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Bücher kaufen

200 Meter von meinem Arbeitsplatz, auf dem Weg zu dem Italiener, bei dem ich fast jeden Mittag esse, befindet sich eine Buchhandlung. Davor sitzt meistens ein erwartungsfroh blickender Hund, der von den reizenden Buchhändlerinnen immer wieder mal ein Cookie bekommt. Das Angebot in dieser sehr kleinen Buchhandlung ist ansonsten nicht groß. Aber fast jedes Buch wird bis zum nächsten Tag geliefert.

Als eingeschworener Internet-Fan habe ich zuletzt meine Bücher immer häufiger über Amazon bestellt. Aber warum eigentlich dem Monopolisten das Geld in den Rachen werfen? Abgesehen davon, dass man die Lieferung im Postfach vorfindet, ist die Leistung in puncto Preis und Schnelligkeit die gleiche. Also: In Zukunft gehe ich wieder öfter in die Buchhandlung!

 

P.S. : Wäre der Preis bei amazon 10% niedriger als im Buchhandel, würde ich dann da kaufen? Vielleicht nicht. 20%? Wahrscheinlich schon.

5 Kommentar(e)

  • Wären mehr elektronische Bücher im Verkauf, hätte so manches Antiquariat vielleicht auch überlebt, sei es, dass es sich auf den Vertrieb von E-books spezialisiert, sei es, dass es gebundene Werke verkauft hätte. Ich glaube, die Entwicklung läuft so rasch ab, dass manche auf der Strecke bleiben, dort wo sie gebremst wird. In Amerika hat Amazon im letzten Sommer doppelt so viele E-books vertrieben, als gebundene Bücher... (vgl. http://www.sueddeutsche.de/digital/e-book-reader-im-vergleich-bibliothek-fuer-unterwegs-1.1038217)

  • Das mache ich schon seit Jahren so. Und es geht sehr viel schneller als im Versandhandel. Wenn ich nachmittags bei meinem Händler anrufe, habe ich mein Buch schon am kommenden Vormittag. Sollte aber irgendwann die Buchpreisbindung aufgehoben werden, dann erübrigt sich das: Es wird nämlich keine Buchhandlungen mehr geben!

    Hinzu kommt noch etwas anderes: Antiquarische Bücher verlieren massiv an Wert und immer mehr Antiquariate müssen schließen. Auch hier geht man in den Versandhandel.

    Und bei der Musik, die abseits des Mainstreams liegt, hat man kaum noch eine Alternative zu Amazon und Co.

  • In einer Dienstleistungsgesellschaft hat alles seinen Preis. Wenn die Beratung bezahlt werden würde, gäbe es sie vielleicht auch. Dann hätte aber Amazon erst Recht eine Chance...

  • Bleistifterin
    10.01.2011 17:32

    Danke -- und stimmt auch.
    Wären die BuchhändlerInnen alle auch fachkundig, Amazon hätte keine Chance. Leider gibts eben auch sehr sehr viele "Buchverkäufer", die keine vernünftige Empfehlung über die Lippen bringen. Dennoch genieße ich meine Wohnung GLEICH ÜBER einer Buchhandlung, und vesrsuche regelmäßig dort einzukaufen - eben weil ich nur dort blättern und browsen kann. "Search inside" ist nicht das gleiche...

  • >20%? Wahrscheinlich schon.

    ... und eines Tages gibt es keine Buchhandlung mehr auf dem Weg zum Italiener... Die "reizenden Buchhändlerinnen" haben umgeschult und verkaufen jetzt Lebkuchen nach deutschem Rezept an der New Yorker 5th Avenue und vor dem Lokal liegt ein alter Vierbeiner, der von buchliebenden Stammgästen jeden Mittag eine Pizza geschenkt bekommt... Oder wollten Sie die 20% in eine Buchhandlung investieren?! Dann geht die Geschichte natürlich anders. Dann sind die leider reizenden Buchhändlerinnen noch da... :(

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