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Kunsthistorische Überproduktionskrise

Ich nutze diesen Blog, um einmal auf einen Beitrag zu verweisen, der ebenfalls im Internet erschienen ist. Und zwar in einer Zeitschrift, die mir am Herzen liegt, und die auch Kommentare der Leser/innen veröffentlicht, um damit den kommunikativen und kooperativen Charakter von Wissenschaft zu betonen. Frank Zöllner beschäftigt sich mit Tendenzen der kunsthistorischen Forschung, das Naheliegende zu entwerten und statt dessen möglichst obskure Deutungsvorschläge zu generieren. Für Zöllner ist das u.a. ein Ausdruck zunehmender kunsthistorischer Konkurrenzkämpfe, mir scheint, dass auch der Wille des Interpreten eine Rolle spielt, mit dem eigenen Genius den des gedeuteten Kunstwerkes zu überstrahlen. Ich bin gespannt, was Sie davon halten – und ob Sie Ihre Meinung an enstprechender Stelle kundtun.

Ich nutze diesen Blog, um einmal auf einen Beitrag zu verweisen, der ebenfalls im Internet erschienen ist. Und zwar in einer Zeitschrift, die mir am Herzen liegt, und die auch Kommentare der Leser/innen veröffentlicht, um damit den kommunikativen und kooperativen Charakter von Wissenschaft zu betonen. Frank Zöllner beschäftigt sich mit Tendenzen der kunsthistorischen Forschung, das Naheliegende zu entwerten und statt dessen möglichst obskure Deutungsvorschläge zu generieren. Für Zöllner ist das u.a. ein Ausdruck zunehmender kunsthistorischer Konkurrenzkämpfe, mir scheint, dass auch der Wille des Interpreten eine Rolle spielt, mit dem eigenen Genius den des gedeuteten Kunstwerkes zu überstrahlen. Ich bin gespannt, was Sie davon halten – und ob Sie Ihre Meinung an enstprechender Stelle kundtun.

3 Kommentar(e)

  • Der Beitrag von Frank Zöllner ist m.E. gut geschrieben. Ich habe mich stellenweise sehr amüsiert (vgl. beispielsweise Abs. 11), obwohl es im Grunde genommen nichts zu lachen gibt. Ebenso hat es gut getan, zu erfahren, dass auch andere in diesem Fach schlechte Literatur lesen müssen und das nicht nur nicht mehr wollen, sondern es ganz einfach nicht mehr können. Deswegen der Gegentrend, der alles unterstützt, was den "Redner" in den Hintergrund seines Gegenstandes rückt: Stille, leichte Ironie, konkrete Poesie oder sachliche Texte, zurückhaltender Schreibstil, neutrale Empathie und Internet, wenn - mit Rücksicht auf Individualität - ein Mehr an kollektiver Wahrnehmung, kollektiven Autoren und kollektiven Texten, die in Egozentrismus abgewanderte Subjektivität eindämmen. Was denn sonst?

  • Hubertus Kohle
    13.01.2010 11:51

    Die Dekonstruktion hat uns gelehrt, dass es zwischen wissenschaftlicher und anderen Formen der Rede keinen subtanziellen, sondern nur einen graduellen Unterschied gibt. Wissenschaft ist ebenso zeitabhängig wie etwa alltagssprachliche Rede. Insofern ist Frau Bickmann zuzustimmen. Das kann aber nicht heißen, dass nunmehr alles möglich und eine Überprüfung auf "Wahr" oder "falsch" vollkommen obsolet wird!

  • Bickmann
    11.01.2010 17:37

    Den Text habe ich heute gelesen, hat mich allerdings nicht zu einem Kommentar veranlassen können, obgleich ich es sehr mutig finde, ihn in dieser Weise zur Diskussion zu stellen. Natürlich kann man die zum Teil haarsträubenden(Fehl-)deutungen berühmter Kunstwerke als das, was sie sind, darlegen. Ich denke aber, dass sie viel mehr über die Zeit aussagen, in der sie auftreten. Wäre Marcel Duchamps LHOOQ entstanden ohne die Informationen aus da Vincis Privatleben, die 1896 auftauchten, und die ganze Androgynie-Philie des Fin de siècle? Zur Lisa del Giocondo fasste Frank Zöllner schon 1994 den berühmten Paterschen Text (1873) unter "Männerphantasie" und brachte ihn in den Zusammenhang mit sensationsheischenden Bilddeutungen der Boulevardpresse, ein stark vereinfachender Ansatz. Versuche um 1900, Leonardo zum Geheimwissenschaftler zu erklären, griff ja erst kürzlich der Romanautor Dan Brown auf. Interessanter finde ich es daher, den Quellen diesen neuen Mythen auf den Grund zu gehen.

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