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Das Institut national d'histoire de l'art in Paris

 

 

 

Die Idee, eine Art französisches Zentralinstitut für Kunstgeschichte zu gründen, geht auf Jacques Thuiller zurück, der sie in den 1970er Jahren formulierte. André Chastel machte sie sich in den 80er Jahren zu eigen, und der Auszug der Bibliothèque Nationale an der Pariser  Rue Richelieu in die neuen Gebäude im 13. Arrondissement in den 90ern eröffnete dann die Möglichkeit, diese Idee in die Tat umzusetzen, was 2001 geschah.

 

Das Institut ist auf zwei Säulen aufgebaut: Der Bibliothek, die durch Zusammenführung einer Reihe von Museumsbibliotheken und der berühmten Bibliothèque Jacques Doucet mit ihren bedeutenden Original-Manuskript-Beständen entstand und heute zu den größten kunstgeschichtlichen Bibliotheken der Welt gehört. Zugänglich ist sie für Leser in der Salle des Périodiques der alten Bibliothèque Nationale, wobei die berühmte Salle Labrouste demnächst zur Verfügung stehen wird. Und des Département des Études et de la Recherche, das in der benachbarten Galerie Colbert untergebracht wurde und eine ganze Reihe von Forschungsaktivitäten entfaltet, die sowohl Grundlagenarbeiten als auch aktuelle Themen umfassen. Am gleichen Ort residieren einige der führenden kunsthistorischen Forschungs- und Lehrinsitutionen Pariser Universitäten und Grandes Ecoles.

 

Man mag die Effektivität dieser in ihrem Zentralismus  überaus typischen französischen Institution in Zweifel ziehen, es steht aber zu hoffen, dass sie mit ihrer herausragenden Bibliothek und dem international ausgerichteten Forschungsprogramm in Zukunft mehr und mehr zu einem lebendigen Zentrum kunsthistorischer Forschung wird.

1 Kommentar(e)

  • Dottore
    30.07.2009 06:13

    Nichts gegen den Zentralismus, wenn die Infrastruktur funktioniert. Das tut sie es ja im Fall des INHA sehr wohl. Man kann dort sehr gut in einer sehr schönen Kulisse der wissenschaftlichen Arbeit nachgehen.

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