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Twitter für Kunsthistoriker

Am Anfang musste ich mich aus beruflichen Gründen mit Twitter beschäftigen, zuerst widerwillig, dann aber mit zunehmender Begeisterung. Gerade die Kürze der Benachrichtigung, die man, wenn sie nicht interessiert, ignorieren oder der man, dem eingebauten Link folgend, intensiver nachgehen kann, ist für mich ein großes Plus. So scrolle ich einfach weiter, wenn mir eine Nachricht nicht von Belang erscheint.

Immer mehr fühlte ich mich überfordert, wenn ich in meinen E-Mail-Account gesehen habe. War ich mal zwei Tage nicht online, warteten dort gut und gerne 50 Mails, die zu lesen, zu beantworten, abzulegen oder zu löschen waren. Nun habe ich die Newsletter und lästigen Mailbenachrichtigungen der diversen Blogs und Webseiten weitgehend abbestellt. Das ist wunderbar: Es kommt nur noch wirklich Wichtiges an.

 

Der Twitteraccount ist dagegen in Bewegung. Man muss ja nicht ständig hineinsehen (sofern man dem Suchtfaktor widerstehen kann), an mobilen Geräten lassen sich Benachrichtigungstöne abstellen, und Twitter ist auch auf dem Computerbildschirm darstellbar. Man kann anonym bleiben und sich auch schnell von einem Twitterer verabschieden.

 

Die Historikerin Mareike König hat unter http://dhdhi.hypotheses.org/1072 (Der Link ging schon durch verschiedene Netzwerke) eine hervorragende Anleitung geschrieben, die auch mit der Aufforderung verbunden ist, sich mit diesem Medium aktiv zu befassen. Was wirklich fehlt, sind (sofern mir das nicht entgangen ist) kunstgeschichtliche Tweeds, z.B. auch vom ArtHist-Netzwerk. Für die Geschichtswissenschaften gibt es das schon: H-Soz-u-Kult Service twittert unter @hsozkultservice. Die Kollegen vom Blog de.hypotheses twittern unter @dehypotheses.

 

Für unseren Blog wäre es auch vorstellbar!

9 Kommentar(e)

  • Hubertus Kohle
    30.10.2012 09:12
    Danke für alle die guten Tips

    Und gleich noch eine Frage: Gilt es eigentlich als unfein, einen tweet mit der expliziten Bitte um retweet zu verschicken?

  • Sabine Scherz
    30.10.2012 07:46
    Her mit den anderen

    "...Aber meist sind es immer die gleichen, so dass man abwägen muss, ob sich die Pflege mehrerer Netzwerke lohnt."

    Diese und ähnliche Argumente begegnen mir öfter und allen, die so denken, möchte ich sagen: Nur selber mitmachen ändert etwas. Man muss sicherlich nicht auf jedem Netzwerk vertreten sein, aber ausprobieren, welches sich lohnt, sollte man schon.

  • Hubertus Kohle
    28.10.2012 13:11
    In der Tat

    Ich bin auch immer vor twitter zurückgescheut, da mir der ganze mail/facebook/blog-hype irgendwie nicht sonderlich konzentrationsfördernd zu sein schien. Aber inzwischen denke ich, dass jeder, der eigenen WWW-Angebote hat, gar nicht umhin kann, den Sevice zu nutzen. Und was dieses blog hier angeht: Unten rechts haben wir doch einen twitter-button, den man über sein twitter-account betätigen kann. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?

    • Alexander Bigga
      29.10.2012 09:19
      Zwei verschiedene Dinge...

      Lieber Herr Kohle,

      hinter so einem Twitter/Facebook/Google+-Icon auf einer Webseite können sich zwei verschiedene Sachen verbergen. Entweder verlinkt man sein eigenes Angebot auf diesen Social Media Platformen oder man hinterlegt einen "Sharer"-Link. Also ein Link, der es dem Besucher leicht machen soll, die Inhalte der Webseite über seinen Zugang zu teilen / weiterzuverbreiten.

      Genau diese Links finden Sie bei arthistoricum.net auf jeder Seite - ob Blog, Kunstform oder Themenportal.

      Darüber hinaus hat arthistoricum.net ein eigenes Facebook-Angebot, jedoch keinen eigenen Twitter-Account und auch kein Google+-Konto.

      https://www.facebook.com/arthistoricum.net

      Natürlich könnte arthistoricum.net auch Twittern. Es müsste nur jemand machen. Oder man denkt sich etwas automatisches aus, was aber dann auch langweilig ist.

      Persönlich beobachte ich diese Technologien und Netzwerke interessiert und spiele fast überall mit. Man erreicht durchaus über jedes Mittel ein paar mehr Menschen. Aber meist sind es immer die gleichen, so dass man abwägen muss, ob sich die Pflege mehrerer Netzwerke lohnt.


  • Isa Bickmann
    02.10.2012 12:09
    Noch eine Ergänzung

    Der Verband Deutscher Kunsthistoriker informierte mich gerade über seine neuen Angebote.

    Twitter:
    http://twitter.com/vdkunsthistorik

    RSS-Feed:
    http://www.kunsthistoriker.org/feed.html

    Vielen Dank dafür!



  • Tweetup

    Sorry, da muss ich widersprechen: Der Tweetup bei Koons hatte durchaus mehr zu bieten, als "oberflächliche Kommentare". Er kann sicher keine kunstwissenschaftliche Betrachtung oder Analyse ersetzen, das wollen diese Tweetups aber auch gar nicht. Eine Dokumentation der Tweets gibts auf Storify (http://storify.com/cogries/koons-tweetup-kultup-im-liebieghaus) und eine Linkliste zu den zahlreichen Besprechungen im Nachgang hier: http://www.schirn-magazin.de/panorama/koons-up-bloggertreffen-schirn-frankfurt/. Wer übrigens mehr über die mittlerweile zahlreichen Initiativen zum "Twitter im Museum" lesen möchte, findet das auf den Blogs von Kultup in Frankfurt (http://www.kultup.org) und der Kulturkonsorten in München (http://www.kulturkonsorten.de).

  • Danke, in der Tat

    mehr los als man denkt. arthist hatte es nicht auf seiner Startseite stehen, daher war ich davon ausgegangen, dass es einen Account nicht gibt. Aber vielleicht hat der Eintrag hier dazu verholfen, dass aus den dortigen 214 Verfolgern ein wenig mehr werden oder aus den 62 bei Georg Schelbert.
    Zur Kunst selbst twittert natürlich alle Welt, die Frankfurter Schirn hatte sogar einen Twittertreffen in ihre Jeff-Koons-Ausstellung eingeladen. Die Tweeds gingen aber nicht über oberflächliche (und schirnfreundliche) Kommentare hinaus.

  • Was wirklich nicht fehlt

    Kunstgeschichtliche Tweets fehlen in keinster Weise auf Twitter. Museen twittern, Forschungseinrichtungen wie das DFK Paris twittern (@DFKParis), Zeitschriften wie artefakt (@arte_fakt) und Blogs wie Castor & Pollux twittern (@CastorUndPollux), zahlreiche Wissenschaftler twittern (etwa Georg Schelbert, @schelbertgeorg), sogar Kunstwerke wie Damien Hirsts Hai oder Munchs Schrei twittern. Auch H-Arthist fehlt übrigens in der Tat nicht auf Twitter (@arthist).

    Schauen Sie sich vielleicht einmal die obenstehenden Accounts an und schauen sich dann jeweils an, wem diese folgen. Sie werden überrascht sein, was so alles los ist in Sachen Kunst und Kunstgeschichte auf Twitter.

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