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Von einem geglückten Experiment

Gespräch mit Matteo Burioni über ein gelungenes Seminarformat in Zeiten von Emergengy Remote Teaching

Als klar war, dass man in diesem Semester auf Exkursionen, Ortsbegehungen und Übungen vor Originalen verzichten muss, ging ein lautes Seufzen durch die kunsthistorischen Institute. Gerade in einem Fach wie der Kunstgeschichte ist der direkte Kontakt mit den Werken unverzichtbar. Raumgefüge erschließen sich oft erst, wenn man durch die verwinkelten Gänge eines alten Palastes geschlichen ist. Drehungen von Figuren versteht man leichter, wenn man die Skulptur aus unterschiedlichen Blickwinkeln entdecken konnte. Deckenmalerei mit den ausgeklügelten Dekorationsprinzipien erschließen sich einem vor Ort besser. Auch olfaktorische Eindrücke helfen die historischen Fakten und Diskussionen mit den Kommilitonen zu memorieren.

 

Wenn also nun ein Seminar über barocke Deckenmalerei genau auf diesen Zugang angewiesen ist, kann man sich nur zu leicht vorstellen, was das angekündigte digitale Semester ohne Präsenzveranstaltungen und Exkursionen für den Projektkoordinator und Leiter der Arbeitsstelle München des "Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland" Matteo Burioni an der LMU München bedeutet hat. In einem Gesprächen haben wir uns über genau diese Herausforderung unterhalten. Inspiriert von dem Austausch mit Kolleginnen und Kollegen über die anfangs wöchentliche Soforthilfe des Arbeitskreises Digitale Kunstgeschichte hat er den Spieß einfach umgedreht. Anstatt mit den Studierenden zu den Experten*innen und Schlössern zu fahren, ließ er die Spezialist*innen via Videomeetings in den virtuellen Seminarraum kommen. Er konnte dabei auf das große Netzwerk des Projekts Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland zurückgreifen. Da nun alle zunehmend im Homeoffice und mit der technischen Infrastruktur ausgestattet sind, war auch bei den Gästen die Bereitschaft groß. Wie das bei den Studierenden angekommen ist und welche Vor- aber auch Nachteile dieses Experiment hatte, erfahren Sie im aufgezeichneten Gespräch:

 

Weiterleitung zu Soundcloud, Dauer 30:50 min

 

Beispielszenarien für die digitale Lehre in der Kunstgeschichte

Die Gespräche finden im Rahmen einer Initiative des Arbeitskreis Digitale Kunstgeschichte statt und sollen Kolleg*innen zur Inspiration für eigene Seminarexperimente dienen. Hierfür gab es auch schon einen längeren Blogbeitrag "Was man so alles machen könnte..."

Bereits zu Semesterbeginn fand ein Gespräch mit Bettina Keller aus der FAU Erlangen-Nürnberg statt. Nachzuhören ist dies unter

Weiterleitung zu Soundcloud, Dauer 13:39 min

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