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Götterbilder und Götzendiener in der Frühen Neuzeit - Europas Blick auf fremde Religionen

 

 

aus: Joseph-François LAFITAU: Moeurs des sauvages Ameriquains, comparées aux moeurs des premiers temps, 2 Bde., Paris: Saugrain l’aîne, 1724

 

Europas Blick auf die Religionen der Welt wechselte in der Frühen Neuzeit zwischen Anziehung und Abstoßung, zwischen Furcht vor dem Unbekannten und gleichzeitiger Faszination. Neben die Konflikte um die verschiedenen innereuropäischen Glaubensrichtungen trat seit dem 16. Jahrhundert verstärkt die Auseinandersetzung mit fremden Religionen. Diese waren nicht nur in Asien, Afrika und Amerika zu finden, sondern auch in der Vergangenheit der Alten Welt, etwa in der Antike. Diese Erweiterung des europäischen Blicks führte zugleich zu einem vertieften Bewusstsein von der Identität der eigenen Kultur und ihren historischen Bedingungen. Bei der Formierung dieser Vorstellungen vom späten 15. Jahrhundert bis ins mittlere 18. Jahrhundert spielten neben Texten von Anfang an auch Bilder, zumeist Buchillustrationen, eine zentrale Rolle.

 

Die Ausstellung gliedert sich in fünf Sektionen. Neben dem „Blick auf alle Religionen und Riten der Welt” geht es um die „antiquarisch-historische Forschung”. Thematisiert werden auch „Bildwerke, Objekte, Architekturen - die Rolle von Kunst und Künstlern”, „Polemik und Poetik” sowie die „Erkundung der Welt und ethnographische Interessen”.

 

Konzipiert wurde die Schau von Wissenschaftlern der "Transkulturellen Studien" an der Heidelberger Universität und Kunsthistorikern der Ludwig-Maximilians-Universität München in Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek Heidelberg. Die Ausstellung „Götterbilder und Götzendiener in der Frühen Neuzeit - Europas Blick auf fremde Religionen” ist vom 15. Februar bis 25. November 2012 zu sehen. Weitere Informationen unter http://goetterbilder2012.uni-hd.de .

 

Zum Ausstellungskonzept gehört auch eine

Virtuelle Ausstellung, die dauerhaft und ortsunabhängig einen Blick auf die Exponate ermöglicht. Ein großer Teil der in der Ausstellung gezeigten Werke ist darüber hinaus komplett digitalisiert, so dass in der Virtuellen Ausstellung nicht nur die „aufgeschlagene” Seite betrachtet, sondern der ganze Band durchgeblättert werden kann.

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