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Kunstverein Hamburg: Karla Black und Marcel Tyroller / Fred Sandbank

Der Kunstverein Hamburg steht momentan ganz unter dem Zeichen der harmonischen Verbindung: Noch bis zum 6. September 2009 gibt es dort zwei Kleinst-Gruppen-Ausstellungen zu sehen.

Das Erdgeschoss teilen sich Marcel Tyrollers „Schnur 2“ (2008) und Fred Sandbanks „Untitled (Seven-part Vertical Contruction)" (1987) aus der Sammlung Falckenberg. Während Sandbanks verschiedenfarbige Fäden senkrecht und solide im Raum stehen, ist Tyrollers Arbeit nicht zu bändigen: Eine Maschine wirft die Schnur elliptisch vor sich her. Diese prallt dabei an die Wand, wandert an ihr entlang und erschließt sich in einer Vorwärts- und Rückwärtsbewegung ihre Umgebung.

Tyroller setzt Sandbanks Konzept des minimalistischen Korpus des Kunstwerks fort. Gemeinsam ist ihnen auch die Überlegungen zur Relation von Körper und Raum. Die Dynamik der Gegenwart in Tyrollers Arbeit geht eine gelungene Symbiose mit der historischen Position Sandbanks ein, greift sie auf und trägt sie mit sich fort.

Auch im Obergeschoss des Kunstvereins geht es symbiotisch zu: die schottische Künstlerin Karla Black hat vier Werke von Kostis Velonis, der den Raum zuvor mit seiner Ausstellung bespielte, am Ort belassen und ihrerseits vier Arbeiten hinzugefügt. Black lässt in ihren skulpturalen Strukturen verschiedene Materialien, wie Gipspulver und Make-up, miteinander verschmelzen. Daraus entstehen ephemere Erscheinungen, die in ihrer Distension jedoch den Raum besetzen und für sich in Anspruch nehmen. Die helle, monochrome Palette ihrer Arbeiten wird durch pink- und apricotfarbene Impulse durchbrochen. Trotzdem wirkt die Komposition ruhig und ausgeglichen. Die angedeuteten Konnotationen der spezifischen Materialien und geprägten Farben werden nur angedeutet, nicht ausgespielt.

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