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"Theorie und Methode"? – Z. B. Wissenschaftsgeschichte

Ob ein Blog ein geeignetes Format für Diskussionen zum Bereich „Theorie und Methoden“ ist? Es ist ein Versuch wert, selbst wenn sich hier die Neuigkeiten selten jagen. Immerhin scheint es, dass der Bereich der „Theorie“ im Fach Kunstgeschichte (den Begriff „Methode“ möchte ich eher zurückhaltend verwenden, scheint er mir doch durch die „Methodendiskussionen“ der achtziger Jahre mit der Konnotation der Beliebigkeit belastet) in der Fachgemeinde auf erhebliches und wachsendes Interesse stößt.

 

"Theorie" möchte ich so allgemein wie möglich verstehen im Sinne der Thematisierung der Art und Weise des wissenschaftlichen Sprechens in unserem Fach, der Begriffsbildung, der Überlegungen zu den Erkenntniszielen, der Verfahren, wie man diese zu erreichen gedenkt, der Frage nach der kulturellen oder politischen Bedeutung eines Faches, der Diskussion und Rekonstruktion seiner Geschichte etc.

 

Das Interesse belegt nicht zuletzt – worauf ich hier in eigener Sache hinweise – die erfreuliche Resonanz, welche schon im Vorfeld das „Forum“ zur „Wissenschaftsgeschichte der Kunstgeschichte“ gefunden hat, das wir (Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte - Bildarchiv Foto Marburg),  im Rahmen des 30. Deutschen Kunsthistorikertages in Marburg organisieren: Freitag 27. März von 14.30 bis 16.45.

 

Wir haben versucht, auch jene neue Form der Online-Zeitschrift einzusetzen, die Hubertus Kohle in diesem Blog unter der Rubrik „Digitale Kunstgeschichte“ schon angezeigt hat. Zur Einsicht und Kommentierung finden sich Statements von Teilnehmenden, die wir in Marburg zwar nicht ausführlich diskutieren, aber immerhin vorstellen können, um die weitere Diskussion anzuregen:

 

http://www.kunstgeschichte-ejournal.net/TextezurDiskussion/forum-wissenschaftsgeschichte/

 

(siehe auch:  http://www.fotomarburg.de/forschung/projekte/forum)

 

Im Mittelpunkt und im Titel steht zunächst der Begriff „Wissenschaftsgeschichte" in Verbindung mit "Kunstgeschichte“. Diese Formulierung schließt absichtsvoll ein Problem ein. Wissenschaftsgeschichte, Geschichte des Wissens hat Konjunktur. Die Geisteswissenschaften selbst untersuchen ihre Formen der Wissensbildung und –formierung. Aber es gibt auch längst so etwas wie eine sich verselbstständigende Diziplin (gibt es die?), eine Diskussionsrunde jedenfalls von Personen, die sich mit Wissenschaftsgeschichte jenseits der Schranken der Fachdiskurse beschäftigen. Dies kann oder sollte vielleicht sogar – und nun verwende ich doch das Wort, aber im Singular – Konsequenzen für die „Methode“ der Kunstgeschichte haben.

1 Kommentar(e)

  • Ioana Herbert
    22.04.2009 10:20

    Für mich ist Wissenschaftsgeschichte der Kunstgeschichte eine Art Fiktion der Fiktionen. Kunstwissenschaft ja! Aber wieso eine Wissenschaftsgeschichte von Kunstgeschichte, die nur bedingt Wissenschaft ist?

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