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Kostenexplosion bei der Elbphilharmonie

Seit 2007 wird an der Elphilharmonie in Hamburg gebaut. Der Rohbau ist mittlerweile fertiggestellt. Ursprünglich waren 77 Mio. Euro für das Projekt veranschlagt. Bis heute sind die Kosten auf 351 Mio. Euro angewachsen (Quelle: Deutschlandradio Kultur). Das Konzerthaus soll vergleichbar der Oper von Sydney zum Wahrzeichen der Stadt werden. In einem Video, das zur Expo in Shanghai entstanden ist, wird der Bau als große "Vision" gerühmt. Auch die Baufirma HochTief, gegen die Hamburg wegen Verzögerungen Klage erhoben hat, zeigt auf youtube ein überaus aufwändiges Video über den Bauablauf.

 

Wegen der enormen Kostensteigerung wurden nun neuerliche Vorwürfe der Bürgerschaft gegen die ReGe Hamburg laut. Auf deren Homepage heißt es: "Die ReGe Hamburg Projekt-Realisierungsgesellschaft mbH ist eine Managementgesellschaft, die komplexe und anspruchsvolle Infrastrukturmaßnahmen und Bauprojekte für Hamburgs öffentliche Verwaltung realisiert." Zudem seien der ReGe "ganzheitliches Management und die konsequente Handlungsfähigkeit einer Projektorganisation mit schnellen Entscheidungswegen und strikter Projektbezogenheit" wichtig.

 

Der Philharmoniebau der Architekten Herzog & de Meuron steht am Auftakt des, seit 1997 geplanten Stadtteils HafenCity, deren luxuriöse Kernzone um die Speicherstadt bereits von international renommierten Stararchitekten verwirklicht wurde. Ein großes Modell im HafenCity InfoCenter im Kesselhaus lässt die Dimensionen dieses Projekts erahnen. Es handelt sich um das derzeit umfangreichste städtebauliche Unternehmen hierzulande. Bis 2012 soll das Flaggschiff der Hafen-Stadt, das neue Konzerthaus, fertiggestellt sein. Im Jahr darauf würde dann der Konzertbetrieb aufgenommen werden. Die Streitigkeiten über den Sinn und Unsinn des Großprojekts werden aber bestimmt noch länger anhalten.

1 Kommentar(e)

  • Martin de la Iglesia
    05.02.2011 17:50

    Selbst die PARTEI scheint sich mit der Elbphilharmonie abgefunden zu haben: Während sie in Anzeigen noch tönt, "die Hafencity muß sofort zurückgebaut, die Elbphilharmonie gesprengt werden", heißt es in deren Regierungsprogramm (): "Statt Prestigeprojekt muss die Elbphilharmo­nie »Halle für alle« sein: Symphoniekonzerte, Beachvolleyball und Public Viewing bei der WM 2014." Es ist also zu vermuten, daß auch unter einem neuen Bürgermeister Heinz Strunk die Elbphilharmonie als Mahnmal der Hamburger Großmannssucht erhalten bleibt.

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