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Zotero - ein Programm zur wissenschaftlichen Datenverwaltung

Ich habe ein Programm zur Datenverwaltung und bibliographischen Aufnahme entdeckt, das wirklich atemberaubend ist und die meisten gängigen Verwaltungsprogramme überflüssig machen dürfte. Zotero wird von der amerikanischen Andrew Mellon Foundation gefördert, die auch schon für jstor und artstor verantwortlich zeichnet und damit eines der wertvollsten Recherchemittel überhaupt ermöglicht hat. Seriösität und Professionalität sind damit gesichert. Und Nachhaltigkeit dürfte dadurch garantiert sein, dass das Ganze auf open-source-Produkten beruht.

 

Das Programm ermöglicht den automatischen (und kinderleichten) Import von bibliographischen Datensätzen aus Bibliothekskatalogen, man kann zugehörige Notizen und Annotationen anlegen, seine eigenen Dateien und PDFs registrieren, und dies alles in einer sehr übersichtlichen Verzeichnisstruktur, die es erlaubt, sämtliche Quellen zu unterschiedlichen Themen sauber zu verwalten und wieder aufzufinden. Leider geht das noch nicht mit allen Datenquellen, und man würde sich wünschen, dass etwa der Katalog des Zentralinstitutes für Kunstgeschichte dabei wäre. Aber es kommen im Laufe der Zeit immer neue Lieferanten hinzu. Das Programm ist kostenlos und wird als Plugin für den Firefox- (und andere open source)Browser geliefert. Konzeptionell neu ist die Anlehnung an social-bookmarking-Systeme wie delicious: Wer will (aber er/sie muss natürlich nicht), kann seine eigene Datenerschließung der wissenschaftlichen Gemeinde über Internet zur Verfügung stellen, so dass auf Dauer eine Art wikipedia für die Wissenschaft entsteht.

4 Kommentar(e)

  • Christian M. Geyer
    14.09.2009 19:18

    Zum Thema der Kosten: Citavi hat mit zahlreichen deutschen Hochschulen (z.B. LMU München) eine Campus Lizenz vereinbart, was bedeutet, daß Studenten und Wissenschaftler das Literaturverwaltungsprogramm kostenlos nutzen können. Eine Überblick über diese Campuslizenzen gibt http://www.citavi.com/de/referenzen/referenzen.html.
    Datenquellen: Citavi nutzt Datenimport aus über 4000 Datenquellen, darunter auch dem Kunstbibliotheken Fachverbund Florenz-München-Rom (KHI, ZI, BH).
    Ich bin seit mehr als 3 Jahren zufriedener Benutzer des Programms.

  • keimelion
    12.06.2009 09:59

    Muss ich auch gleich testen. Danke schön für den Tipp.

  • Marco Heßdörfer
    12.06.2009 07:17

    Der letzte Punkt ist interessant...."wikipedia für die Wissenschaft".

    Ich habe Zotero auch mal kurz getestet, habe aber damals schon citavi (http://www.citavi.com/) benutzt und keinen wirklichen Mehrwert in Zotero gesehen. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich meine Literaturverwaltung tatsächlich im Browser haben möchte.
    Andererseits ist Zotero kostenlos und open source...
    Eigentlich wollte ich auch nur nochmal citavi erwähnen. Da lohnt es sich auch mal einen Blick hin zu werfen. Die kostenlose Version von citavi hat allerdings eine Einschränkung (100 Titel/Datenbankprojekt) aber es werden jeden Monat drei Vollversionen verlost: http://www.citavi.com/de/neues/grant.html

  • Martin de la Iglesia
    11.06.2009 21:31

    Das Problem mit dem ZI-OPAC ist nicht nur, daß er keine Metadaten im Zotero-Format (d.h. COinS / unAPI) anbietet, sondern auch, daß gängige Ausgabeformate wie RIS oder BibTeX (die dann auch von Zotero importiert werden könnten) nicht angeboten werden.

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