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Dr. zu Guttenberg

Har er oder hat er nicht? Eigentlich ist die Frage ja längst beantwortet, und jetzt geht es um die politischen Konsequenzen. Aber mit dem Fall rückt ein Problem ins grelle Licht der Öffentlichkeit, das uns in Zukunft immer noch mehr beschäftigen wird. Das Internet ermöglicht das Abschreiben nicht, aber es erleichtert es ungemein. Dass mit Copy und paste ganze Arbeiten sekundenschnell zu übernehmen sind, ist inzwischen eine Binsenweisheit. Ob wir uns das aber im Uni-Alltag wirklich bewusst machen, scheint mir unsicher, und was einem da so in Hausrabeiten geboten wird, bedarf eigentlich immer wieder einmal der Kontrolle. Aber wer macht das schon? Genau genommen müsste man sich in Zukunft die Arbeiten immer digital geben lassen, um überhaupt die Chance zu haben, Fälschungen auf die Schliche zu kommen. Ich mache das, auch weil ich dann nicht immer so viel Papier herumschleppen muss. Erfahrungen mit den entsprechenden Programmen habe ich aber nicht. Deren Qualität  ist im übrigen in der vorletzten Ausgabe von "Forschung und Lehre" angezweifelt worden. Ich bin mal gespannt, was diese famosen kollaborativen Webseiten da in Zukunft alles noch identifizieren - auch bei anderen Wissenschaftlern! Der hier erzeugte Transparenz-Druck wird einen enormen Druck aufbauen und zweifellos auch manche unschönen Konsequenzen haben.

25 Kommentar(e)

  • Thomas Meyer-Falk
    09.03.2011 11:44

    Randnotiz: Die NJW (Neue Juristische Woche, das ist das Pflichtheft für Anwälte und Juristen, http://www.njw.de)veröffentlichte in Heft 10/2011 ein Inserat des C.H. Beck-Verlags, in welchem mit subtilem Humor Guttenbergs Kalamitäten aufgegriffen werden.
    Beworben wird eine "Zitierfibel für Juristen" aus dem Jahr 2007, unter der Überschrift: "Damit der "Doktor" bleibt". Fett hervor gehoben der Hinweis: "Auch Internet-Fundstellen richtig zitieren". Im Werbetext heißt es weiter: "(...) richtig zitieren in juristischen Arbeiten: in Haus- und Doktorarbeiten". (vgl. NJW-aktuell 10/2011, S. 9).
    Thomas Meyer-Falk

  • C.M.
    02.03.2011 11:40

    Jetzt mal ohne Sarkasmus: ich frage mich die ganze Zeit, wie wohl die Umfrageergebnisse für KVT wären, wenn er dick, "hässlich" und ein ganz "normaler" Politiker (gewesen) wäre. Hier könnte man auf die Physiognomik sowie Lichtenberg zurückgreifen und das wäre auch für die Kunstgeschichte relevant im Kontext von Ästhetik und Manipulation der Betrachter durch Bilder (fast schon Psychologie).


    Im übrigen es gibt auch positive Meldungen:
    a) Süddeutsche Zeitung:
    http://www.sueddeutsche.de/karriere/titelhandel-an-unis-die-promotionsberater-bedanken-sich-bei-mir-1.175325

    b)WiWo:
    http://www.wiwo.de/unternehmen-maerkte/galerien/top-manager-und-ihre-doktorarbeiten-1617/1/juergen-grossmann.html

  • Hubertus Kohle
    01.03.2011 19:30

    @BL
    So fies diese Bemerkung auch klingt: Da ist was dran. In Zeiten des Internet müssen sich auch die Damen und Herren Professoren (und ich sage das als einer, der sich selber zu dieser Personengruppe zählt) darauf einstellen, dass sie nicht mehr alles überblicken können und sich daher technischer Hilfsmittel bedienen sollten. Diese Mittel gibt es - so unzulänglich sie auch noch sind. In den USA werden sie schon regelmäßig angewandt. Hier dauert es - wie immer - etwas länger

  • Wie immer bin ich gegen die Verschärfung der Kontrollmaßnahmen. Der zeitgenössische Spruch "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser" ist mir nicht nur profund unsympathisch, sondern halte ich auch für einen der zynischsten Sprüche aller Zeiten überhaupt. Man sollte die Kirche im Dorf lassen: ein Promovend hat abgeschrieben, ein Doktorvater hat nicht oder diagonal gelesen und das ist alles. Ich hoffe, diese ganze Affäre wird unserer Nachwelt nicht einmal eine Fußnote wert sein. :) Wie viel Papier liest eigentlich so ein Professor am Tag? Und wie sind die Arbeiten, wenn ich fragen darf? Wie ist es so, wenn man sich im Zuge der Habilitation und langjähriger wissenschaftlicher Tätigkeit an gute Literatur gewöhnt hat? Solche Hausarbeiten zu lesen, müsste doch echt Spaß machen, oder? Ist doch toll, wenn man täglich 50 bis 100 Seiten Stuss lesen darf! Wieso nicht?! Also, den Job will ich nicht haben, ehrlich gesagt.

  • Sebastian Jung
    01.03.2011 15:27

    Nun ja, das Aufdecken der Affäre war ja nun nicht Guttenbergs Verdienst. Der hätte sich doch gerne weiter mit seinem Doktortitel geschmückt, wenn das alles nicht rausgekommen wäre! Ich glaube auch nicht, dass er seine Zitate nicht kenntlich gemacht hat, um das deutsche Promotionssystem auf die Probe zu stellen.

  • Hat sich schon einmal jemand Gedanken darüber gemacht dass KTG eigentlich einen Orden dafür verdient hätte, dafür dass er die Unfähigkeit von Professoren und Mitarbeitern der Bayreuther Universität aufgedeckt hat, Doktorarbeiten genau zu prüfen!
    Das was jetzt über das Internet passiert ist, nämlich Arbeiten auf Plagiate zu überprüfen,
    hätten auch die Professoren vorher machen oder veranlassen können.
    Wofür bekommen die denn ihre Gehälter, wenn man denen so das Fell über die Ohren ziehen kann. Und dann dafür noch summa cum laude zu geben, das ist ein Hohn.
    Diese Leute sollten besser den Hut nehmen.
    Der arme Doktorvater und sein Nachfolger tun mir ja so leid, aber nicht weil sie getäuscht wurden, sondern wegen der Unfähigkeit dieser Wissenschaftler so etwas zu merken.
    KTG ist zu bewundern, dass er es geschafft hat diese verkrusteten Strukturen wach zu machen.
    Ich möchte nicht wissen wie viele mit einem Titel, auch von anderen Universitäten und Hochschulen, herumlaufen den sie aus Plagiatsgründen nicht verdient hätten.
    Sind davon etwa auch noch weitere in unseren Parlamenten und Behörden die theoretisch
    zurücktreten müssten? Die Internetgemeinde hat noch viel zu tun um diese zu suchen.

  • Martin Höppl
    01.03.2011 11:37

    Hier das Video zum Rücktritt: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,748349,00.html

  • Matteo Burioni
    28.02.2011 11:15

    Hier finden sich zwei Aufrufe gegen die vollkommen unverständliche Verteidigung des Herrn zu Guttenberg seitens der Bundeskanzlerin:

    * bundesweiten Erklärung von Hochschullehrern
    http://www.hausdorff-research-institute.uni-bonn.de/kreck
    unter "Erklärung"

    * eine Initiative von Doktoranden und Doktorandinnen aus ganz Deutschland
    http://offenerbrief.posterous.com/

  • Eine gewisse Verwandtschaft zu bereits von Vorgängern geäußerten Gedankengänge wird es wohl in allen Bereichen geben. Wer heute in den Geisteswissenschaften für seine Ideen oder für manche Formulierungen den Anspruch auf 100prozentige Originalität erhebt, übertreibt wahrscheinlich sehr. Motive, Gedanken, Worte, Lehren oder Theorien wandern, werden (manchmal auch unbewusst) übernommen, in anderem Kontext verwendet, leicht geändert, verwandelt. Ohne Mimesis gibt es keine Kunst (auch keine Kunstwissenschaft), wohl auch keine Originalität und der Streit um Urheberrecht von geistigem Gut wird nicht umsonst so erbittert gefochten. Bis her stimme ich zu! Aber wieso geht man flächendeckend davon aus, dass in Dissertationen abgeschrieben wird? Das verstehe ich nicht! "Alle tun das", hieß es gestern im Bekanntenkreis, jetzt auch hier (s.o.) und in der Presse sowieso. Ist das eine nun weit verbreitete Praxis, von der ich bislang noch nichts wusste? Das würde natürlich einiger Maßen erklären, warum so viele andere so schnell mit der Arbeit fertig werden, während ich vergleichsweise auf der Stelle trete. Wie auch immer... ich kann nicht abschreiben, weil das nur meinen Argumentationsstrang durcheinander bringt. Das macht doch das Ganze um ein Vielfaches komplizierter... Oder?

  • Joh.Christl
    27.02.2011 07:58

    In der Sache Guttenberg gibt es im Grunde nur eine einzige Frage zu beantworten, nämlich die: hat der Doktorand die fehlenden Quellenangaben mit Absicht oder aus Fahrlässigkeit weggelassen. Diese Frage kann nur Herr zu Guttenberg ganz alleine beantworten.
    In juristisch nicht nachweisbarem Sachverhalt sollte man den gesunden Menschenverstand walten lassen. Ich glaube ihm, wenn er sagt, es sind ihm handwerkliche Fehler (unabsichtlich) unterlaufen aus folgendem Grund: Warum sollte er von ca. insgesamt 1.400 Zitaten, bei 1.300 die Quelle angeben und beim verschwindend geringen Teil von ca. 100 nicht?! Warum??? Wer weiß, wie eine Doktorarbeit ausschaut, der weiß auch, dass die meisten dieser Arbeiten eine Fülle von Zitaten (heute bezeichnet man das als „Abschreiben“) enthalten.
    Dass die Angelegenheit von Links losgetreten wurde, ist eine Tatsache. Ich finde es nur bedauerlich und der allgemeinen Politikverdrossenheit leider sehr zuträglich, dass sich die Opposition in so unflätiger und unverhältnismäßiger Weise auf einen Mann stürzt, der ihnen inzwischen (und immer noch) nach oben enteilt ist.

    Joh.Christl

  • Die Zeitschrift "Proteus, Hefte zur Kunsttheorie" plant gerade eine Nummer "Kunst und öffentlicher Raum", in der die fließenden Grenzen zwischen Ästhetik und Politik (Kunst und Kommunikation, Wirtschaft und Kultur, privat und öffentlich) thematisiert werden sollen. Das ist was für das Web 2.0! Hier die Infos: http://www.revue-proteus.com/proteus_appel.php

  • C.M.
    22.02.2011 14:44

    Kurz zu den Dissertationen: Entschuldigen Sie meine Ironie, ich selbst habe beim Schreiben meiner Magisterarbeit psychische Grenzen überschritten, was sich erst nach den Prüfungen bemerkbar gemacht hat.
    Den Bezug zur Kunstgeschichte stelle ich Ihnen sehr schnell her. Goya, Hofkünstler im Allgeinen, Humboldt und dessen Geniebegriff, weiterhin folgender Link: http://www.psychosoziale-gesundheit.net/seele/genie.html und Peter V. Zima: "Der europäische Künstlerroman. Von der romantischen Utopie zur postmodernen Parodie, Francke, 2008 S. 404: "Die in der sogenannten Geniezeit, d.h. in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstandene Genievorstellung weist folgende Aspekte auf: 1. Das Genie steht im Gegensatz zum Rationalismus und Aufklärung und verkörpert das Nichtrationale oder Überrationale (...)2. Es gehorcht nicht gesellschaftlichen Konventionen und rational nachvollziehbaren Regeln, sondern wiederholt die göttliche Schöpfung indem es eigene Maßstäbe und Verhaltensmuster schaft..."

  • Also, das hier ist ein kunsthistorischer Blog, in dem über Themen informiert und debattiert wird, die die Kunst oder die Kunstgeschichte oder angrenzende Gebiete (Geisteswissenschaften allgemein) betreffen. So sehe ich das. Ich möchte hier weder zu gemeinsamen Zielen, noch zu Teamwork motiviert werden, geschweige denn die Gesellschaft dieses Landes umkrempeln und die Politik maßregeln. Dafür gibt es mit Sicherheit genügend andere Foren. :(

  • Sebastian Jung
    22.02.2011 07:50

    Um es mit Konstantin Wecker zu sagen: "Gutti, Gutti bringt das Land voran!"
    Gestern Abend verteidigte Michael Glos (ehemaliger Bundeswirtschaftsminister) Herrn zu Guttenberg im heute journal mit der Begründung: zu Guttenberg hätte ja schließlich sieben Jahre an seiner Doktorarbeit gesessen und in diesen sieben Jahren nebenbei ständig hart gearbeitet. Da könne sich schon mal der ein oder andere Fehler einschleichen.
    Übersetzt würde das also für uns Doktoranden heißen, wenn wir neben der Doktorarbeit noch beruflich tätig sind, um unseren Lebensunterhalt zu verdienen, brauche man es mit der Wissenschaftlichkeit nicht ganz so genau nehmen.
    Na dann,...

  • C.M.
    21.02.2011 11:13

    "Jährlich werden zigtausend Seiten in die Form einer Dissertation gepresst. Das Meiste davon ist umgeschichteter Sprachmüll, der von einer akademischen Tonne in die andere verfrachtet wird." Stimmt:) Gemeinsame Ziele? Teamwork, weniger Einzel"kämpfer". Es geht hier nicht um Stilisierung zum Opfer sondern um einen Leserbrief zu zitieren: "...Herr Seehofer hat ein Kind außerhalb der Ehe gezeugt. Zwar keine Straftat, aber nach dem Gang nach Canossa (sprich Ingolstadt) hört man darüber nichts mehr; mir tut das Kind von Herzen leid! Zahlreiche Kleriker vergingen sich an Kindern; lauter Straftaten, ist einer davon eingesperrt? Vertuscht, verheimlicht, abgefunden! Und was nun hat Herr zu Guttenberg getan? Er hat abgeschrieben und das nicht deklariert. Schaden? Keiner! (...) Ich schäme mich dieser Menschen."
    "Die deutsche Öffentlichkeit sympathisiert mit der Adelswelt, aber nur des Glamours halber." Dann hat sich auch hier nichts geändert: "Nichts ist charakteristischer für das mittelständische Bewusstsein als diese Äußerung: Die Tore nach unten sollen verschlossen bleiben. Die Tore nach oben sollen sich öffnen." (Norbert Elias: "Über den Prozess der Zivilisation", Suhrkamp 1997, Band 1, S.111). Die Frage lautet also insgesamt: Welches von den vielen Übeln (...) wollen wir? Und: "Wie hier die Causa Guttenberg in den Medien als erstes und leuchtendes Thema präsentiert wird, lassen mir Zweifel aufkommen, ob sich in Zukunft noch wirklich Leute finden werden, die uns in den Ländern, Bund etc. vertreten werden."

  • http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/dj_guttenberg_und_die_solidar_moderne/

  • Also im hier thematisierten Fall geht mir diese Art der Grenzen lavierenden Argumentation und der Toleranz zu weit. Mag sein, dass seit Joseph Beuys (1921-1986) für viele Enthusiasten jeder Mensch ein Künstler ist, aber hier geht es nicht um Kreativität sondern um Karriere. Wenn die Messlatte, die heute an Menschen herangetragen wird, zu hoch ist, dann haben das nicht nur jene Menschen zu verantworten, die sie geschaffen, sondern auch jene, die sich exemplarisch den Verhältnissen angepasst haben, ohne sie auch nur im Entferntesten zu hinterfragen. Wenn es heute den gesellschaftlichen Druck gibt, zu promovieren (und das möglichst schnell und jung), damit man beruflich vorwärts kommt, hat das auch mit jenen zu tun, die das aufs Brechen und Biegen tun, obwohl die wenigsten wissenschaftlichen Einrichtungen von ihren althergebrachten auch ethischen Forderung abrücken und sich im Wesen diesem Druck des Marktes zu entziehen versuchen. Es würde noch fehlen, dass im Zuge einer flächendeckenden romantischen Sehnsucht nach "gemeinsamen Zielen" so ein Mensch zum Opfer stilisiert wird und Dank gemeiner Tugenden (einfache Handlungen von Amtswegen) Vorbildfunktion erfährt. Das wäre sozusagen geradezu fatal! Das hatte dieses Land schon mal! Tut mir leid: ich kann in diesem Zusammenhang der Suche nach gemeinsamen Zielen einer Gesellschaft nicht folgen.

  • C.M.
    20.02.2011 10:18

    Ich glaube ich schreibe irgendwann eine Abhandlung über die deutsche Diskussionsmoral im Sinne von Foucault: politische Diskursanalyse. Was mich an dem ganzen Diskurs massiv stört, ist die Tatsache, dass Sie schnell persönlich wird, ohne den nötigen Humor/ Distanz. Wenn zu Guttenberg seine Dissertation teilweise abgeschrieben hat, wirft das ein schlechtes Bild auf die Institution und deren Dozenten, weil es nicht vorher bemerkt wurde. Aber was hat das mit seiner Politik zu tun? Wenn ich die Biographie über Michelangelo lese und dort erfahre, dass er sehr impulsiv war, zahlreiche Bilder im Lernprozess zerrissen hat, sind deshalb seine Werke weniger wertvoll? Ist es für die Politik relevant, wie Frau Merkel aussieht, oder ist der Inhalt wichtig? Und wenn zahlreiche sehr gute Künstler ein wenig verwirrt waren (Stichwort Genie und angeblicher Wahnsinn), schmälert das ihre Leistung? Im Gegenteil. Sie konnten die menschlichen Laster aus eigener Erfahrung besser nachvollziehen. Glaubwürdig? Moral? Tugend? Von wem? Hier geht es doch wohl eher um die generelle Glaubwürdigkeit von Politikern, die vom Volk für die Vertretung der Interessen des Volkes gewählt wurden. Deshalb gibt es ja auch die Parteienvielfalt und wir können wählen gehen bzw. aus Protest nicht. Warum eine so extrem hohe Messlatte an die Menschen? Wie viele andere schummeln sich durch die Schulzeit, Spicken und brechen das Studium ab? Aber gut, dass wir über fehlende Nachwuchskräfte und die Frauenquote diskutieren… Soziale Tatsachen zu schaffen wäre einfacher, wenn gemeinsame Ziele im Mittelpunkt des Diskurses stehen würden und man sich darüber Klarheit verschaffen würde und positive Vorbilder, die zur Nachahmung animieren. Aber Biographien und das private Umfeld sind auch ein sehr guter Trost! Und: ich gehöre zu den Frauen die bloggen, weil sie an das Fach glauben, es lieben und „verwirrte“ Idealisten sind obwohl Sie arbeiten, Ihr Studium so gut es ging selbst finanziert haben (trotz Gebühren) und bewusst nicht mehr an der Uni sind.

  • >Die Frage lautet viel mehr, wie man Menschen (...) motivieren kann.

    Ach soooo! Ich dachte, die Verhältnisse seien schon so weit! Entschuldigung! :)

    Man motiviert sie nicht, sondern - wie in dem von Ihnen zitierten Beispiel über Th. Mommsen (vgl. http://blog.arthistoricum.net/zwei-kunsthistorikertage/) - man schafft Tatsachen. Anschließend lässt man die Menschen protestieren, weil es ihr gutes Recht ist, das zu tun. Gäbe es diese Kommentarfunktion im Blog nicht, könnte ich auch nicht so laut schreien. Da es sie aber gibt, nutze ich sie. Was ist denn daran so falsch? Ich finde Bloggen ist eine gute Sache! :)

  • C.M.
    19.02.2011 13:14

    Diktaturen sind schrecklich! Die Frage lautet viel mehr, wie man Menschen zu Leistung, Freude an geistiger Arbeit und Verantwortung für die Gesellschaft motivieren kann. Durch Druck? Wohl kaum. Belohnungsprinzip? Pawlow? Mir persönlich haben Vorbilder (kritisch reflektiert) immer sehr gut geholfen.

  • >Open Access-Mandat für alle Dissertationen

    Ich denke nicht im Traum daran, meine Dissertation im oa veröffentlichen zu lassen, nur weil ein Dr.jur. - mag er noch so prominent sein - abgeschrieben hat! Da sollen sich bitte die Internetforen etwas besseres einfallen lassen. Im übrigen lehne ich Diktaturen (auch eine potentielle des oa) entschieden ab!

  • C.M.
    18.02.2011 18:35

    Na endlich: Ein Beamter ist fleißig und hat die deutschen Tugenden von Fleiß und Gründlichkeit demonstriert! Ich persönlich bin ja dafür, dass der Beamtenstatus abgeschafft wird und die guten Dozenten nach Leistung bezahlt werden. Zu Guttenberg wird Modell, geht mit seinem Geld und seinen Steuern auf eine schöne Ferieninsel, lebt von den Zinsen und macht sich ein schönes Leben, während die jungen Studenten in den überfüllten Hörsäälen schlafen und sich Seniorenstudenten über ihre Studienzeit unterhalten. Aber aufgrund des demographischen Wandels in Deutschland sitzen eh bald nur noch Senioren in den Säälen...

  • Laura Commare
    18.02.2011 16:34

    Die TAZ hat hierzu einen ganz netten kurzen Artikel veröffentlicht: http://www.taz.de/1/netz/netzkultur/artikel/1/turnitin-docoloc-google/

    Wenn es stimmt, dass Google die besten Ergebnisse bei der Jagd nach Plagiaten liefert ließe sich das Problem mit 'copy-and-paste'-Befehlen auf einfache Art und Weise zumindest einschränken - immer vorausgesetzt natürlich, dass die Arbeiten in digitaler Form vorliegen.

  • Klaus Graf
    18.02.2011 16:32

    Die von mir in Archivalia geforderte klare Konsequenz - Open Access-Mandat für ALLE Dissertationen - spricht Kohle nicht aus. Da denkt man sich sein Teil.

  • Für jede Hausarbeit zwar nicht, aber für einzelne Diplomarbeiten und Dissertationen könnte man schon - wie im o.g. Fall - auf die sogenannte "Schwarmintelligenz" zurückgreifen. :D

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