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Archiv der Münchner Kunsthandlung Galerie Heinemann online

Die Datenbank „Galerie Heinemann online“ stellt der Forschung die umfangreichen Unterlagen der berühmten Münchner Kunsthandlung zur Verfügung.

 

Im Deutschen Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum zählen die Dokumente der Galerie Heinemann (1872-1939), einer der bedeutendsten deutschen Kunsthandlungen, zu den am häufigsten nachgefragten Archivalien. Dieser Bestand ist nun komplett digitalisiert und erschlossen worden und in Form der frei und kostenlos zugänglichen Internet-Datenbank „Galerie Heinemann online“ durchsuchbar. „Galerie Heinemann online“ liefert wertvolle Informationen zur Herkunft von Kunstwerken und ist somit für die Provenienzrecherche – auch zu Kunstwerken, die im Nationalsozialismus zwangsweise veräussert werden mussten – ein zentrales Werkzeug.

 

2009 wurde ein Projekt ins Leben gerufen, in dem die Geschäftsbücher (6.860 Seiten) und das komplexe achtfach untergliederte Karteisystem (35.300 Karteikarten) der Galerie Heinemann im Deutschen Kunstarchiv bearbeitet wurden. Ergänzt wurden sie durch die Kataloge und Fotografien, die sich in der Bibliothek und der Photothek des Zentralinstituts für Kunstgeschichte, München, befinden. Dieses wichtige Quellenmaterial wurde digitalisiert, transkribiert und die Informationen in einer Datenbank verknüpft. Die Datenbank erschließt Informationen zu über 43.000 Gemälden aller Epochen, die der Galerie angeboten wurden, mit denen sie handelte oder die sie in Kommission nahm. Etwa 13.000 Museen, Kunstsammler, Händler und Privatpersonen sind in der Datenbank zu finden. Die Karteien und Geschäftsbücher enthalten detaillierte Informationen und erlauben eine genaue Identifizierung von Kunstwerken, Künstlern, Verkaufszeitpunkten sowie in den Handel einbezogene Personen oder Institutionen. Die im Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München aufbewahrten Kataloge und Fotografien der Galerie Heinemann wurden ebenfalls digitalisiert und in die Datenbank integriert. Insgesamt umfassen die Unterlagen den Zeitraum von der Galeriegründung im Jahre 1872 bis zur „Arisierung“ des jüdischen Unternehmens Ende 1939.

 

Das Projekt wurde durchgeführt vom Deutschen Kunstarchivs im Germanischen Nationmalmuseum, Nürnberg, in Kooperation mit dem Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München. Die konzeptionelle Mitarbeit und Umsetzung erfolgte durch Facts & Files, Historisches Forschungsinstitut, Berlin. Gefördert wurde „Galerie Heinemann online“ durch die Arbeitsstelle für Provenienzrecherche/-forschung, Berlin, mit Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

 

>> Zur Datenbank „Galerie Heinemann online

 

 

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