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Die Finanzkrise ist angekommen: in Hamburg

Die Galerie der Gegenwart der Hamburger Kunsthalle schliesst für sechs Monate, um Kosten zu sparen. Kosten für Sicherheitspersonal, Reinigung, Heizung und Klimaanlage. Das muss man sich auf den Lippen zergehen lassen. Damit ist die Finanzkrise definitv in der Kulturwelt angekommen. Siehe das Interview mit dem Direktor, Hubertus Gaßner, in der FAZ.

5 Kommentar(e)

  • Steht da wirklich, dass das Museumsgebäude für 5 Mio. Euro p.a. gemietet wird?
    Das sind ja imense Kosten - die muss man doch drücken können. Herr Berggruen hat es doch auch irgendwie geschafft günstigere Mieten für Karstadt zu bekommen und so den Konzern(vorübergehend) gerettet. Ein Museumsdirektor müsste doch auch in der Lage sein, sich andere Alternativen zu überlegen...sonst hat er - pardon wenn ich das so sage - auf dem Posten nichts zu suchen.

  • ich meine mich zu erinnern, dass die hamburger museenkrise daher rührt, dass vor einiger zeit ein caspar david friedrich, der nach london verliehen worden war, dort gestohlen wurde und man eine deftige versicherungssumme nach hh sandte. die summe wanderte natürlich sofort in die etats der kulturinstitutionen und wurde dort schnell verbraucht. das dumme war nun, dass der friedrich nach einiger zeit wieder auftauchte und die summe, die längst futsch war, zurückgezahlt werden musste. damit nahm die sache ihren unglückseligen lauf...

  • Hubertus Kohle
    22.05.2010 09:06

    Die Fischköppe müssen jetzt doch ein hypertrophes Opernhaus 5 mal so teuer bezahlen wie geplant. Da bleibt nicht viel übrig!

  • Wieso die Galerie geschlossen werden muss, verstehe ich auch nicht. Wo liegt denn der Gewinn, wenn sich das Personal das Geld nicht mehr von der Kunsthalle sondern vom Arbeitsamt holt?! Oder wenn hinterher teure Sanierungskosten anfallen, weil die Klimaanlage abgestellt wurde?! Dass man Originale nicht besichtigen muss, um Lektürebedürfnisse zu stillen, leuchtet mir ein. Das Börsenblatt jeder größeren Tageszeitung tut es auch (vorausgesetzt diese Form der "Unterhaltung" bleibt weiterhin bestehen). Und was soll das mit der Rückkehr zur Kunstkammer des Barock im Zeitalter des Internets, wo man sich die eigene Sammlung sowieso selber auf dem Bildschirm reinholt?! Etwas Absurderes habe ich schon lange nicht mehr gelesen!

  • So musste es kommen, jetzt gehts ans Eingemachte, denn Personal ist ja schon leidlich eingespart worden.

    Ja, und anderswo plant man große Anbauten und zieht sich ein paar Gummistiefel an, um dafür die spendenbereite Bürgerschaft zu begeistern (was übrigens auch gelingt, man darf sich fragen, warum in HH keiner solche mitreißenden Ideen hat) Dafür werden Stellen nicht mehr nach Tarifvertrag ausgeschrieben, sondern mit der Aufforderung "seinen Gehaltswunsch" anzugeben.

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