht. Denn, wenn man über Kunst so einfach kommuniziert, wie darüber, dass man "soeben ein Glas Marmelade gekauft" hat (s. S. 39 bei http://www.stmwfk.bayern.de/mediathek/pdf/aviso_3_11.pdf), besteht Hoffnung, dass sehr bald Museen ebenso hemmungslos und zahlreich gestürmt werden, wie ein voller Supermarkt. Und das wäre in der Tat phantastisch! :) Ich kaue noch ein wenig an Begriffen wie "Tweetup", "Twitterwall", "Hashtag", "Flashmob", "Tweet", "Twitterstream" u.a., bin aber durch die Lektüre des o.g. Berichtes schon ein ganzes Stück weiter und gebildeter. Danke schön!

  • Christian Gries
    19.09.2011 07:29

    Das Ganze ist wesentlich einfacher, als es immer gedacht wird. Wer eine SMS versenden kann, der kann auch mit Twitter umgehen. Hier gibt es einen Bericht zum ersten Tweetup in einem Museum in München: http://blog.iliou-melathron.de/index.php/2011/09/twittern-im-museum-1-tweetup-im-deutschen-museum/.

    Der nächste Tweetup in München findet statt:
    Haus der Kunst, 29. September 2011, 12 – 13 Uhr (Besuch der Ausstellung Carlo Mollino, mit Führung), weitere Infos dann immer hier: http://www.facebook.com/aufbruch.museen.2.0

    Einen ähnlichen Event gab es übrigens auch (fast zeitgleich) im Jüdischen Museum, Berlin: http://doodle.com/yfvkx5sz89p7bfri

  • Schaue mir das gerade bei Facebook und Twitter an und verstehe auch nicht so viel. Ein paar Leute scheinen sich doch getroffen zu haben. Aber was haben sie da gemacht? Viele Kommentare sind da nicht... Also wurde dann via Twitter kommuniziert oder nicht? Ich werde das verfolgen! Mal sehen, wie das ausgeht!