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Das Heilende der Kunst

Vor einer Woche stellte hier im blog Nele Putz einen Hinweis auf den wunderbaren Artikel von Wolfgang Kemp ein. Dort heißt es: "Hickey hat übrigens eine äußerst rare, vor allem im deutschen Kontext einmalige Begründung für die Notwendigkeit des Schönen geliefert. Er sagt, das schöne Kunstwerk sorgt für sich selbst und es ist gut zu uns (nicht für uns), während all die anderen Werke, die abständigen, hässlichen, provokativen, auf die Hilfe der Institution angewiesen sind, um von dieser in einem aufwendigen Verfahren wieder dem therapeutischen Betriebszweck zugeführt zu werden. Das heißt also, dass das Verletzende in moderner und zeitgenössischer Kunst und das Heilende der Institution einander dringlich voraussetzen."

 

Damit scheint mir eine treffende Begründung gegeben für das, was man in diesen Tagen in Basel sieht. Die Händler gehen auf Nummer Sicher, in dem sie den Schönen und Reichen dieser Welt Dekoratives für Ihr Heim bieten: Werke, vor allem von den "Pop"-Stars unter den Künstlern, keine Experimente, kaum unbekannte Namen. Kunst, die "gut" ist zu seinem Besitzer.  Und weil das in diesen Zeiten notwendig sein mag, wurde kräftig gekauft, was hoffentlich dazu führt, dass wir zukünftig auf mehr Mut seitens der Galeristen treffen.

 

Wer Lust hat auf diesen Rummel, kann noch bis Sonntag diverse Kunstmessen in Basel besuchen, allen voran die Art Basel, zu empfehlen sind auch Liste und Volta. Zum Schluss bietet sich noch ein Sprung über den Messeplatz zu den Swiss Art Awards an, die Hoffnung machen, dass die jüngere Generation sich noch eine Weile ihren kritischen Blick auf die Welt bewahren kann - bis sie dann vielleicht auch vom Markt vereinnahmt wird und Sammlerkonformes produziert.

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